Foto: Kinexon

15 Millionen Euro Venture-Debt-Darlehen für Kinexon

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und Kinexon haben ein sogenanntes Venture-Debt-Darlehen über 15 Millionen Euro unterzeichnet. Die Finanzierung will die Echtzeit-Lokalisierungstechnologie von Kinexon fördern, mit der Objekte oder Menschen das Internet der Dinge (IoT) intelligenter und effizienter nutzen können.

Kinexon will das Venture-Debt-Darlehen von 15 Millionen Euro für seine Expansion in Europa, den USA und Asien verwenden und für die Entwicklung neuer Produkte, etwa verbesserter Datenanalytik und künstlicher Intelligenz, einsetzen. Hinter der Finanzierung steht der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI). EFSI ist die finanzielle Säule der Investitionsoffensive für Europa, bei der die EIB und die Europäische Kommission sich zum Ziel gesetzt haben, Investitionshindernisse abzubauen und vorhandene Finanzmittel intelligent einzusetzen. Kinexon erhält das Venture-Debt-Darlehen der EIB in drei Tranchen, jeweils nach Erreichen vorgegebener Meilensteine.

Das Münchner Unternehmen ist in der Entwicklung von Sensornetzen, Edge Computing und Echtzeit-Prozessautomatisierung tätig. Kinexon bietet Lösungen für Produktion und Logistik – zum Beispiel in der Prozessanalyse und -optimierung, Automatisierung und Robotik.

„Internet der Dinge so wichtig wie Strom oder fließendes Wasser“

Im Sport steht es für eine detaillierte Leistungsanalyse, für Verletzungsprävention und Fan-Engagement. Auch für die aktuelle Pandemie hat die Firma ein Produkt entwickelt: SafeZone erfasst Risikobegegnungen live und anonymisiert. Ein kleiner, tragbarer Sensor soll die NutzerInnen warnen, sobald sie den physischen Mindestabstand nicht mehr einhalten, der zur Vermeidung einer Ansteckung empfohlen wird. Im Fall einer Infektion in einem Mitarbeiter- oder Sportlerteam identifiziert SafeZone datenschutzkonform kritische Kontakte zu anderen Teammitgliedern. Bewegungs-, Positions- oder Gesundheitsdaten werden nicht erfasst. Der tragbare Chip misst nur den Abstand zwischen zwei Sensoren und die Kontaktdauer.

„Wir treten in eine Zeit ein, in der das Internet der Dinge so normal und wichtig wird wie Strom oder fließend Wasser“,

sagt der für Innovation, Finanzierungen in Deutschland und EFSI zuständige EIB Vizepräsident Ambroise Fayolle. Weiter meint er:

„Schon heute erleichtert uns das IoT das Leben in vielerlei Hinsicht und in vielen Sektoren, von einer besseren Gesundheit über Bildung, Verkehr und Fertigung bis hin zur Landwirtschaft. Der EIB ist es wichtig, Unternehmen zu unterstützen, die die Zukunft gestalten. Kinexon ist so ein Unternehmen. Mit Blick darauf, wie die Firma ihr Know-how in der Covid-Krise genutzt hat, bin ich froh, dass die EIB solch Kreativität und visionäre Kraft fördern kann.“

Pole-Positon für Europa

Oliver Trinchera, Mitbegründer und Geschäftsführer von Kinexon, ist sich sicher:

„Europa ist in der Pole-Position, um die Zukunft des Internets der Dinge zu gestalten. Mit unserem Echtzeit-Betriebssystem wollen wir eine führende Rolle dabei spielen, die ‚Dinge‘ zu verbinden, sodass sie vollautomatisch interagieren. In den vergangenen Jahren hat die Nachfrage nach unserer Lösung zu einem jährlichen dreistelligen Wachstum geführt. Mit der EIB haben wir einen Partner gefunden, der uns hilft, diese Dynamik aufrechtzuerhalten und die Digitalisierung der Industrie- und Sportwelt zu beschleunigen. Die Pandemie stellt die Volkswirtschaften auf der ganzen Welt vor viele Herausforderungen und hat gezeigt, dass die Fertigungs- und Lieferketten widerstandsfähiger und digitaler werden müssen. Genau diese Trends greift Kinexon auf – nicht zuletzt mit unserer jüngsten Innovation SafeZone, die sich zu einer zukunftsweisenden digitalen Lösung gegen Covid-19 entwickelt hat.“