Foto: Indy Autonomous Challenge

Autonomous Challenge: TUM fährt auf den zweiten Platz

Das TUM-Team „TUM Autonomous Motorsport" sicherte sich den zweiten Platz bei der Autonomous Challenge @ CES in Las Vegas. Als Preisgeld kann das Münchner Team 50.000 Euro mit nach Hause nehmen.

Die Mannschaft „TUM Autonomous Motorsport“ der Technischen Universität München (TUM) ging bei der Autonomous Challenge @ CES in Las Vegas als Titelverteidigerin ins Rennen. In einem vorangegangenen Rennen in Indianapolis im Oktober letzten Jahres konnte das TUM-Team mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 218 km/h den Sieg und damit eine Million Dollar Preisgeld einfahren.

Fünf Teams trafen bei der Autonomous Challenge im Rahmen der CES nun erneut aufeinander. Der durch künstliche Intelligenz gesteuerter TUM-Rennwagen erreichte dabei im finalen Rennen Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 270 km/h und fuhr damit dem Team aus München nicht nur den zweiten Platz, sondern auch ein Preisgeld von 50.000 Euro ein.

„Noch nie so schnell gefahren“

Prof. Markus Lienkamp, Inhaber des Lehrstuhls für Fahrzeugtechnik an der TUM, kommentiert das Rennen wie folgt:

„Wir sind alle extrem zufrieden mit dem Ergebnis. Wir konnten bei diesem Rennen zeigen, was unser autonomes Fahrzeug im Zusammenspiel mit anderen Fahrzeugen bei solchen extrem hohen Geschwindigkeiten leisten kann. Wir sind noch nie so schnell gefahren wie heute. Ich bin sehr stolz auf unsere Platzierung. Was aber wirklich zählt ist der Fortschritt, den wir hier heute erreichen konnten. Das ist ein Sieg für den gesamten autonomen Rennsport.“

Fünf universitäre Teams waren auf dem Las Vegas Motor Speedway bei der Autonomous Challenge im Rahmen der CES an den Start gegangen. Dabei gab es eine ganz besondere Herausforderung zu meistern: Jeweils zwei autonom fahrende Rennwagen lieferten sich in mehreren Runden ein direktes Kopf-an-Kopf-Rennen auf der Strecke – Überholmanöver und potentiell riskante Interaktionen mit anderen Autos inklusive. Dabei kam das Fahrzeug des Teams „TUM Autonomous Motorsport“ in der finalen Runde gegen das Team Polimove aus Mailand an seine Grenzen.

„Zunächst haben wir uns an das gegnerische Fahrzeug rangetastet und sind kontrollierte Überholmanöver gefahren. Dann haben wir die Geschwindigkeit Stück für Stück erhöht. Beim Zusammenspiel aus Wahrnehmung, Bewegungsplanung und Regelung kam es dadurch dann allerdings zu kleineren Problemen, die in Summe zur Überschreitung des Limits geführt und das Fahrzeug dann letztlich aus der Bahn gebracht haben“,

sagt Teamleiter Philipp Karle.

“Man muss aber sagen, dass wir das erste Mal bei so hoher Geschwindigkeit gegen ein anderes Rennfahrzeug gefahren sind und bewusst die Grenzen austesten wollen.“

50.000 Dollar Preisgeld

Für ihre Platzierung erhielt das TUM-Team ein Preisgeld von 50.000 US-Dollar. Der Plan, wie es nach diesem zweiten Platz weitergeht, steht auch bereits. Prof. Markus Lienkamp erklärt dazu:

„Wir wollen jetzt die Technologie auf die Straße bringen. Dazu stellen wir unsere Forschungsarbeiten Open Source zur Verfügung. Parallel dazu haben wir mit den ehemaligen Doktoranden um Alexander Wischnewski die Software-Firma Driveblocks gegründet, die sich um die Serienumsetzung kümmert.“

Und auch TUM-Präsident Thomas F. Hofmann gratuliert dem Team:

„Was für ein großartiger Erfolg! Neugierde und Teamgeist, die bewusste Auflösung der Grenzen von Theorie und Praxis, und das Verbinden von Disziplinen und Nationen – dafür stehen unsere Nachwuchsinitiativen in globalen Technologiewettbewerben. Ich gratuliere unserem Team aus Studierenden, Promovierenden und Postdocs unter der Leitung von Prof. Markus Lienkamp von ganzem Herzen.“