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Ororatech: Satelliten für Waldbrandüberwachung

Ororatech, ein Spin-off des Raumfahrtlehrstuhls der TUM, will mit seiner Kombination aus Satelliten und Infrarotsensoren Waldbrände weltweit erkennen und observieren.

1. Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Ororatech entwickelt eine Konstellation aus Nanosatelliten mit Infrarotsensoren, die aus dem Erdorbit Waldbrände weltweit erkennen und überwachen. Außerdem können unsere Daten für die Erforschung des Klimawandels und Optimierung von Wettervorhersagen genutzt werden. Wir sind ein Spin-off vom Raumfahrtlehrstuhl der TUM, gegründet durch vier passionierte Entrepreneure:

  • Thomas Grübler, 27, Elektrotechnik
  • Björn Stoffers, 34, Volkswirtschaft
  • Florian Mauracher, 28, Informatik
  • Rupert Amann, 25, Elektrotechnik

100 kleine Satelliten

2. Aber das gibt’s doch schon längst!

Satelliten? Ja. Infrarotsensoren? Auf jeden Fall. Was uns besonders macht ist die Kombination aus kleinen, sehr kosteneffizienten Satelliten, die in großer Zahl (100 Stück) auf verschiedenen Umlaufbahnen in niedriger Höhe jeden Punkt auf der Erde spätestens nach 30 Minuten abdecken. Dadurch entsteht ein hochaktueller Datensatz mit hoher Auflösung im Infrarotspektrum, der weltweit einzigartig ist.

3. Was war Eure bisher größte Herausforderung?

Der Anfang! Satelliten bauen kostet viel Geld und ist nur möglich mit Fördermitteln und privaten Investoren, die fest an uns glauben. Wir haben 1,5 Jahre am Projekt in unserer Freizeit neben Job und Studium gearbeitet, bevor wir die Firma gegründet haben. Das geht sicherlich den meisten Gründern ähnlich, gerade in den Anfangsjahren wird die Freizeit meistens knapp. Durch Wochenend- und Nachtschichten liegen die Nerven manchmal blank. Deshalb sind wir richtig stolz, es geschafft zu haben.

Das Ororatech-Team wächst

4. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Ausgezeichnet! Wir sind innerhalb von zehn Monaten zu einem internationalen Team aus über 20 Raumfahrtenthusiasten gewachsen und entwickeln zurzeit unseren Prototypen, der 2020 ins All gestartet wird. Umsätze werden wir erst generieren, wenn mehrere Satelliten im All sind, aber durch die fantastische Unterstützung durch DLR und ESA, die TUM und unsere Investoren sind wir sehr gut aufgestellt. Auch die Nachfrage von Pilotkunden ist gewaltig, wir hören sehr häufig „Wann können wir eure Daten bekommen?“.

5. Was bedeutet München für Euch?

München schafft die optimale Kombination aus jungem, internationalem Flair und hochkarätiger Forschung. Die Stadt ist ein Magnet für talentierte Entwickler und Ingenieure. Natürlich sind wir trotzdem jedes Jahr auf der Wiesn und viele von uns machen Radtouren oder gehen wandern mit Alpenpanorama. München ist einfach richtig gut, zum Arbeiten und Erholen.

6. Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Einmal auf der Epic Fail Night zu präsentieren wäre schon ein großer Traum. Leider sieht es im Moment eher nach Unicorn aus.

7. Bayern oder ’60?

Eine kurze Umfrage im Büro hat genau 50/50 ergeben. Wobei ein Kollege laut „Unterhaching!“ gerufen hat.