Investitionsrekord für deutsche Fintech-Startups: im ersten Quartal 2019 konnte so viel Geld eingesammelt wie in keinem je zuvor. Insgesamt flossen zwischen Anfang Januar und Ende März über 686 Millionen Euro.
Gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres wurde das Investitionsvolumen gar verdoppelt, so eine Studie der Beratungsfirma Barkow Consulting. Aus der Erhebung geht außerdem hervor, dass der aktuelle Wert gegenüber dem des bisherigen Rekordquartals — Q4 2018 — eine Steigerung um 77 Prozent bedeutet.
Wo liegen nun die Gründe für diesen enormen Anstieg? Hauptverantwortlich sind wohl einige ungewöhnlich umfangreiche Investitionsrunden. Dabei steht die Smartphone-Bank N26 an der Spitze: Im Januar konnte sich das Unternehmen über 260 Millionen Euro sichern. Darauf folgt Friday, ein digitaler Autoversicherer. Hier gab es Anfang März eine 114-Millionen-Euro-Finanzspritze. Auf dem dritten Platz rangiert Wefox, dahinter kommt das Zinsportal Raisin mit einer Finanzierung in Höhe von 100 Millionen Euro.
Investitionsrekord mit Beigeschmack: Andere legen stärker zu
Zur Transparenz der Investitionsvorgänge ergänzen die Studienautoren, dass die Jungunternehmen nicht ausschließlich Eigenkapital einsammeln. Bei Friday wurden beispielsweise Firmenanteile gegen Medialeistungen eingetauscht. Die neuen Gesellschafter sind hier ProsiebenSat1 und der German Media Pool.
So sehr man sich nun über den neuen Investitionsrekord freuen kann, so ernüchternd ist der Blick aufs internationale Parkett. Im Vergleich mit anderen Ländern hinkt Deutschland immer noch hinterher. Laut KPMG sei das Gesamtfinanzierungsvolumen im Finanzsektor in Deutschland mittlerweile sogar rückläufig. KPMGs Startup-Definition ist bei dieser Untersuchung allerdings sehr weit gefasst. Zudem flossen in die Erhebung auch Börsengänge mit ein.