Die beiden E-Mobilio-Gründer Denis Reichel (li.) und Ralph Missy
© E-Mobilio

E-Mobilio erobert den Elektromobilitätsmarkt

E-Mobilio will den Markt für Elektromobilität weniger komplex machen. Dazu hat das Startup eine digitale Plattform entwickelt, bei der Interessenten per Klick ihr komplettes E-Mobility-Paket bestellen können. Außerdem bietet das Mobilitäts-Startup eine Whitelabel-Lösung für den Autohandel an.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht E-Mobilio? Stellt Euch bitte kurz vor!

E-Mobilio: Wir sind Ralph Missy (54) und Denis Reichel (41). Beruflich arbeiten wir seit 14 Jahren gemeinsam an verschiedenen Projekten in und für die Automobilindustrie und für Energieeffizienz-Themen. Unter anderem haben wir vor acht Jahren die heute größte Plattform für Energieeffizienz im Gebäudebereich aufgebaut.

Boom-Markt Elektromobilität

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

E-Mobilio: Elektromobilität ist eine wichtige Säule zur CO2-Reduzierung und somit für den Klimaschutz. Zudem ist die E-Mobilität einer der großen Boom-Märkte der nächsten Jahre. Aber ein zentraler Engpass für die Marktentwicklung sind der Technologiesprung und die damit einhergehende Überforderung der Käufer. Nur wenn diese Komplexität reduziert wird, wächst der Markt in seiner vollen Geschwindigkeit.

Mit E-Mobilio haben wir eine digitale 360-Grad Beratungslösung entwickelt, mit deren Hilfe sich E-Auto-Interessenten ganz einfach und schnell ihr persönliches E-Mobility-Paket – bestehend aus E-Auto, Ladelösung, Installation, Förderung, Stromwechsel, etc. – konfigurieren und direkt bestellen können.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

E-Mobilio: So einfach und zielführend unsere Lösung ist, etwas Vergleichbares bietet in der notwendigen Tiefe und in Echtzeit sonst niemand an, sagen unsere Kunden. Sowohl mit unserer Plattform e-mobilio.de, als vor allem auch mit unserer Whitelabel-Lösung, die zum Beispiel vom Autohandel sehr intensiv genutzt wird, sind wir de facto wettbewerbsfrei.

Drei sehr unterschiedliche Herausforderungen für E-Mobilio

Munich Startup: Was waren bisher Eure drei größten Herausforderungen?

E-Mobilio: Zum einen: Jeder einzelne Teilbereich der Elektromobilität hat seine eigene Komplexität, die wir bis ins kleinste Detail durchdringen mussten. Diese verschiedenen Verticals dynamisch, in Echtzeit und schlüssig als E-Mobility-Paket zusammenzubringen, das den individuellen Bedarfssituationen jedes einzelnen Kunden gerecht wird, ist inhaltlich sehr anspruchsvoll gewesen. Doch dieser Aufwand hat sich gelohnt, da wir über unsere Plattform heute eine hohe digitale Beratungsintelligenz für die Elektromobilität geschaffen haben, die ihresgleichen sucht.

Zum anderen hatten zu Beginn unserer Reise unsere Gespräche oft etwas Missionarisches, da viele unserer Gesprächspartner noch nicht an den Elektromobilitätsmarkt geglaubt haben. Das war teilweise sehr anstrengend. Das ist mit dem E-Auto-Boom der letzten Monate natürlich inzwischen anders. Heute geht es nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. Und da kommt dann E-Mobilio ins Spiel.

Zu guter Letzt: Das Team ist alles! Umso herausfordernder war es für uns als junges Unternehmen, Corona-bedingt das letzte halbe Jahr über in getrennten Räumlichkeiten zusammen zu arbeiten. Gerade auch vor dem Hintergrund unseres Wachstums, wenn es darum geht, unser Team zu erweitern und neue MitarbeiterInnen zu finden und diese zu integrieren.

Strategisches Wachstum mit großem Potenzial

Munich Startup: Wie laufen die Geschäfte?

E-Mobilio: Wir sind heute komplett eigenmittelfinanziert, können es uns also leisten, strategisch zu wachsen. Nachdem wir die Plattform aufgebaut haben konzentrieren wir uns aktuell auf unsere Whitelabel-Lösung. Nach den ersten zwei Monaten konnten wir hier bereits 15 Autohandelsgruppen gewinnen, die in Summe rund 200.000 Autos jährlich verkaufen. Bei einem E-Auto-Marktanteil von aktuell 21,8 Prozent ist das ein Riesenpotenzial für Ladelösungen, Installations-Services, Fördermittel-Beratungen, Stromwechsel-Services, etc. die über E-Mobilio beauftragt und gekauft werden können. Zudem haben wir bereits heute Lizenzerlöse für unsere Whitelabel-Lösung im mittleren sechsstelligen Bereich.

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

E-Mobilio: Zum einen sind wir beide schon vor der Gründung in München gewesen und haben auch unsere Familien hier. Süddeutschland ist zum anderen aber auch traditionell ein sehr guter Standort für automobilnahe und innovative Themen – gerade auch im Bereich der Elektromobilität. Aus unserem beruflichen Hintergrund sind wir hier zudem gut vernetzt. Somit ‚our place to be‘.

Munich Startup: Früh aufstehen oder die Nacht durchmachen?

E-Mobilio: Gas geben – egal zu welcher Zeit.