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Pointless Travel: Sparen bei der Dienstreise

Pointless Travel will Unternehmen dabei helfen, bei Geschäftsreisen Geld und CO2-Ausstoß einzusparen. Angestellte werden über das System der Münchner belohnt, wenn sie frühzeitig buchen und günstiger reisen – oder eine Dienstreise gleich durch einen Videocall ersetzen.

Update 16.11.2021: Pointless Travel hat sich in der Zwischenzeit umbenannt in Eco.Mio.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch bitte kurz vor!

Pointless Travel: Wir sind Katharina, Sarah, Mario, Lucas und Sebastian und zusammen wollen wir die Geschäftsreisebranche neu ausrichten, indem wir bei der Buchung die Interessen der Mitarbeitenden mit den Zielen des Unternehmens in Einklang bringen.

Katharina (CEO) war als Strategieberaterin bei Roland Berger selbst sehr häufig auf Geschäftsreisen unterwegs. Dabei entstanden die ersten Ansätze der Produktidee. Sie hat die Vision von Pointless Travel immer vor Augen und behält den Überblick über Mitarbeitende, Kunden und die Finanzen. Sarah (CBDO) kombiniert ihre Erfahrung aus Produktkonzeption und Kundenberatung mit einem starken Nachhaltigkeitsfokus. Mario (CTO) widmet sich voll und ganz der technischen Umsetzung des Produktes. Lucas (Legal Advisor) kümmert sich als Volljurist um alle Themen rund um Legal, Controlling und Accounting. Sebastian (Technical Advisor) spiegelt als Strategieberater bei Roland Berger die User- und Kundenperspektive und unterstützt bei der Entwicklung.

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

Pointless Travel: Wer privat eine Reise bucht, plant möglichst weit im Voraus, um von Frühbucherrabatten zu profitieren. Man vergleicht viele Angebote und entscheidet sich für die Option mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis. Doch wer von uns geht bei einer Geschäftsreise genauso vor? Vermutlich die wenigsten. Es ist schließlich auch nicht unser eigenes Geld, mit dem wir hier handhaben. Bei den meisten Unternehmen können sogar die Treuepunkte von Bahn, Airlines und Hotelketten privat eingelöst werden. Es entsteht somit ein zusätzlicher Anreiz, möglichst viel auszugeben, um die meisten Treuepunkte zu erhalten. Dies steht im direkten Konflikt mit den Zielen des Arbeitgebers.

Durch unsere Software, die nahtlos in das bestehende Reisebuchungssystem des Kunden integriert werden kann, werden bei der Reisebuchung Alternativen hervorgehoben, die günstiger und CO2-effizienter sind als die Standardoption. Entscheidet sich der Mitarbeitende für eine der günstigeren Varianten, wird er an der erzielten Ersparnis beteiligt. Somit entsteht ein Anreiz, die Geschäftsreise budget- und umweltfreundlich zu planen. Aus dem vormaligen Interessenskonflikt wird eine Win-Win-Situation.

Pointless Travel: „COVID-19 hat eine große Auswirkung auf unsere Branche“

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Pointless Travel: Ja und nein. Ja, es gibt ein paar Startups auf dem amerikanischen Markt, die durch ein ähnliches Incentivierungsmodell Reisekostenreduktion versprechen.

Nein, weil keine der existierenden Lösungen sowohl eine Kosten- als auch eine CO2-Reduktion bietet, was gerade auf dem umweltbewussteren europäischen Markt zurzeit von großem Interesse ist. Außerdem legen wir als deutsches Startup besonderes Augenmerk auf Datenschutz, sowie auf die Berücksichtigung steuerrechtlicher Aspekte des Belohnungssystems.

Munich Startup: Was waren bisher Eure drei größten Herausforderungen?

Pointless Travel: 1. COVID-19 Pandemie: Als Startup im Bereich Geschäftsreisen hat COVID-19 eine große Auswirkung auf unsere Branche. Während des Lockdowns fanden nur wenige Geschäftsreisen statt. Doch es gibt Hoffnung. Laut aktueller Branchenprognose wird das Reisevolumen in diesem Jahr zwar noch 30 Prozent unter 2019 liegen, doch mit einer Erholung auf das Level von 2019 wird bereits 2024 gerechnet. Die Pandemie wird für unser Geschäftsmodell auch positive Spuren bei Unternehmen hinterlassen: eine höhere Relevanz, Kosten zu sparen, eine höhere Akzeptanz virtueller Formate einhergehend mit einer Vermeidung unnötiger Reisen sowie ein erhöhtes Umweltbewusstsein.

2. B2B Sales Cycle: Wie in den meisten anderen B2B-Startups mussten auch wir lernen, dass der B2B Sales Cycle nicht einige Tage oder Wochen dauert, sondern sich eher über einige Monate ziehen kann.

3. Virtuelles Teambuilding: In Zeiten des Lockdowns mussten wir richtig kreativ werden, um uns als neues Team besser kennen zu lernen. Glücklicherweise gingen den motivierten Teammitgliedern die Ideen für virtuelle Treffen nicht aus. Neben dem Highlight einer virtuellen kulinarischen Weihnachtsfeier wurden Stunden gefüllt mit dem Austausch der prägendsten Kindheitserlebnisse, tiefsten Einblicken in die Persönlichkeit, mit schlechten Witzen, Sonntagsmaler-Einsätzen und feuchtfröhlichem Beer&Cheer. Eine Coronaregel-konforme Schneewanderung hat uns den Blick nach vorne in die glorreiche Zukunft gemeinsamer Aktivitäten in Post-COVID-Zeiten ermöglicht.

„Interesse an unserer Software nach wie vor hoch“

Munich Startup: Wie laufen die Geschäfte?

Pointless Travel: Wir nutzen die Corona-bedingte Geschäftsreise-Flaute, um Kooperationen aufzubauen, neue Kunden zu akquirieren und unseren Algorithmus zu optimieren. Dadurch, dass unser Pricing-Modell einen prozentualen Anteil der durch den Einsatz unserer Software realisierten Ersparnis vorsieht, ist die Einführung von Pointless Travel für den Kunden mit keinem finanziellen Risiko verbunden. Somit ist das Interesse an unserer Software trotz COVID-19 nach wie vor hoch.

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

Pointless Travel: Wir lieben München und die Berge – Mario konnten wir bereits davon überzeugen und ihn aus Zürich hierher locken! Als Wirtschaftsstandort ist München stark, es gibt viele global agierende Unternehmen, die für uns als Kunden in Frage kommen. Die lokalen Universitäten bilden den Grundstein für einen Talentpool mit extrem viel Potenzial für unser Team. Gleichzeitig sind die Talents noch nicht so stark umkämpft, wie beispielsweise in Berlin.