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München hat eine der besten Unis für Startups

Deutsche Hochschulen bemühen sich immer mehr, Hilfestellungen für Gründer zu bieten. Dadurch steigt die Zahl der Uni-Startups stetig an. Allerdings ist immer noch viel Luft nach oben. Gemeinsam mit Lüneburg und Leipzig bietet München mit die besten Voraussetzungen für Jungunternehmer.

Bis nach Stanford ist es noch ein weiter Weg

Das weltweit glänzende Vorbild für Unternehmertum ist, wo sonst, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, den USA, beheimatet: Das Erfolgsgeheimnis des Silicon Valley (Kalifornien) setzt sich aus der Kombination dreier entscheidender Kräfte zusammen: Wissen, Geld, Infrastruktur. Neue, innovative Ideen und zusätzliches Know-how kommen von jungen Menschen, die vor allem an der Stanford University gut und erfolgreich ausgebildet werden.

Dagegen hinkt Deutschland dem amerikanischen Vorbild in allen Belangen noch deutlich hinterher, es mangelt an Dynamik auf dem Gründersektor. Jedoch haben hiesige Universitäten diese Problematik mittlerweile erkannt und versuchen, ihren Studierenden unternehmerisches Denken verständlich und Unternehmertum somit schmackhaft zu machen.

BMW Welt
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Wie die Unterstützung der Hochschulen im Detail aussieht und welche Unis sich dabei besonders hervortun, das hat der Stifterverband für deutsche Wirtschaft im Auftrag des Wirtschaftsministeriums nun bereits zum zweiten Mal untersucht. Auf dem Gründungsradar zeichnet sich ab, wie sich die Lage in Deutschland entwickelt: Im Jahr 2013 meldeten die befragten Unis 1766 Gründungen. Zwar sind das nicht besonders viele, jedoch zumindest gut 600 mehr als im Jahr zuvor.

Wirtschaftswissenschaften bilden meist die Grundlage

Was das Finanzielle angeht, so stieg die Förderung mit Kapital um stolze 28 Prozent auf 63 Millionen Euro. Beim Vergleich mit anderen großen Hochschulen belegt die Technische Universität München (TUM) den ersten Rang. Im Bericht heißt es: „Institutionelle Verankerung, Sensibilisierung, Unterstützung, Beratung und konkrete Aktivitäten sind allesamt vorbildlich entwickelt.“ 2012 hatte noch die Hochschule München/SCE die Nase vorn.

Wie bereits im Vorjahr an der Spitze der mittelgroßen Hochschulen steht die Leuphana Universität Lüneburg. Bei den kleinen Universitäten freut sich die HHL Leipzig über die führende Position. Gründungen durch Einzelpersonen gehören eher der Seltenheit an. Teams von mindestens zwei Gründern sind der Regelfall, durchschnittlich sind meist drei Beteiligte involviert. Ein Drittel der Startup-Unternehmen nutzt aktuelle Forschungsergebnisse der jeweiligen Universität, jedes zehnte basiert auf Schutzrechten wie Patenten.

Im Zentrum der Gründungsförderungen stehen die Wirtschaftswissenschaften. So heißt es im Bericht: „An neun von zehn Hochschulen findet Gründungssensibilisierung unter Einbindung der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften statt.“ Im Gegensatz dazu werden „die Natur- und Technikwissenschaften nur in weniger als der Hälfte der Hochschulen in das Angebot gründungsrelevanter Veranstaltungen einbezogen.“