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Advitos erhält europäische Corona-Fördermittel

Im Kampf gegen COVID-19 hat der Europäische Innovationsrat (EIC) innovative Unternehmen dazu aufgerufen, sich um eine Finanzierung des EIC-Accelerator-Programmes zu bewerben. Das Münchner Healthtech-Startup Advitos, das im Münchner Technologiezentrum (MTZ) ansässig ist, hat die Förderung erhalten.

Die patentierten, medizinischen Geräte von Advitos können gleichzeitig drei Organe – Leber, Lunge und Nieren – unterstützen. Zudem reguliert das Verfahren parallel die pH-Balance des Blutes . Dies kann auch COVID-19-Patienten zugutekommen, wie PD Dr. med. Bernhard Kreymann, Nephrologe und Erfinder der Technologie, erläutert:

„Die meisten Menschen, die an COVID-19 sterben, haben ein gewisses Alter und leiden letztendlich an multiplem Organversagen (MOV). Einfach ausgedrückt: Die Nieren, das Herz, die Leber und die Lunge dieser Patienten funktionieren nicht richtig, was zu dem durch das Coronavirus verursachten Lungenversagen noch eine schwere Pathologie hinzufügt. Um diesen Patienten zu helfen, ist es sinnvoll, ein Gerät einzusetzen, das in der Lage ist, alle diese Organe gleichzeitig zu behandeln, um bessere Ergebnisse zu erzielen.“

Die Geräte sind in den letzten zwei Jahren bereits in zwanzig Krankenhäusern in Deutschland zum Einsatz gekommen. Dass die Organe der Patienten mit einem einzigen Verfahren behandelt werden, soll die Aufgaben und die Komplexität der Behandlungen für die Ärzte und das Pflegepersonal erleichtern.

„Enormes Talent und bahnrechende Ideen“

Für die Förderung des EIC haben sich fast 4.000 Startups und kleine Unternehmen beworben. Davon konzentrierten sich über 1.400 auf das Testen, die Behandlung und die Prävention des Coronavirus. Nach virtuellen Interviews mit ausgewählten Bewerbern wurden 36 Unternehmen bestimmt, die Mittel zur weiteren Bekämpfung des Coronavirus erhalten sollten. Advitos ist eines von nur vier ausgewählten Unternehmen aus Deutschland. Insgesamt verfügt der EIC über Finanzierungsmittel in Höhe von 314 Millionen Euro. Davon werden 174 Millionen in Form von Beteiligungsinvestitionen gewährt. Zudem bietet das Accelerator-Pilotprojekt des EIC seit seiner Einführung Mitte 2019 zusätzlich zur Unterstützung durch Finanzhilfen von bis zu 2,5 Millionen Euro die Option direkter Beteiligungsinvestitionen in Höhe von bis zu 15 Millionen Euro.

Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, erklärt:

„Das enorme Talent und die bahnbrechenden Ideen innovativer europäischer Unternehmen geben uns Hoffnung. Indem wir unsere Unterstützung für den Europäischen Innovationsrat aufstocken, erschließen wir ihr Potenzial und können so besser gegen das Coronavirus vorgehen und den Aufbau Europas unterstützen. Der EIC hat auf die Coronakrise rasch reagiert und die Flexibilität und Wirksamkeit der Förderung durch die EU bewiesen.“

Bernard Kreymann freut sich über die Unterstützung:

„Wir fühlen uns geehrt und sind stolz, die Unterstützung des Europäischen Innovationsrates zu erhalten. Die erhaltene Förderung wird die ADVOS-Therapie weiterentwickeln und damit die Möglichkeit bieten, die Überlebenschancen von Covid-19-Patienten noch weiter zu verbessern.“