Quelle: Florian Runtsch

Beachdome: „Das Wichtigste ist das Vertrauen“

Florian Runtsch hat zwar nicht direkt ein Startup gegründet. Aber mit seinem erfolgreichen Crowdfunding-Projekt, bei dem er über 40.000 Euro einsammelte, ist er ein Vorbild für viele andere GründerInnen, und kann viele Tipps geben. Wir haben mit dem Beachdome-Gründer gesprochen, der dank Crowdfunding der Münchner Beachsport-Community bald wieder auch für die kalten Monate einen warmen Ort zum Trainieren geben wird.

Munich Startup: Wie habt Ihr Euch auf die Beachdome-Kampagne vorbereitet und wo habt Ihr gute Unterstützung gefunden?

Florian Runtsch, Beachdome: Jede Crowdfunding-Kampagne ist sehr individuell. Allgemeine Ratschläge und Hilfeseiten helfen etwas zu Beginn, sind aber sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss. Am Ende sollte man sich vor allem erfolgreiche Vorhaben, die möglichst ähnlich zu deinem Projekt sind, ansehen, davon lernen und inspirieren lassen. Das hat uns mit Abstand am allermeisten bei Beachdome geholfen.

Munich Startup: Bei vielen Crowdfunding-Kampagnen steht neben der Finanzierung der Markttest oder das Marketing im Vordergrund. Wie war das bei Euch?

Florian Runtsch: Auch bei uns war’s eine Mischung aus beidem. Bei uns wurde insbesondere das Produkt bzw. die Dienstleistung angeboten. Damit wurde natürlich ein Umsatz erzielt, welcher nicht zu 100% investiert werden konnte. Aber dadurch gab es ein super Feedback für die Nachfrage und Bedürfnisse der potenziellen Kunden. Ein Teil waren aber auch Spenden für den Beachdome und Gegenleistungen ohne direkte Kosten.

„Spring‘ über deinen Schatten“

Munich Startup: Was war der hilfreichste Tipp, den Du in der Vorbereitung der Kampagne erhalten hast?

Florian Runtsch: Spring‘ über deinen Schatten und nerv‘ einfach alle und jeden mit deinem Projekt über alle Kanäle und Kontakte die du hast. Hab keine Scheu auch deine privaten Kontakte mit einzubeziehen! Denn das sind die Leute, die dir am Ende vertrauen und dich am meisten supporten. Am Anfang mag das noch etwas unangenehm sein, aber man gewöhnt sich schnell daran, und merkt dass man mehr Positives zurück bekommt als man glaubt.

Munich Startup: Was würdest Du anderen GründerInnen raten, die überlegen, eine Crowdfunding-Kampagne zu starten?

Florian Runtsch: Fangt früh an, eure Community aufzubauen. Nehmt sie auf eure Gründungsreise mit, und lasst sie Teil des Projekts werden, lange bevor ihr Kohle von ihnen wollt. Bei mir war das ca. ein Jahr vorher. Das schafft Vertrauen in euch und das Projekt. Denn das wichtigste was ihr für eure Kampagne braucht ist, neben dem eigentlichen Produkt, das Vertrauen der Crowd in euch ganz persönlich. Das sollte einem bewusst sein in allem was man für die Kampagne macht.

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Munich Startup: Wie konntet Ihr durch die Crowdfunding-Förderung der Stadt München profitieren?

Florian Runtsch: Ohne die Förderung hätten wir kein so tolles Kampagnen-Video drehen können. Hier bist du schnell mit 3000 bis 5000 Euro dabei. Das macht je nach Fundingziel einen erheblichen Anteil der Kosten aus, und ist dann oft einfach zu teuer.

Munich Startup: Worauf bist Du besonders stolz in Bezug auf die Kampagne? Welche Erfahrungen habt Ihr während der Kampagne gemacht? Was hat Euch positiv – oder negativ – überrascht?

Florian Runtsch: Oft liest man ja von möglichen Fundingbeträgen wie etwa 1 Euro pro Lead. Bei uns hätten wir nach dieser Rechnung 40.000 Leads generieren müssen, was sicherlich nicht der Fall war. Und bei einem regionalen Projekt mit spitzer Zielgruppe wäre das auch sehr schwer geworden. Wir hatten Pledges im Wert von mehreren tausend Euro im Programm und konnten so mit relativ wenigen Fundern eine enorme Summe erzielen. Was wiederum die Nachfrage unterstrichen hat und auch zeigt, dass jede Kampagne sehr individuell ist und nur schwer pauschale Aussagen über den Verlauf einer Kampagne getroffen werden können.