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Funktionale, regionale und hochwertige Design-Möbel – 7 Fragen an… Kwerqus!

Endlich Ordnung! Kleiderstangen und Regale im Industrial Design konzipiert und vertreibt das Münchner Startup Kwerqus. Die beiden Gründer Benjamin Böhmer und Maximilian Frederic Jacob wollen mit ihren regional produzierten, schlichten Metall-Holz-Designs Zimmer und Läden im urbanen Raum verschönern. Dafür wurden sie 2018 mit dem Münchner Gründerpreis ausgezeichnet.

1. Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch und Euer Produkt bitte kurz vor! 

Kwerqus Gründer Maximilian Frederic Jacob
Maximilian Frederic Jacob, Founder von Kwerqus.

Wir sind Benjamin und Maximilian von Kwerqus und sind spezialisiert in der Herstellung, Design und dem Vertrieb von Einrichtungsgegenständen im industriellen Stil. Der Fokus liegt hier auf der Kombination von Massivhölzern und Metallelementen.

Benjamin (26) ist Betriebswirt und ich, Maximilian (28), bin Wirtschaftsingenieur. Wir haben zeitgleich in Südafrika studiert und uns dort auch kennengelernt. Schnell haben wir das gemeinsame Interesse und Feuer für Unternehmertum entdeckt und uns als späteres Gründerteam gefunden. Sowohl Benjamin als auch ich hatten schon Erfahrungen in der Startup-Szene gesammelt.

Unser Sortiment zeichnet sich vor allem in der Variabilität und Individualität aus. Ebenfalls ermöglichen wir unseren Kunden ein persönliches Wunsch-Design auf Anfrage gestalten zu lassen. Das entspricht genau den Vorstellungen des Kunden — damit bieten wir weitreichende Personalisierungsmöglichkeiten im Bereich unserer modularen Systematik. Diesen Bereich werden wir in Zukunft noch weiter ausbauen, über das gesamte Produktportfolio.

Regionale Kleiderstangen, hochwertige Regale, ganz individuell

Lean, mean & fast as f**k: Das bedeutet, dass wir unheimlich darauf achten, agil am Markt zu sein und auch interne Strukturen sehr schlank zu halten. Dabei möchten wir aber stets unsere Werte in das Produkt mit einfließen lassen: Made in Germany und hochwertige Produkte zu einem fairen Preis.

2. Aber das gibts doch schon längst!

Ja, na klar! Aber Innovation gibt es nicht nur beim Produkt, sondern über die gesamte Supply Chain verteilt. Das ursprüngliche Produkt gibt es bereits. Wir als Kwerqus schaffen es, aus einer geringen Anzahl an Einzelteilen über 17.000 Varianten anbieten zu können. Selbstverständlich haben wir diese Auswahl ein wenig geclustert und diese in 18 Produkten im Onlineshop zusammengefasst.

Der Interior Markt ist zäh und birgt viele ‚Fuckups‘. Wir möchten uns genau definieren und eine Sache perfekt machen, statt — wie viele andere — alles ein bisschen zu machen.

Kwerqus will funktionales Design für Zimmer und Shops schaffen

Daher beschäftigen wir uns beinahe täglich mit dem Rohstoff, damit das Endresultat möglichst perfekt wird. Metall bleibt nicht Metall und Holz bleibt nicht gleich Holz. Stetig sind wir auf der Suche nach besseren Möglichkeiten, neuen Designs und neuen Produkten für unsere Kunden. Denn Kwerqus soll im urbanen Raum die zunehmende Anzahl an Einzimmer-Apartments, WG-Zimmern und kleinen 2-Zimmer-Wohnungen verschönern. Durch funktionsangepasste Einrichtungsgegenstände in einem geilen Design verbunden mit dem Statement: ‚Kwerqus? Ja, einfach geil halt.‘

Nicht nur der Endkunde, sondern auch der B2B-Markt birgt weiteres interessantes Potenzial für die Zukunft. Spannend wird es sein, mit Boutiquen, Shops oder auch der Hotellerie zusammenzuarbeiten. In jedem dieser Bereiche haben wir erste Projekte umgesetzt, wollen hier aber zukünftig verstärkt aktiv werden.

