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TUM IdeAward ehrt wissenschaftliche Ausgründungen

Die TU München zeichnet mit dem TUM IdeAward die besten Geschäftsideen ihrer WissenschaftlerInnen aus. Erstmals wurde der TUM Deep Tech IdeAward an GründerInnen aus anderen Ländern verliehen, um ihnen die Ansiedlung in München zu erleichtern.

Mehr als 90 Teams aus der TU München haben sich für den TUM IdeAward beworben. Drei Preisträger wurden nach einem Online-Pitch von einer Jury gekürt. Verliehen wird der Award von TUM, UnternehmerTUM und der Zeidler-Forschungs-Stiftung, die das Preisgeld von insgesamt 37.500 Euro stellt.

Der erste Platz geht an QuantumDiamonds. Dominik Bucher und Robin Allert, Wissenschaftler und Student am Lehrstuhl für Physikalische Chemie, nutzen in einem Forschungsprojekt zur Kernspinresonanzspektroskopie sogenannte NV-Diamanten als Sensoren. Im Kristallgitter dieser Diamanten gibt es gezielte Punktdefekte, die zu besonderen elektromagnetischen Eigenschaften führen und dafür sorgen, dass NV-Diamanten sich sensorisch nutzen lassen. Einsatzmöglichkeiten bieten sich in Quantentechnologien, in Biologie und Chemie an. Das Team wird auch im TUM Venture Lab Quantum gefördert.

Den zweiten Platz belegt BugSense. Das Team aus Studierenden und Promovierenden der Biotechnologie, Medizin, Elektrotechnik, BWL und Industrial Design hat einen Test entwickelt, mit dem Harnwegsinfekt-Erreger schneller, kostengünstiger und ohne geschultes Personal gefunden werden können. Zugleich identifiziert der Test auch bestehende Resistenzen der Bakterien. Wird der Test von den Erkrankten selbst angewendet, übernimmt eine Smartphone-App die Auswertung und kann sie an eine Praxis übermitteln.

Auf dem dritten Platz landet Brainsight. Mittels eines Elektroenzephalogramms (EEG) zeichnet es die Gehirnaktivität der TesterInnen von Videospielen auf, während diese spielen. Für die Auswertung der Messungen haben die Gründer einen Algorithmus entwickelt, der mit Machine-Learning-Methoden trainiert wurde. So soll das Ergebnis eines Spieletests unverfälschter dargestellt werden können als bisher in Form von Fragebögen. Das Team besteht aus dem Elektrotechnik-Studenten Vadim Juris, dem Absolventen in Theoretischer Teilchenphysik Vladislav Samoilov und dem Management-and-Technology-Studenten Philipp Zent.

Premiere für TUM Deep Tech IdeAward

Zum ersten Mal verliehen wurde der TUM Deep Tech IdeAward. Er ist Teil der 2020 gestarteten Global DeepTech Venture Initiative. Ziel der Initiative von TUM und UnternehmerTUM ist es, München zu Europas bestem Ökosystem für Deeptech zu entwickeln. Neben dem Preisgeld von insgesamt 40.000 Euro für die Vorbereitung der Gründung erhalten die Teams jeweils ein Stipendium von 10.000 Euro, mit dem sie bei der Ansiedlung in München unterstützt werden.

Der erste Platz geht an Koralo, die eine Fisch-Alternative aus Pilzen entwickelt haben. Das Team hat vor der Ansiedlung in München länderübergreifend zusammengearbeitet, unter anderem in Brasilien, Indien und den Niederlanden. Es wird künftig im TUM Venture Lab Food/Agro/Biotech eingebunden.

Auf dem zweiten Rang landet Holloid. Das österreichische Team hat eine Mikroskoptechnologie entwickelt, mit der Bakterien, Algen, Hefen, Mikroplastik und andere Partikel in 3D und Echtzeit analysiert werden können und wird ebenfalls vom TUM Venture Lab Food/Agro/Biotech gefördert.

Den dritten Platz belegt Farbe mit seiner Plattform für die Vermarktung und Präsentation digitaler Kunst. Sie ermöglicht beispielsweise digitale Ausstellungen, Auktionen und Blockchain-basierte Verifizierungen. Auch dieses Team hat sich länderübergreifend gegründet, unter anderem aus Mexiko und Pakistan.

Simon Tischer

Von Dezember 2015 bis Juni 2023 war Simon Tischer als Redakteur für Munich Startup tätig.

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