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1. Deutscher Social Entrepreneurship Monitor vorgestellt

Mitte Dezember wurde der erste Deutsche Social Entrepreneurship Monitor (DSEM) durch das Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e.V. (SEND) vorgestellt. Die Studie versucht, einen Überblick über das Sozialunternemertum in Deutschland zu geben. Eine Erkenntnis, die sich aus dem DSEM ergibt: Während andere Gründungsbereiche immer noch als männlich dominiert gelten, findet man im Sektor Social Entrepreneurship eine sehr ausgewogene Geschlechterverteilung vor.

Der DSEM, der durch SAP ermöglicht wurde, zeigt erstmals, wie Social Entrepreneurship in Deutschland aufgebaut ist. Er beleuchtet die Strukturen, Prozesse und konkreten Ziele von Sozialunternehmen in Deutschland, gibt Aufschluss über ihr Innovationspotenzial und auch über die besonderen Herausforderungen, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen. Der DSEM bringt einige aufschlussreiche Ergebnisse hervor — hier eine Auswahl:

Erkenntnisse des DSEM: Social Entrepreneure in Deutschland…

…schaffen soziale Innovationen: Deutsche Sozialunternehmen wollen gesellschaftliche Probleme in Deutschland lösen und setzen dabei stark auf Innovation. Ganze 75 Prozent der Studienteilnehmer bewerten ihr Produkt oder Geschäftsmodell als Marktneuheit.

…sind zur Hälfte weiblich: Rund 50 Prozent der teilnehmenden Social Enterprises wurden von Frauen gegründet. Insbesondere der Vergleich zu klassischen Startups (laut Deutschem Startup Monitor lag die Quote 2018 bei 15,1 Prozent) zeigt, dass gerade Frauen über einen ausgeprägten Gründergeist im Sozialunternehmertum verfügen.

…wünschen sich bessere politische Rahmenbedingungen: Mit 61 Prozent der DSEM-Sozialunternehmen bewerten knapp zwei Drittel die Politik hinsichtlich ihrer Förderung und Unterstützung sozialer Unternehmen mit der Note „mangelhaft“ beziehungsweise „ungenügend“.

…richten sich vor allem an Verbraucher: Das Angebot von über 70 Prozent der Social Entrepreneure zielt vor allem auf die Verbraucher ab (B2C), 53 Prozent arbeiten auch oder insbesondere im Business-Bereich (B2B). Mehr als ein Drittel (35,5 Prozent) adressiert vornehmlich staatliche Stellen (B2S).

…wollen ihre Tätigkeit vor allem qualitativ ausweiten: 87,9 Prozent der DSEM-Sozialunternehmen streben eine Skalierung an. Das bedeutet: Sie wollen ihren Wirkungskreis erweitern, immer neuen Ideen zum Durchbruch verhelfen und mehr Menschen erreichen.

„Sozialunternehmen sind ein mächtiger Treiber“

„Wir können die gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts nicht allein mit den Instrumenten des letzten Jahrhunderts lösen. Umso wichtiger ist es neue Lösungen zu entwickeln, auszuprobieren und den besten Ideen gute Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Social Entrepreneur*innen tun genau das. Sie sind damit ein wichtiger Akteur für den Transfer unserer Sozialen Marktwirtschaft in die heutige Zeit und die Gestaltung einer enkeltauglichen Zukunft“,

so Markus Sauerhammer, Vorstand des Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e.V.

„Durch die Verbindung von sozialer Mission und wirtschaftlicher Ausrichtung sind Sozialunternehmen ein mächtiger Treiber für eine Wirtschaft, die für mehr Inklusion, Nachhaltigkeit und letztendlich auch Wirtschaftlichkeit steht“,

sagt Dr. Daniel Holz, Geschäftsführer von SAP Deutschland.

„Sozialunternehmen sind keine neue Erscheinung. Wir stehen aber immer noch am Anfang, wenn es darum geht zu verstehen, wie sie am besten gefördert werden, oder wie wir ihren wirtschaftlichen und sozialen Erfolg messen können. Und genau darum war uns die Förderung des ersten Deutschen Social Entrepreneurship Monitors wichtig.“

Der Deutsche Social Entrepreneurship Monitor wurde gemeinsam mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg entwickelt. Er wird in Zukunft jährlich erscheinen und soll damit einen Ausblick über die Entwicklung von Social Entrepreneurship in Deutschland geben.


Der Deutsche Social Entrepreneurship Monitor kann hier kostenlos heruntergeladen werden.