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Digitalisierung der Hotel-Branche — 7 Fragen an… hotelbird

Die Gründer von hotelbird, Juan A. Sanmiguel und Korbinian Hackl, verfolgen seit 2015 das Ziel, die Hotelbranche zu digitalisieren. Zwar schläft die Konkurrenz nicht, dennoch  sehen sich die beiden mit ihrem Startup klar im Vorteil — und können sich vor Aufträgen kaum retten. Mehr dazu in unseren 7 Fragen.

1. Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch und Euer Unternehmen bitte kurz vor!

Wir sind Juan A. Sanmiguel (30), abgeschlossenes Marketing-Studium, und Korbinian Hackl (30), abgeschlossenes Studium der Wirtschaftsinformatik, und gemeinsam haben wir 2015 hotelbird gegründet. hotelbird ist nicht nur unser gemeinsames Baby, sondern auch der Grund, warum wir uns kennen und befreundet sind.

Ich (Juan) hatte die Idee zu hotelbird auf einer Reise nach Florida und habe mich zurück in München auf die Suche nach einem Mitgründer gemacht – den habe ich in Korbinian gefunden. Er war direkt Feuer und Flamme, hat seinen alten Job als geschäftsführender Gesellschafter bei einem Softwareentwickler gekündigt und sich mit mir in das Gründerabenteuer gestürzt.

Hotelbird entwickelt innovative Software-Lösungen für die Hotelbranche mit dem Ziel, Hoteliers dabei zu unterstützen, für zufriedene Gäste zu sorgen und mehr Umsatz zu generieren sowie Prozesskosten zu senken. Wir digitalisieren den gesamten Kommunikationsprozess zwischen Rezeption und Gästen – das Smartphone wird so zur Hotelrezeption: Check-in, Info-Service, Zimmerschlüssel, sowie Bezahlung & Check-out werden digital abgebildet und automatisiert. Die Warteschlangen an der Rezeption werden kürzer, das Personal wird entlastet und hat so mehr Zeit sich um individuelle Wünsche der Gäste zu kümmern.

Ein nachrüstbares Bluetooth-Modul im Türschloss ermöglicht die Nutzung digitaler Smartphone-Schlüssel zur Öffnung der Eingangs-, Zimmertür etc.; „Digital Keys“ und gewöhnliche Key Cards können dabei parallel verwendet werden. So hat der Gast jederzeit freie Wahl zwischen modernem und traditionellem Service.

Hotelbird hat technisch die Nase vorn

2. Aber das gibt’s doch schon längst!

Ja, wir haben mittlerweile einige Mitbewerber, denen wir jedoch technisch voraus sind. Wir kooperieren bereits mit den führenden Hotelreservierungs- und Schließsystemen, so integriert sich unsere Software über Schnittstellen ganz einfach in die Soft- und Hardware unserer Kunden. Die Software läuft voll-automatisiert im Hintergrund und verwendet modernste Technologien wie den neuesten Bluetooth-Low-Energy Standard.

Auch der mobile Zahlungsvorgang über die hotelbird-App erfolgt über einen zertifizierten und PCI-konformen Zahlungsanbieter. Sensible Zahlungsdaten werden nicht in der hotelbird-App bzw. -Server gespeichert. So haben Gäste die Wahl zwischen der Gast-App, dem Gast-Web-Portal, der Kiosk-App oder der Rezeptions-App.

Ein weiterer Vorteil und die Lorbeeren unserer harten Arbeit ist natürlich unser stetig wachsender Kundenstamm. So zählen wir bereits große Hotelketten wie H-Hotels, Lindner Hotels, GSH Hotels, Intercity Hotels, Leonardo Hotels, Novum Hospitality, Azimut Hotels, Steigenberger Hotels, Amano Hotels, Rilano Hotels und Super 8 Hotels zu unseren Hotelkunden.

Das Team ist am wichtigsten

3. Was sind die drei Hauptzutaten für Euer Erfolgsrezept?

  • Unser Team ist die wichtigste Zutat. Wir haben das Glück, motivierte und erfahrene Kollegen bei uns im Team zu haben, die mit großem Tatendrang dabei sind. Hinzu kommt, dass wir uns als Gründerteam super ergänzen: Korbinian ist der Techi und Juan der Sales Guy!
  • Unser erprobtes Geschäftsmodell ist eine ebenso bedeutende Zutat. Bevor wir hotelbird gegründet haben, sind wir mit verschiedenen Hotels in Kontakt getreten. Hier war uns besonders wichtig zu erfahren, wo der Schuh drückt und wie hotelbird den Schmerz stillen könnte. So konnten wir sicherstellen, dass unser Produkt gebraucht wird.
  • Die Hotellerie-Branche ist eine wichtige Zutat. Wir befinden uns in einer milliardenschweren Branche, die traditionsbedingt noch sehr konservativ agiert. Digitalisierung steckt hier gerade noch in den Kinderschuhen, das gibt uns die Möglichkeit, mit unserer Lösung zu revolutionieren und die Branche digital voranzutreiben.

4. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Wir können uns vor Arbeit kaum retten und das ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen! Ein besonders großer Meilenstein war der Abschluss der Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von zwei Millionen Euro im First Closing. Als Investoren konnten wir BayBG und Hannover Finanz gewinnen. Das Kapital setzen wir nun für unseren Markt-Rollout und für den Ausbau von Marketing und Vertrieb ein.

„Wir haben auf jeden Fall Unicorn-Potenzial“

5. Was bedeutet München für Euch?

München ist allem voran unsere Heimat. Hier sind unsere Familien und Freunde. Zudem bietet München uns hervorragende Voraussetzungen. Hier sitzen viele Partner und Hotels und bieten uns ein ideales Ökosystem, um unser Unternehmen weiter voranzubringen.

6. Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Wir haben auf jeden Fall Unicorn-Potenzial, denn unsere Softwarelösung ist maßgeblich daran beteiligt, die Digitalisierung des gesamten Buchungs- und Aufenthaltsprozesses des Hotelgeschäfts einzuläuten. Wir geben dem Endverbraucher das, was er bereits von seinem Online-Check-in für den Flug kennt: Einfache und schnelle Prozesse. Durch unsere Expertise sind wir nicht nur Softwareanbieter, sondern auch Experten, wenn es um das Thema Digitalisierung in der Hotellerie geht und möchten somit neue Standards in der Branche setzen, ähnlich wie MyTaxi das auch in der Taxi-Branche gemacht hat.

7. Wandern und Biergarten?

Erst wandern, dann Biergarten.