Das Gründerteam von Neolexon
Foto: Neolexon

Neolexon: Sprachtherapie per App

Neolexon entwickelt Sprachtherapie-Apps. Mehr als 50 Krankenkassen erstatten bereits die Kosten für die als Medizinprodukt zugelassenen Anwendungen. Die GründerInnen berichten uns, wo ihr Medtech-Startup momentan steht.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch und Euer Produkt bitte kurz vor!

Neolexon: Wir entwickeln medizinische Apps für die Sprachtherapie. Patienten, die zum Beispiel nach einem Schlaganfall ihre Sprache verloren haben, oder Kinder mit einer beeinträchtigten Sprachentwicklung können durch unsere digitalen Lösungen selbstständig am Tablet üben. Unser Training wird dabei ganz individuell vom behandelnden Logopäden für jeden Patienten angepasst, so kann die größte Effektivität erreicht werden. Unsere Apps sind als Medizinprodukt zertifiziert.

Wir sind 4 Gründer: Dr. Hanna Jakob und Dr. Mona Späth haben Sprachtherapie studiert und in Phonetik und Sprachverarbeitung an der LMU in München promoviert. Swaroop Nunna und Jakob Pfab übernehmen die technische Entwicklung im Neolexon-Gründerteam.

Fachwissen, Anspruch und Ausdauer

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Neolexon: Unsere Neolexon-Apps bieten erstmals eine vollständig individualisierte Therapie am Tablet oder Smartphone. In anderen ersten Apps für die Sprachtherapie findet keine ausreichende Anpassung an den einzelnen Patienten statt. Durch solch starre Übungsprogramme kann ein Patient schnell unter- oder überfordert werden. Außerdem sollten die Übungsinhalte für den persönlichen Alltag des Patienten relevant sein, so möchte zum Beispiel ein Hobbygärtner Wörter wie „Osterglocke“ und „Rasenmäher“ üben.

Munich Startup: Was sind die drei Hauptzutaten für Euer Erfolgsrezept?

Neolexon: Tiefes Fachwissen durch unsere wissenschaftliche Arbeit und praktische Tätigkeit als Therapeutinnen, höchsten Anspruch an die Benutzerfreundlichkeit unserer Apps und viel Ausdauer bei den Verhandlungen mit Krankenkassen.

Krankenkassen erstatten Kosten für Neolexon-App

Munich Startup: Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Neolexon: Seit 2017 ist Neolexon auf dem Markt und der Zulauf von Therapeuten, Kliniken und Patienten ist sehr groß. Im Frühjahr 2019 konnten wir unser zweites Produkt, das sich an Kinder mit Artikulationsstörungen im Vorschulalter richtet, rausbringen. Mittlerweile werden unsere Apps bereits von über 50 Krankenkassen erstattet, die die Kosten für Patienten übernehmen.

Munich Startup: Was bedeutet München für Euch?

Neolexon: München ist seit vielen Jahren unser Zuhause und wir konnten seither ein sehr gutes professionelles Netzwerk an unterstützenden Therapeuten und Wissenschaftlern aufbauen. Außerdem sind wir durch verschiedene Inkubator- und Mentoringprogramme sehr gut in das Startup-Netzwerk eingebunden. Wir sitzen mit unserem Büro im Werk1. Als Vorteil sehen wir auch die vielen hervorragenden Studiengänge der Münchener Unis, um junge, motivierte Mitarbeiter zu finden.

Munich Startup: Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Neolexon: Wir arbeiten hart daran, uns als Standard in den logopädischen Praxen und Kliniken zu etablieren und sehen dafür sehr gute Chancen.

Munich Startup: Helles oder Prosecco?

Neolexon: Helles! Und für lange Arbeitstage eine Spezi zum Durchhalten.