Carwow, ein Marktplatz für Neuwagen, erhält eine Finanzierung in Höhe von 28 Millionen Euro. Die Finanzierungsrunde wird von strategischen Investoren aus dem Automobilsektor angeführt.
Das britische Startup Carwow wurde 2013 in London gegründet und arbeitet seit 2016 daran, den deutschen Markt aus München heraus umzukrempeln. Kunden können über die Plattform ihren Neuwagen individuell konfigurieren und erhalten dann Angebote verschiedener Händler. Nun verkündet die Vergleichsplattform eine strategische Finanzierungsrunde mit Daimler als Hauptinvestor. Auch mehrere deutsche Autohändler investieren in das Startup, genauso wie bestehende Investoren, darunter Balderton Capital, Accel und Vitruvian Partners. Die Altinvestoren hatten 2017 bereits 33,5 Millionen Euro in das Vergleichsportal gepumpt.
Rob Moffat, Partner beim Altinvestor Balderton Capital, sagt:
„Die Investition eines der führenden Automobilhersteller weltweit zeigt, welch‘ strategisch wichtige Rolle Carwow im Online-Automobilvertrieb in Europa spielt.”
Mit den neuen Investitionen möchte das Startup sein Wachstum in Deutschland, Großbritannien und Spanien beschleunigen. Für Philipp Sayler von Amende, CEO und Co-Founder von Carwow Deutschland steht sein Unternehmen für Transparenz im Kaufprozess. Er sagt:
„Nun investieren der Erfinder des Automobils und mehrere Automobilhändler, um genau diese Transparenz voranzutreiben und das Wachstum von Carwow zu beschleunigen.“
Mit mehr PS will Carwow den Autohandel weiter digitalisieren
Die digitale Transformation ist nun im Autohandel angekommen, findet der deutsche Carwow-Geschäftsführer:
„Das zeigt deutlich die radikale Veränderung der Sichtweise des Automobilhandels: Die Digitalisierung wird als Chance erkannt, um den Kunden ein einzigartiges digitales Kauferlebnis zu bieten.”
Die Finanzspritze soll in Marketing, Mitarbeiter und Produktentwicklung fließen und somit das Wachstum beschleunigen. Beispielsweise erweitert das Startup sein Produktportfolio um Lagerfahrzeuge, Jahreswagen, Leasing und Produkte von Zulieferern.
Die Vergleichsplattform trifft in Deutschland auf eine große Nachfrage: Seit dem Deutschlandstart 2016 verkaufte das Portal hierzulande Autos im Wert von 600 Millionen Euro. In Großbritannien kauft bereits jeder Zwanzigste seinen Neuwagen über die Plattform. Eine durchschnittliche Ersparnis von 5.900 Euro habe der Kunde, so Carwow. Das Portal wirbt außerdem mit unvoreingenommenen Testberichten, Vergleichbarkeit der Angebote und der Auswahl des richtigen Händler — und mit völliger Transparenz. Fraglich ist jedoch, inwieweit das strategische Investment verschiedener Autohändler das finale Angebot für den Kunden beeinflusst.