© Tomasz Frankowski/ Unsplash

„Es gibt noch viel zu tun!“ — Studie ‚Tech­Check 2019‘ zu Bayerns Zukunftsfeldern

Der Zukunftsrat der Bayerischen Wirtschaft hat eine Studie mit dem Titel ‚TechCheck 2019. Er­folgs­fak­tor Mensch‘ veröffentlicht. Darin werden die zehn wichtigsten Zukunftsfelder inklusive Handlungsempfehlungen beleuchtet.

Das Gutachten ‚TechCheck 2019. Er­folgs­fak­tor Mensch‘ — erstellt von Prognos und beauftragt von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) — analysiert die wirtschaftliche und technologische Entwicklung der zehn wichtigsten Zukunftsfelder in Bayern. Damit das Land auch künftig führender Innovationsstandort bleibt, formuliert der Zu­kunfts­rat der Bayerischen Wirtschaft seit 2014, was dafür einerseits strategisch und andererseits ganz konkret von Akteuren aus Politik, Wissensschaft und Wirtschaft zu tun sei.

TechCheck 2019 stellt zehn Zukunftsfelder auf den Prüfstand

Betrachtet wurden unterschiedliche Branchen wie Gesundheit, Mobilität, Industrieproduktion, Lebensmitteltechnologie. Die Ergebnisse sind durchwachsen. Denn laut Studie haben sich zwar die Erwartungen für Bayern in den Zukunftsfeldern Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und Mobilität bestätigt. So liegt Bayern bei IKT-Weltklassepatenten auf Rang 13 und ist hierbei führend im globalen Vergleich. Jedoch haben sich manche Bereiche nicht so schnell entwickelt wie erwartet. Hierunter fallen beispielsweise spezielle Ser­vice­ro­bo­ter, 3D-Druck, Augmented Reality im Medizinbereich sowie diverse An­wen­dun­gen in der Na­no- und Bio­tech­no­lo­gi­e.

Alfred Gaffal, vbw-Ehrenpräsident und Vorsitzender des Zukunftsrats, kommentiert die Ergebnisse so:

„Die Ausgangslage in den Zukunftsfeldern ist nach wie vor gut. Aber: Wir lassen immer noch zu viele Chancen ungenutzt. Es gibt noch viel zu tun!“

Der Mensch im Mittelpunkt

Maßgeblich identifiziert die Studie ‚TechCheck 2019‘ den Menschen als alles entscheidenden Faktor für den Erfolg von Innovationen. Schließlich können neue Technologien sich nur durchsetzen, wenn nach einer raschen Markteinführung auch die Akzeptanz und Diffusion in den Unternehmen oder der Gesellschaft vorhanden ist. Gaffal erklärt:

Alfred Gaffal, vbw-Ehrenpräsident und Vorsitzender des Zukunftsrats

„Die zentrale Empfehlung des Zukunftsrats lautet: Bei allen technologischen Entwicklungen müssen der Mensch und seine individuellen Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen.“

Nicht nur die einfache Nutzbarkeit, sondern auch der kulturelle Wandel hin zu mehr Begeisterung für oder Akzeptanz von neuen Technologien und Anwendungen sei hiermit gemeint, so Gaffal. Wie wichtig die Sichtweise ‚vom Menschen her‘ ist, spiegelt sich laut Studie auch am stark wachsenden Bereich der Mensch-Maschine-Interaktionstechnologien wider.

Wolfgang Herrmann, Präsident der Technischen Universität München und ebenfalls Vorsitzender des Zukunftsrats der Bayerischen Wirtschaft, ergänzt:

„Wir sind endgültig im Zeitalter von ‚Big Data‘ angekommen, dem sich weder Unternehmen noch wir in unserem alltäglichen Leben entziehen können.“

„Das ‚Human-Centered Engineering‘ ist zentrale Herausforderung“

Aber auch für Hermann müssen wir künftig wieder mehr die Bedürfnisse der Gesellschaft in den Mittelpunkt stellen. Herrmann führt aus:

„Das ‚Human-Centered Engineering‘ ist zur neuen, zentralen Herausforderung geworden. Nur wenn wir das aufgreifen, können wir die weltweit anerkannte und traditionsreiche Marke des ‚German Engineering‘ in die Zukunft führen.“

Die umfassenden Analysen der einzelnen Bereiche sind aufschlussreich und nachvollziehbar dargestellt. Auch die konkreten Handlungsempfehlungen des kostenfreien ‚Tech­Check 2019‘ sind gut aufbereitet, so dass ein Blick hinein sich durchaus lohnen kann.