 

 

3. Was war Eure bisher größte Herausforderung?

Die bisher größte Herausforderung war ein Rechtsstreit, verbunden mit drückender Liquidität. Letztendlich hat uns dieser Rechtsstreit aber oben genannte “Lean, mean & fast as f**k”-Mentalität eingetrichtert. Deshalb ist es rückblickend betrachtet sogar ein Meilenstein gewesen.

Eine andere Herausforderung war das schnelle Wachstum. Schwierig war es, dieses Wachstum aktiv zu steuern und in einem gesunden Maß zu halten, sodass es uns nicht unter sich begräbt. Etwa zur gleichen Zeit gab es im Sommer 2018 eine Hitzewelle, die unseren Produktions- und Logistikstätten zugesetzt hat. Hier waren teilweise über 40 Grad vorzufinden und somit alles andere als arbeitsfördernd. Entsprechend hatten wir Verzögerungen über die gesamte Lieferkette zu verbuchen.

„Der Erfolg kommt über die Treppe, nicht über den Aufzug“

Nun ist es an der Zeit sich selbst neu zu entdecken. Auch das ist eine Herausforderung. Für was steht Kwerqus und welches Statement gibt man mit unseren Produkten ab? Das genaue Festlegen der Unternehmens-DNA und Vorgaben für operative Ziele bis 2021 sind zum jetzigen Zeitpunkt unheimlich wichtig. Das ist auch der Grund, warum wir diese Entscheidung gemeinsam mit unseren neuen Mitarbeitern nun, im neuen Jahr, einleiten werden.

4. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft? 

KWERQUS und Timeride gewinnen Münchner Gründerpreis
Die beiden Gründer bei der Verleihung des Münchner Gründerpreises © Ralf Kruse / SSKM

Wir machen starken Umsatz und sind gut im Markt angekommen. Gleichzeitig möchten wir uns strukturell für die anstehende Internationalisierung mit einem soliden Produktportfolio wappnen. Hier gibt es noch einige Herausforderungen, die wir meistern müssen. Denn immerhin sind wir bootstrapped, und das bei einem kapitalintensivem Geschäftsfeld. Der Erfolg kommt über die Treppe, nicht über den Aufzug.

„München hat eine Community des Machens“

5. Was bedeutet München für Euch? 

München ist die Heimat und Geburtsstätte von Benjamin. Gleichzeitig die Wahlheimat von mir, Maximilian. Mittlerweile, vor allem durch die Wayra Community, sehen wir München als Ecosystem und Community des Machens. Hier ist alles möglich. Man findet Investoren, die Liebe seines Lebens, Hustler, Hipster, Hacker, Corporates aber auch eine wirklich fundierte Startup-Szene.

Ich glaube, eine solche Vielfalt — verbunden mit bayrischer Tradition — ist einmalig in der Welt.

6. Wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Die Epic Fail Night hört sich eigentlich ganz geil an, das wäre es fast wert, dort aufzukreuzen!

Wir scheuen das Risiko nicht und haben dennoch unsere Vision fest im Blick. Übersetzt soll das heißen: Wir spielen kein “Bullshit-Bingo” und werden auch nicht jeden Pitch-Wettbewerb mitmachen, um irgendwo eine Schlagzeile zu erhaschen, sondern konzentrieren uns darauf, was uns wirklich am Herzen liegt: Unsere Kunden glücklich machen!

Und wenn wir das in einer einzigartigen Art und Weise hinbekommen, dann werden noch viele Menschen von uns hören.

7. Schweinshaxn oder Steckerlfisch?

Fetzensemml!