Bild: rawpixel / Pixabay

Unternehmensanteile: Angestellte sind selten an Startups beteiligt

Laut einer aktuellen Studie von Bitkom Research besitzen Angestellte von Startups nur selten Unternehmensanteile. So sind nur in jedem vierten Startup Mitarbeiter finanziell beteiligt.

Für die Studie wurden rund 321 IT- und Internet-Startups nach der Beteiligung von Mitarbeitern am Unternehmen befragt.

Das Ergebnis: Lediglich bei 27 Prozent der befragten Jungunternehmen besitzen Angestellte abseits des Gründer-Teams Anteile an dem Startup für das sie tätig sind. In jedem zweiten Unternehmen hält das Gründer-Team alle Anteile. 27 Prozent der befragten Startups wollten sich zu dem Thema nicht äußern.

In Unternehmen, bei denen Mitarbeiter Anteile besitzen, beschränkt sich die Anzahl der Anteilseigner unter den Angestellten bei 72 Prozent auf eine bis maximal vier Personen. Bei 22 Prozent sind es 5 bis 19 Angestellte. Lediglich bei 6 Prozent sind es mehr als 20 Mitarbeiter.

Unternehmensanteile für Mitarbeiter: Das spricht dagegen

Startups, die ihre Mitarbeiter nicht beteiligen, geben hierfür verschiedene Gründe an. 24 Prozent nennen als Grund, dass ihre Mitarbeiter klassische Gehaltszahlungen vorziehen. 17 Prozent haben sich laut eigenen Angaben noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt oder scheuen den bürokratischen Aufwand und 15 Prozent wollen ihre Anteile nicht unter so vielen Einzelpersonen aufteilen. Auch steuerliche Aspekte spielen eine Rolle: So begründen 17 Prozent ihre Entscheidung damit, dass die Mitarbeitermodelle in Deutschland steuerlich unattraktiv sind. 4 Prozent befürchten, dass die Entscheidungsgewinnung im Unternehmen erschwert würde.

Gründe für eine Mitarbeiterbeteiligung

Für eine Beteiligung spricht für 80 Prozent der Startups, die Anteile an Mitarbeiter herausgeben, eine langfristige Bindung der Angestellten. Darüber hinaus hoffen 79 Prozent, dass eine direkte Beteiligung die Motivation der beteiligten Angestellten steigert. 49 Prozent sehen es als ihre moralische Pflicht an, Anteile an Mitarbeiter herauszugeben und 46 Prozent hoffen, dadurch attraktiver für jene Bewerber zu werden, deren Gehaltsvorstellungen sie auf klassischer Weise nicht erfüllen können. Auf diese Weise wollen außerdem 34 Prozent die Personalkosten und damit die monatlichen Ausgaben niedrig halten.

„Startups konkurrieren mit mittelständischen oder weltweit operierenden Unternehmen um begehrte Fachkräfte – können in der Regel aber nicht dieselben finanziellen Mittel aufbringen, wenn es um attraktive Vergütungspakete geht. Die Mitarbeiterbeteiligung kann gerade bei schnell wachsenden Unternehmen, wie es Startups sind, eine attraktive Alternative für alle Beteiligten sein“

sagt Jenny Boldt, Leiterin Startups beim Digitalverband Bitkom.