Gastbeitrag: Du bist das Produkt – versteck Dich nicht dahinter!

Ich bin mir sicher, dass jeder schon mal die folgende Situation erlebt hat: Man hat einen Gegenstand, oder eine Dienstleistung gekauft, obwohl man sich primär gar nicht braucht. Doch woran liegt das? Meistens ist es entweder ein geschickter Verkäufer, eine überzeugende Kampagne, oder auch etwas anderes: Sympathie.

Hinter jedem Produkt, oder Dienstleistung steht eine, oder mehrere Personen. Viele unterschätzen den Einfluss ihrer Person auf den Kaufprozess. Es ist aber eigentlich ganz einfach: Menschen kaufen bei Menschen. Auch wenn im digitalen Zeitalter diese Tatsache ein bisschen untergeht – Produkte und Dienstleistungen werden durch den Mensch lebendig und ein bisschen greifbarer.

Ich möchte hier ein paar Tipps geben wie Du Deine Person in den Kaufprozess einbinden kannst. Diese Punkte basieren rein auf meiner persönlichen Erfahrung und haben keinen statistischen Hintergrund:

Mach Deine Person sichtbar

Schreibe über Dein Produkt. Sprich drüber. Stell eine Verbindung her zwischen dem Produkt und Deiner Person. Hierbei solltest Du aber nicht einfach nur Werbung machen. Das ist ziemlich plump und durchschaubar. Es wird einfach kaum jemand lesen. Du solltest Deine Person, Deine Erfahrungen und Expertise einbringen.

Indem Du eine authentische, humorvolle Geschichte erzählst, kannst Du viele Sympathie-Punkte gewinnen. Menschen werden sich mit Dir und Deiner Geschichte identifizieren und Dein Produkt mit Deiner Geschichte und somit mit Dir assoziieren.

Bleib freundlich und erreichbar

Die eigene Meinung kundtun ist vollkommen in Ordnung. Allerdings muss man auch die Grenzen kennen. Falls Dich Kunden anschreiben, Deine Beiträge kommentieren, oder sonst irgendwie mit Dir in Kontakt treten, solltest Du daher Dein nach Außen gezeichnetes Bild Deiner Person beibehalten.

Gerade bei Kommentaren, oder Kritik fällt mir immer wieder auf, dass ein erster guter Eindruck relativ schnell wieder verspielt wird durch eine zu harte Emotion innerhalb der Kommentare. Es wir Dich nicht jeder lieben – nicht jeder Dein Produkt loben. Nimm das nicht persönlich! Bleib sachlich und versuche das Beste aus der Situation rauszuholen. Du könntest zum Beispiel nach einem Verbesserungsvorschlag fragen. Denke dran, der Kunde ist König.

Bleib Du selbst

Storytelling ist eine tolle Möglichkeit Dich und Dein Produkt zu präsentieren. Du solltest allerdings nicht zum Märchen-Erzähler werden. So komisch das auch klingen mag – Dein Gegenüber, bzw. Deine Leser werden es merken. Vielleicht nicht direkt, aber sie werden unter Umständen zu einem späteren Zeitpunkt auf diese Story zurückkommen und Du wirst Deine erfundene Geschichte nicht mehr spontan fortführen können – Du hast sie ja auch nur erfunden. Wenn Du allerdings ehrlich, authentisch und einfach Du selbst bist, wirst Du Erfolg haben.

Trau Dich von Dir zu erzählen

Ich kenne das selber. Es gibt so eine kleine Hürde: Was kann ich von mir veröffentlichen, was sollte ich lieber für mich behalten. Unterm Strich muss jede Person diese Entscheidung für sich treffen. Was ich aber aus meiner Erfahrung sagen kann: Bleibe Dir treu und versuch nicht jemand anders zu sein. Menschen lieben das Individuelle. Sag das was Du sagen willst. Mach Dir aber Gedanken, ob es auch etwas ist zudem Du stehst und auch in 2-3 Jahren noch Sinn macht. Wenn Du in mehreren Gesprächen, oder Artikeln immer wieder Deine Meinung änderst wirst Du an Vertrauen verlieren und unglaubwürdig erscheinen.

Fazit

Indem Du Deinem Produkt, bzw. Deine Dienstleistung ein Gesicht gibst, erreichst Du die Menschen auf einer anderen Ebene. Du kannst Emotionen mit Deinem Produkt verbinden. Achte darauf, auf Kritik an Deiner Person, oder Deinem Produkt nicht emotional, sondern sachlich zu reagieren. Gebe Deinem Gegenüber ein gutes (Erfolgs-)Gefühl. Wage den Schritt in die Öffentlichkeit. Bleibe dabei aber immer Du selbst. Lass die Finger von Themen in denen Du Dich unwohl fühlst und erzähle keine Märchen. Und jetzt los! Du bist das Produkt!

Gastautor Lukas Herbst

Lukas Herbst ist 36 Jahre alt und Gründer des Update Systems UpdateNode, sowie der Online-Plattform StartupBrett. Nach Kosmos-Kasten, C64, Schule und Studium, folgten erste Erfahrungen als Freelancer, eine Festanstellung, 2 Kinder und 2 Startups.