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München ist herausragender Biotech-Standort in Deutschland

Laut einer aktuellen Studie haben 21 Prozent der in Deutschland ansässigen Biotechnologieunternehmen ihren Sitz in der Europäischen Metropolregion München (EMM). Zudem werden hier 25 Prozent der nationalen klinischen Studien durchgeführt.

Laut der Untersuchung des Referates für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München sowie der Biotech-Cluster Managementorganisation BioM beschäftigten im vergangenen Jahr 373 Biotech- und Pharma-Unternehmen 33.400 Menschen in der EMM. Davon haben 146 Firmen ihren Sitz in der Landeshauptstadt selbst, 193 weitere in der meist als Region München bezeichneten Planungsregion 14.

Die Studie unterteilt die Unternehmen in verschiedenste Bereiche: So kennt sie insgesamt 165 Biotechnologieunternehmen. Hier kamen seit 2015 56 Neugründen hinzu, 16 davon im Jahr 2020. Die Branche beschäftigte im vergangenen Jahr 18.500 Angestellte. Der Life-Sciences-Bereich kommt auf 136 Firmen mit 6.700 Arbeitskräften. Daneben stehen 31 Pharmaunternehmen in der EMM, die 5.900 Menschen beschäftigen. Zudem sind 51 Contract Research Organizations (CROs) oder Auftragsforschungsunternehmen mit 2.300 Beschäftigen in der EMM ansässig.

Aktuell untersuchen diese Unternehmen insgesamt 126 Wirkstoffkandidaten zur Arzneimittel- und Diagnostika-Entwicklung in der klinischen Phase. 2013, dem Jahr der Veröffentlichung der letzten Studie, waren dies lediglich 49 Kandidaten. Zudem befinden sich aktuell 35 Projekte in der klinischen Phase III. Gleichzeitig hat sich seit 2013 die Zahl der zugelassenen Arzneimittel durch kleine und mittlere Unternehmen von sechs auf zwölf verdoppelt.

Biotech- und Pharmaindustrie gehören zum Hightech-Standort München

Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft, erklärt:

„Die Bedeutung des Wirtschaftsstandorts München ergibt sich aus der Summe seiner zukunftsorientierten Branchen. Diese bieten hochqualifizierte Arbeitsplätze und profitieren von einem breit aufgestellten Wissenschaftsnetzwerk am Standort. Auch in der Coronakrise hat die Biotechnologie- und Pharmaindustrie in München ihre Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit gezeigt und darf als tragende Säule des Hightech-Standorts München gelten.“

Horst Domdey, Geschäftsführer von BioM, ergänzt:

„Die Biotechnologie- und Pharmabranche in der Metropolregion München hat auf hervorragende Weise sowohl die Herausforderungen der Pandemie als auch die Chancen der Digitalisierung ergriffen und ihre fachliche Kompetenz im Bereich personalisierte Medizin erfolgreich weiter ausgebaut.“

Die Unternehmen fühlen sich am Standort wohl: 81 Prozent beurteilten die Region als sehr guten oder guten Biotechnologie- und Pharmastandort. Dabei steht die Nähe zu Wissenschaft und Forschung im Fokus. Die Region ist geprägt durch acht Forschungseinrichtungen, die die wissenschaftliche Basis legen, darunter zwei Elite-Universitäten, drei weltbekannte Max-Planck-Institute und das Helmholtz Zentrum für Gesundheit und Umwelt. Hinzu kommt ein effektives Netzwerkmanagement, insbesondere durch die Clusterorganisation BioM.