© Holo-Light

Susanne Haspinger: „Von Anfang an mitgestalten“

Susanne Haspinger ist Mitgründerin des AR-Startups Holo-Light. Die Physikerin ist COO bei dem 2015 gegründeten Startup, das Firmenkunden immersive Technologien und Echtzeit-Streamen immersiver Inhalte bietet. Ein Interview mit der Gründerin zu Zweifeln, Motivation und Prioritäten.

Munich Startup: Was hat Dich zur Gründung motiviert?

Susanne Haspinger: Die Gründung von Holo-Light war nicht von langer Hand geplant, sondern eher eine spontane Idee in der Gruppe. Wir wussten einfach, das Thema Augmented und Virtual Reality müssen wir angehen. Persönlich war mir dabei sehr wichtig, etwas Eigenes aufzubauen und ein Team und Produkt von Beginn an mitzugestalten.

Munich Startup: Hattest Du Vorbilder beim Gründen?

Susanne Haspinger: Ein bestimmtes Vorbild hatte und habe ich nicht. Bis zur Gründung hatte ich kaum Kontakt zur Startup-Welt. Gemeinsam mit meinen Mitgründern habe ich einfach den Schritt gewagt. Dabei versuche ich aber durchaus, von anderen Gründerinnen und Gründern zu lernen und auch meine Erfahrungen zu teilen.

Munich Startup: Wann und wo bekommst Du die besten Ideen?

Susanne Haspinger: Inspirationen bekomme ich an vielen Orten und den verschiedensten Situationen. Häufig beim direkten Austausch mit meinen Kollegen. Aber auch im Nachgang von Gesprächen, beim Laufen und Arbeiten im Garten, Nähen oder schlicht im Auto.

Ruhe bewahren

Munich Startup: Dein größtes Talent?

Susanne Haspinger: Mein größtes Talent ist es, Ruhe zu bewahren. Auch in stressigen und chaotischen Situationen bleibe ich cool und kann das „Chaos“ in geordnete Bahnen lenken.

Munich Startup: Wie gehst Du mit Zweifeln um?

Susanne Haspinger: Ich gehe meine Zweifel oder Gedanken Punkt für Punkt durch, um zu sehen, ob sie begründet oder einfach nur Gedankenspielereien sind. Sollte ich dann immer noch Zweifel haben, spreche ich mit meinen Mitgründern darüber. Über die Gründung und den Erfolg von Holo-Light hatte ich aber nie Zweifel.

Keine Chance auf einen „krisensicheren“ Job

Munich Startup: Die drei übelsten Vorurteile, die Dir beim Gründen begegnet sind?

Susanne Haspinger:

  1. Das kann nie gutgehen. Ihr werdet alle hochverschuldet enden.
  2. Du vergeudest die Chance auf einen „krisensicheren“ Job in einem großen Unternehmen.
  3. Ein Startup gründen hat nichts mit richtiger Arbeit zu tun. Ihr spielt doch nur den ganzen Tag Tischfußball.

Munich Startup: Wie setzt Du Prioritäten? Und welche?

Susanne Haspinger: Prioritäten für die Firma setzen wir im Team. Hier ist es wichtig, einen guten Überblick zu haben und verschiedene Perspektiven mit einzubeziehen. Dabei hilft es, dass wir alle sehr analytisch vorgehen und auch gut miteinander diskutieren können. Für mich im Alltag arbeite ich gerne mit To-Do-Listen – mein mit Notizen gefüllter Kalender ist mein ständiger Begleiter.

Susanne Haspinger: „Herausforderungen beim Aufbau eines Startups wird es immer geben“

Munich Startup: Erscheint es Dir gerade als eine gute Zeit, um zu gründen? Warum?

Susanne Haspinger: Mit einer guten Idee ist an sich immer eine gute Zeit, um zu gründen. Herausforderungen beim Gründen und beim Aufbau eines Startups kann und wird es immer geben.

Munich Startup: Findest Du es wichtig, dass in Deutschland mehr Frauen gründen?

Susanne Haspinger: Definitiv, wir brauchen mehr Diversität, um Innovation voranzutreiben und auch unterschiedliche Blickwinkel zu erlauben und zu nutzen.

Series-B-Finanzierung ist in Arbeit

Munich Startup: Was liegt auf Deinem Schreibtisch gerade ganz oben?

Susanne Haspinger: Die Vorbereitung für unsere nächste Investment-Runde. Wir arbeiten gerade an unserer Series-B-Finanzierungsrunde, um das Team weiter aufzubauen und weiter zu wachsen.

Munich Startup: Was macht Dich glücklich?

Susanne Haspinger: Die Momente, in denen meine Kollegen und ich Freizeit und Privates teilen können und Tränen lachen. Ansonsten natürlich auch: Sonne, lange Roadtrips und ein gutes Buch.