BWS Networking App: Bildung, Netzwerk und Events in einem

Das Münchner Startup BWS Networking App hat ein Frauennetzwerk für alle Lebenslagen geschaffen, und ist damit Femtech und Edtech in einem. Die beiden Gründerinnen der Business Women’s Society (BWS) wollen über ihre digitale Plattform eine Mischung aus Netflix, Linkedin und Eventbrite bieten. CEO Saina Bayatpour hat unsere 7 Fragen beantwortet.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht BWS Networking? Stellt Euch bitte kurz vor!

Saina Bayatpour: Mit BWS Networking bieten wir Bildung, Community, Workshops und Events für Frauen – und das nicht nur im echten Leben, sondern auch kompakt auf unserer Plattform und in einer App. Wir sind ein Gründerinnenteam mit langer Business-Erfahrung. Franzy Spöhrer (32) bringt ihre Kenntnisse aus Sozial- und Betriebswirtschaft, vom Personalwesen über die Gastronomie hin zur Netzwerkarbeit mit. Und ich, Saina Bayatpour (40), mein Wissen aus Markt- und Werbepsychologie und als Gründerin einer erfolgreichen Eventagentur.

Wir hatten uns ganz klassisch über eine Linkedin-Stellenanzeige gefunden. Das was uns vereint, waren der gemeinsame Gedanke und die Vision. Sehr schnell haben wir gemerkt, dass wir zusammen sehr gut funktionieren und uns super ergänzen. Franzy ist eher die Strukturierte und Besonnene, und ich bin eher die Kreative und Impulsive.

Linkedin, Netflix und Eventbrite in einem

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

Saina Bayatpour: Frauen in jeder Lebenslage, sowohl privat als auch beruflich, Unterstützung zu bieten. Wir bringen drei Ebenen zusammen: Frauen, Experten und Partner. Hier fördern wir den Austausch untereinander und das mit unserer App 24/7. Sozusagen das Netzwerk für die Hosentasche. Im Bildungsbereich geben Experten exklusiv ihr Wissen und ihre Erfahrungen an unsere Mitglieder weiter und auf den Events kann man sich persönlich kennenlernen und austauschen. Wir schaffen ein Linkedin, Netflix und Eventbrite in einem. Nicht nur für unsere eigenen Inhalte, sondern in Zukunft auch für die Inhalte unzähliger Speaker und Coaches sowie Content von Firmen und Plattformen.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Saina Bayatpour: Ja, es gibt mittlerweile unzählige Frauennetzwerke. Was uns anders macht? Wir sind offen für jede Frau und bieten eine komplett digitale Plattform. Es gibt keinen Aufnahmeprozess oder einen Unterschied zwischen Position oder Branche. Das spiegelt sich auch in unserer Mitgliedergebühr wider. Wir haben den Preis bewusst niedrig angesetzt, so dass es sich jede Frau leisten kann. Für viele ist es auch eine tolle Geschenkidee.

„Alles auf Null und neu investieren“

Munich Startup: Gab es bereits einen Punkt, an dem Ihr beinahe gescheitert seid?

Saina Bayatpour: Und dann kam Corona! Es wird vielen nicht anders gegangen sein. Wir waren sehr Event-lastig ausgerichtet, da es uns immer wichtig war, ein Kennenlernen auf Augenhöhe und ein authentisches Netzwerk zu ermöglichen. Im März 2020 waren wir gezwungen, umzudenken. Wir sind alle Szenarien durchgegangen: pausieren, einfach mal weiterlaufen lassen, komplett aufhören oder alles auf Null stellen und neu investieren. Wir haben uns für Letzteres entschieden und dabei herausgekommen ist die ‚BWS Networking App‘, auf die wir sehr stolz sind. Nun steht vor uns die tolle Aufgabe, diese App weiter mit mehr Leben zu füllen. Wir sind jeden Tag dankbar für unsere Entscheidung.

Vor Corona war BWS Networking noch stark auf Events ausgerichtet – nun bietet die digitale Plattform verschiedenste Lösungen und Formate.

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

Saina Bayatpour: Unser Ziel ist es, in einem Jahr 5.000 Frauen mit unserer BWS Networking App zu erreichen. In fünf Jahren sollen es schon 50.000 Frauen sein. Da wir auch ein gemeinnütziges Ziel verfolgen, wollen wir in fünf Jahren unsere ersten Kinderhäuser aus den Mitgliederbeiträgen gebaut haben. Hier werden verwaiste Kinder bis zu ihrem 18. Lebensjahr aufgenommen und wachsen in einem familiären Umfeld auf, das die Werte der Business Women’s Society widerspiegelt. Unser Motto lautet: Damit die nachfolgenden Generationen in Liebe aufwachsen können.

BWS Networking will etwas wagen – und gewinnen!

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

Saina Bayatpour: München soll ja mit einer der neuen Startup-Hotspots sein. Leider haben wir lange Zeit wenig davon gemerkt.

Da spielen aus unserer Sicht viele Faktoren mit: Die Undurchsichtigkeit bestimmter Anlaufstellen, die Schwierigkeit, bei den Angeboten Durchblick zu haben, die Zeit, sich als Startup zu informieren. Doch wenn man mal drin ist und die entsprechenden Kontakte gefunden hat, bekommt man Unterstützung und Input an jeder Ecke. Es ist wie eine große Community.

Munich Startup: Risiko oder Sicherheit?

Saina Bayatpour: Für unser Netzwerk aus unternehmerischer Sicht: Risiko! Wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Und dabei entstehen die spannendsten Connections.