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Wegen Omikron: Unternehmenskredite erholen sich erst im Jahresverlauf

Im dritten Quartal 2021 wurden laut KfW nur noch 7,6 Prozent weniger neue Kredite als im Vorjahr vergeben. Damit deutet sich eine beginnende Normalisierung am Neukreditmarkt an. Wegen der Omikron-Virusvariante erwartet die Förderbank eine nachhaltige Erholung jedoch erst in der zweiten Jahreshälfte 2022.

Der Tiefpunkt am Markt für Unternehmenskredite wurde im zweiten Quartal mit einem Rückgang von 12,7 Prozent erreicht. Die KfW erwartet schon im vierten Quartal des vergangenen Jahres ein knappes Plus von 1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Wegen der aktuellen Lieferengpässe und dem Energiemarkt steigen aktuell die Preise für Betriebsmittel. Damit steigt auch der Mittelbedarf der Unternehmen. Wegen eines erheblichen Auftragsstaus im Verarbeitenden Gewerbe erwarten die StudienautorInnen, dass Investitionsvorhaben verzögert wurden. Zum Jahresende rechnen sie deshalb mit einer ausgleichenden Aufholbewegung.

„Die Omikron-Variante des Coronavirus überschattet die Erholung am Kreditmarkt“

Mit dem Auftreten der Omikron-Virusvariante werden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen allerdings erneut erheblich gestört. Das Umfeld für Investitionen trübt sich ein, die Lieferengpässe könnten sich verlängern, neue Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie sind wahrscheinlich.

„Die Omikron-Variante des Coronavirus überschattet die Erholung am Kreditmarkt“,

sagt Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.

„Grundsätzlich sind 2022 die Voraussetzungen für eine kräftigere Investitionstätigkeit und Kreditvergabe gegeben, vor allem wegen der guten Auftragslage der Industrie und anhaltend günstigen Finanzierungsbedingungen. Außerdem sind während der Pandemie Investitionen aufgeschoben worden, so dass mit Nachholeffekten zu rechnen ist. Omikron beschert uns nun aber neue Unsicherheit, insbesondere was den zeitlichen Verlauf der Erholung angeht. Ich rechne zurzeit erst in der zweiten Jahreshälfte mit einer Beschleunigung des Kreditwachstums.“