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Pläin: Foodtech für nachhaltige Pflanzenmilch

Das 2019 gegründete Startup Pläin produziert einen lokalen, pflanzlichen Milchersatz. Die drei GründerInnen haben eine patentierte Rezeptur entwickelt, und – trotz Coronakrise – im März 2020 ihren Markteintritt gehabt. Ein Interview.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Pläin? Stellt Euch bitte kurz vor!

Julia Deuter, Pläin: Servus, wir sind Julia, Mischa und Jonathan und zusammen sind wir die Gründer von Pläin – der ersten regional und nachhaltig produzierten Pflanzenmilch in der Pfandglasflasche.

Jonathan ist 31 Jahre, und hat an der TUM im Master Lebensmittel und Biochemie studiert. Er ist unsere ‚Berlinerschnauze‘ und die Seele der Produktentwicklung. Mischa ist 33 Jahre, hat Wirtschaftsingenieur und Umwelttechnik studiert und ist der Schatzmeister sowie unser Mann fürs Strategische. Ich bin 32, habe Lebensmitteltechnologie an der Hochschule Weihenstephan studiert und bin die Powerfrau und gute Seele im Team.

Zusammengefunden haben wir auf einer Party. Nachdem Mischa die Idee zu einer nachhaltigen, regionalen Pflanzenmilch hatte sind Jonathan und ich begeistert mit an Board gesprungen.

Michael Sysoev, Julia Deuter und Jonathan Herrmann (von links). © Pläin

Regional und alltagstauglich

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

Julia Deuter: Dass die Milchindustrie einer der größten Faktoren im Klimawandel ist, ist längst kein Nischenwissen mehr. Und trotzdem ist Milch ein heiß geliebtes Nahrungsmittel – weltweit. Wir machen Pflanzenmilch alltagstauglich und schicken die Kühe in den wohl verdienten Ruhestand. Milch muss nicht vom Tier sein, damit der Cappuccino einen Milchschaum hat und lecker schmeckt. Die Kraft steckt genauso in den Pflanzen.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Julia Deuter: Stimmt! Und das ist auch gut so, denn es zeigt ja nur, wie groß das Bedürfnis der Menschen ist die Milch pflanzlich zu ersetzen.

Und trotzdem haben wir mit unserer Pläin ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Denn wir haben mit Pläin die Kuhmilch pflanzlich nachgebaut, was heißt, dass wir eine Komposition an Rohstoffen haben und somit ein sehr hochwertiges Nährwertprofil. Zudem produzieren wir regional in Freising und füllen in Pfandglasflaschen ab, um dem ‚Tetra Pak‘-Wahn zu trotzen.

„Improvisationstalent und Genie in Lösungsfindung“

Munich Startup: Was waren bisher Eure drei größten Herausforderungen?

Julia Deuter: Als Startup steht man gefühlt jeden Tag vor neuen Herausforderungen. Und man wird zu einem regelrechten Improvisationstalent und Genie in Lösungsfindung. Was für uns eine der größten Herausforderungen bis jetzt ist? Corona! Wenn gefühlt von heute auf morgen alles anders läuft und die Produktion nicht mehr wie geplant stattfinden kann. Denn wir sind am 13. März auf den Markt gestartet – eine Woche vor dem ersten großen Lockdown. Puuuuh, das war herausfordernd!

Pläin: „Aus München in die Welt!“

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

Julia Deuter: Das große Ziel von 2021 ist die deutschlandweite Expansion von Pläin. Raus aus München, rein in die Welt. Und die Sterne stehen gut für uns. Trotz Corona konnten wir alles ganz gut umsetzen und planen für den nächsten Schritt. In 5 Jahren? Da soll Pläin in jedem Kühlschrank zu finden sein. Egal, wo auf der Welt man steht.

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

Julia Deuter: Sehr gut – die Münchner sind große Genießer und Wertschätzer von hochwertigen Lebensmitteln.

Munich Startup: Tee oder Kaffee?

Julia Deuter: Tee, ganz klar! Davon steht immer eine große Kanne auf dem Schreibtisch. Schwarzer Tee mit einem Schuss Pläin – traumhaft!