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Im vergangenen Jahr haben die Deutschen insgesamt 217 Milliarden Euro für Versicherungen ausgegeben. Aber viele Prozesse in dieser finanzstarken Branche laufen noch per Hand und auf Papier. Kein Wunder also, dass zahlreiche Startups antreten, die Versicherer in eine digitale Zukunft zu führen. Aber nicht nur das – einige Jungunternehmen bieten selbst Versicherungen an und fordern so die Branchenriesen heraus.
Insurtech-Startups als neue Versicherungen
Zur Gattung der neuen Versicherungen zählt zum Beispiel Verde. Das 2016 von Marie-Luise Meinhold als Genossenschaft gegründete Startup will die erste nachhaltige Versicherung Deutschlands werden. Hierzu will Verde nicht nur transparent mit seinen Kapitalanlagen umgehen, sondern auch auf deren ökologische und soziale Folgen achten. Wir stellen Euch das Startup ab Minute 6:10 vor.
Die private Krankenversicherung Ottonova (ab Minute 9:20) hingegen will mit ihren Services die KundInnen von sich überzeugen. 2015 von Roman Rittweger, Sebastian Scheerer und Frank Birzle gegründet, muss sich die Versicherung nicht von alten Prozessen belastet mühsam digitalisieren, sondern startete direkt als rein digitaler Anbieter. So will Ottonova flexibler und schneller sein als die Konkurrenz.
Lösungen für Versicherer und Makler
Neue Versicherungen sind aber eher die Ausnahme in der Insurtech-Welt, die meisten Startups arbeiten stattdessen an Lösungen, mit denen bestehende Versicherer ins digitale Zeitalter finden. So hat zum Beispiel Xbav (ab Minute 12:15) eine Plattformlösung für die betriebliche Altersversorgung entwickelt. Mit ihr vernetzt das 2007 von Martin Bockelmann gegründete Startup Versicherungen, Vermittler, Arbeitgeber und Beschäftigte und macht so Papierkram überflüssig.
Motionscloud, was wir euch ab Minute 15:20 vorstellen, hilft Versicherungen hingegen bei der Schadensregulierung. Anstatt jeden Unfall von einem Gutachter persönlich untersuchen zu lassen hat das Startup eine Lösung entwickelt, die diese Arbeit dank künstlicher Intelligenz übernimmt. So sollen bis zu 80 Prozent der Schadensanalysen automatisiert werden. Gegründet wurde Motionscloud 2016 von Lex Tan und Pablo Duy K. Vu.
Eine Lösung direkt für VersicherungsmaklerInnen hat wiederum Munich General Insurance Services (ab Minute 18:10), besser bekannt unter seinem Markennamen Mobilversichert, entwickelt. Das Startup bietet ihnen eine Infrastruktur zur digitalen Steuerung und Verwaltung ihres Kunden-Bestands. So können sie auch von unterwegs auf alle relevanten Daten ihrer Kunden zugreifen. So macht das 2014 von Manuel Stroeh ins Leben gerufenen Startup ebenfalls viel Papier überflüssig.
Insurtech bedeutet auch Fintech
Da es bei Versicherungen auch um Finanzen geht, ist der Übergang von Insurtech zu Fintech fließend. Kaum ein Startup verdeutlicht das so gut wie Banksapi (ab Minute 20:15). Der Banking-as-a-Service Provider stellt eine Programmierschnittstelle (API) für Banken und Versicherer bereit, durch die User durch jede beliebige Frontend-Anwendung der Vertragspartner auf ihre Konten, Kreditkarten, Bausparverträge und Depots zugreifen können.
Geld für Everstox
In unserem zweiten Thema (ab Minute 25:35) stellen wir Euch ein weiteres Logistik-Startup vor. Everstox baut sich ein Netzwerk aus Lagerhäusern und Fulfillment-Servicepartnern auf und verknüpft das mit einer Tech-Plattform für eine transparente Abwicklung. Der Berliner Investor Flash Ventures – welchen wir ebenfalls besprechen – glaubt an die Vision der Münchner und unterstützt sie mit 3 Millionen Euro.