© Hotellistat

„Mit Hotellistat bekommt man ein System für alle Bereiche“

Wie in vielen anderen Branchen hat die Digitalisierung auch in der Hotellerie inzwischen zahlreiche neue Lösungen hervorgebracht. Das Problem dabei: Sie sind oft nicht miteinander kompatibel, wodurch die verschiedenen Informationen in ihren Silos bleiben. Das Münchner Startup Hotellistat will dies ändern – wie genau, das erklären die GründerInnen im Interview.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Hotellistat? Stellt Euch bitte kurz vor!

Hotellistat: Wir sind Philip Kuchelmeister, Sina Niedermaier und Tobias Haase.

Philip (36 Jahre) ist das Bindeglied zwischen Hotellerie und IT. Nach kurzem Luft- und Raumfahrt-Studium schwenkte er um in die Hotellerie. Dort war er zuletzt Cluster Director of Revenue bei Kempinski. Philip kümmert sich um die strategische (technologische) Ausrichtung von Hotellistat und strukturiert die optimale Softwareentwicklung aus den Augen eines Hoteliers.

Sina (44 Jahre) war viele Jahre Regional Director of Revenue bei Kempinski. Einer klassischen Ausbildung zur Hotelfachfrau folgte ein Studium an der Hotelfachschule Heidelberg und schließlich ein MBA der Neoma Business School. Bei Kempinski begleitete sie Eröffnungen, Übernahmen sowie die regionalen Strategien der Hotels. Sina kümmert sich um die Hotelberatung in der Anwendung von Hotellistat, die optimale Gestaltung des Systems sowie Sales & Marketing.

Tobias (37 Jahre) ist Diplom-Informatiker und Data-Analyst der TU München mit Schwerpunkt Datenbanksysteme und Big-Data-Analysen. Er bringt viele Jahre Erfahrung im Projekt Management sowie Software Development mit sich und leitet die Bereiche Technologie und IT-Infrastruktur.

Philip und Sina haben lange bei Kempinski zusammen gearbeitet, Philip und Tobias haben sich im Studium kennen gelernt. So kam es eines Sommerabends zum berüchtigten Treffen im Biergarten, wo die Idee zu Hotellistat ihren Anfang nahm.

Hotels sparen Zeit und Kosten

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

Hotellistat: Normalerweise gibt es in der Hotellerie für jeden Bereich eine Software. Das führt dazu, dass man unzählige, verschiedene Systeme hat, die untereinander nicht verbunden sind und man somit keine Informationen systemübergreifend konsolidieren kann. Mit Hotellistat bekommt man ein System für alle Bereiche der digitalen Marktpositionierung und Marktanalyse. Mit dem innovativen Ansatz eines RMB-Systems (Revenue-, Market- und Business Intelligence) sparen Hotels Zeit und Kosten. Alle Bereiche wie Revenue Management, Business Intelligence, Reputationsmanagement, soziale Medien und noch mehr sind in einer einzigen Anwendung vereint. Dauerndes Umherspringen zwischen Systemen gehört damit der Vergangenheit an.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Hotellistat: In der Form tatsächlich noch nicht. Es gibt verschiedene Softwareanbieter, die Einzelbereiche von Hotellistat abdecken, bisher gibt es aber keine Software, die alles in einem vereint.

Munich Startup: Was waren bisher Eure drei größten Herausforderungen?

Hotellistat:

1. Anfangs betrieben wir Hotellistat im Nebenerwerb, neben unserer „normalen“ Arbeit. Es wurde schnell klar, dass wir uns entscheiden müssen, ob wir das Risiko eingehen zu kündigen um uns vollumfänglich Hotellistat zu widmen.

2. Da wir komplett eigenfinanziert sind, waren vor allem die ersten drei Jahre sehr fordernd und arbeitsintensiv. Natürlich mussten wir alle privat und finanziell Einschnitte hinnehmen, um das Unternehmen wachsen zu lassen.

3. Die COVID-19-Pandemie war für uns anfangs ebenfalls eine große Herausforderung. Natürlich traf es auch uns und wir verloren Lizenzen, da einige Hotels Insolvenz anmelden mussten oder schlicht und einfach nicht mehr öffneten. Gleichzeitig hat sich diese Herausforderung auch als Chance herausgestellt.

Viele Hoteliers denken schon jetzt „Post-COVID“

Munich Startup: Wie laufen die Geschäfte?

Hotellistat: Der Digitalisierungstrend hilft uns natürlich enorm. COVID-19 wirkte hier auch beschleunigend, da viele Hoteliers jetzt schon an “Post-COVID” denken und in uns investieren. Glücklicherweise laufen also die Geschäfte sehr gut und wir können wachsen. Wir haben mittlerweile rund 200 Hotels, die uns vertrauen, und sind auf 9 Mitarbeiter gewachsen.

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

Hotellistat: Gut, aber die Umgebungsbedingungen sind sehr teuer (Personal, Wohnung, Lebensstandard…).

Munich Startup: Ans Meer oder in die Berge?

Hotellistat: Bitte zwei Tickets in die Berge und eins ans Meer!