Tobias Bobinger, neuer Geschäftsführer von Inomeda.
© Innomeda

Innomeda: „Mit Klinikradar bieten wir eine ganzheitliche Gesundheitsplattform“

Das Münchner Startup Innomeda baut derzeit seine Healthcare-Plattform Klinikradar.de von einer reinen Krankenhaussuche zu einem ganzheitlichen Gesundheitsportal um. Mit dem Facharzt für Neurologie Dr. med. Tobias Bobinger haben sich die GründerInnen einen Fachmann für klinische Tätigkeiten als neuen Geschäftsführer mit an Bord geholt. Im Interview stellt er sich unseren 7 Fragen.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch bitte kurz vor!

Tobias Bobinger, Innomeda: Wir sind die Menschen hinter der Innomeda GmbH und betreiben die Healthcare-Plattform Klinikradar.de, die wir gerade von einer reinen Krankenhaussuche zu einem ganzheitlichen Gesundheitsportal umbauen. Weil ich von dieser Vision begeistert bin, habe ich mich ganz frisch dem Kernteam aus Alex (37, Business, Kundenbetreuung), Alice (37, Webentwicklung) und Marco (37, UX und Online-Marketing) angeschlossen. Ich bin Tobias, 38, Facharzt für Neurologie und bringe meinen Erfahrungsschatz aus der langjährigen klinischen Tätigkeit ein, um ein wesentliches Problem im Gesundheitswesen zu lösen.

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

Tobias Bobinger, Innomeda: Die Gesundheitslandschaft ist durch viele verschiedene Anbieter und unterschiedliche Therapieansätze geprägt. Oft fällt es Patienten schwer, ihre Therapieoptionen zu erkennen und die für sie besten Optionen auszuwählen. Insgesamt ist die Qualität der verschiedenen Angebote in der Gesundheitslandschaft sehr schwierig zu beurteilen, von vielen verschiedenen Faktoren abhängig und wird sehr oft durch subjektive Parameter eingeschätzt. Hier greifen wir an und geben Patienten einen unabhängigen Lotsen an die Hand, um sie während der Gesundung zu unterstützen.

Objektive Qualitätsdaten statt subjektiver Meinungen

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Tobias Bobinger, Innomeda: Ja, für die jeweils einzelnen Behandlungsoptionen. Es gibt Arztsuchen, reine Krankenhaussuchen, Reha-Plattformen oder Seiten für Apps oder telemedizinischen Angebote. Wir sind dabei, auf Klinikradar.de für spezielle Erkrankungen alle Therapiemöglichkeiten einzubinden und somit eine ganzheitliche Gesundheitsplattform anzubieten. Zudem greifen wir auf objektive Qualitätsdaten zurück, anstatt auf subjektive Bewertungen von medizinischen Laien.

Munich Startup: Was waren bisher Eure drei größten Herausforderungen?

Tobias Bobinger, Innomeda: Ja, da gab‘s auf dem Weg durchaus einige. Die Gesundheitsbranche ist insgesamt noch wenig digitalaffin, so dass neue Modelle zunächst oft abgelehnt wurden. Es hat meist lange gedauert, an die richtigen Ansprechpartner zu gelangen. Zum Glück haben wir in letzter Zeit einige innovative Unterstützer gefunden.

Wie viele andere Gründer haben wir zu Beginn verschiedene Healthcare-Geschäftsmodelle getestet und validiert. Die wichtigste Herausforderung war es, unseren aktuellen Fokus der ganzheitlichen Gesundheitsseite herauszuarbeiten und diesen jetzt technisch umzusetzen. Wir versuchen auch, die Besucher stark in die Produktentwicklung miteinzubeziehen.    

Natürlich war, wie für viele Startups auch, die Corona-Krise eine große Herausforderung für uns, da sämtliche Akteure der Healthcare-Branche mit Schadensbegrenzung beschäftigt waren und Innovationen (verständlicherweise) erst einmal hinten anstehen mussten.

Innomeda hat die Corona-Krise gut überstanden

Munich Startup: Wie laufen die Geschäfte?

Tobias Bobinger, Innomeda: Unsere Seite wird durch die Besucher sehr gut angenommen. Seit letztem Jahr sind wir das größte private Kliniksuchportal Deutschlands. Die Besucherzahlen und -interaktionen wachsen stetig weiter. Während der Akutphase der Corona-Pandemie waren die Besucherzahlen zwar erwartungsgemäß stark zurückgegangen, sogar um bis zu 65 Prozent, da aufschiebbare Krankenhausbehandlungen zunächst gemieden wurden und dann für eine Zeit einfach nicht möglich waren. Dies hat sich in den letzten Wochen aber wieder vollständig ausgeglichen. Zusätzlich konnten wir Partnerschaften mit Krankenhäusern verlängern, da sie während der ersten Vertragslaufzeit sehr zufrieden waren, und neue Partner gewinnen.

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

Tobias Bobinger, Innomeda: Die Startup-Szene in München hat sich in den letzten Jahren deutlich entwickelt und braucht sich wirklich nicht mehr zu verstecken. Ich glaube, dass es mittlerweile eine sehr gute Brutstätte für neue Ideen ist. Und das war auch bei uns so: Wir haben uns im Werk1 kennengelernt.   

Munich Startup: Früh aufstehen oder die Nacht durchmachen?

Tobias Bobinger, Innomeda: Da ich junger Vater bin, leider oft beides!

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