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StellDirVor digitalisiert das Gesundheitswesen mit VR, AR und XR

Was die Digitalisierung im Gesundheitswesen betrifft, besteht in Deutschland durchaus noch Verbesserungsbedarf. Immersive Technologien wie VR, AR und XR könnten sowohl bei der Aus-, Fort- und Weiterbildung als auch im Praxisalltag viel leisten. Das Münchner Startup StellDirVor will alle diese Potentiale heben. Ein Interview mit den Gründerinnen.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch bitte kurz vor!

StellDirVor: Hinter StellDirVor steckt ein sehr interdisziplinäres Team – was super ist, da jedeR hohe Fachexpertise in verschiedenen Bereichen mitbringt. Unterstützt von unserem Advisory Board können wir so bestmöglich an unserem gemeinsamen Ziel arbeiten, Technologie sinnvoll und für den Menschen einzusetzen. Zusammengefunden haben wir über unser Netzwerk, das sich glücklicherweise an den richtigen Stellen überschnitten hat.

Unser Female Founder Core Team:

  • Theda Ockenga, 34: verantwortet als erfahrene Beraterin für Organisationsentwicklung & Prozessoptimierung die Geschäftsführung und den Vertrieb.
  • Petra Dahm, 51: ist erfahrene Strategie- und Kommunikationsexpertin und stets Early Adopter für neue, spannende Technologien. Daher kümmert Sie sich bei uns die Technologie- und Produktentwicklung sowie neue Innovationen.
  • Sonja Bunzeit, 27: als Beraterin für Digitalisierung und Marketing unterstützt sie unsere Kunden beim Einsatz neuer Technologien und verantwortet den Bereich Marketing & Kommunikation.

Unsere Mitgründer:

  • Dr. Mark Weinert, 49: als aktiver Oberarzt und Kommunikations- und Deeskalationstrainer bringt er seine Expertise in den Bereichen (virtuelle) Simulation sowie dem Medizinalltag ein.
  • Bramwel Omondi, 33: forscht zum Thema digitale Transformation und ist ein internationaler Projektmanager; diese Expertise bringt er bei StellDirVor in der wissenschaftlichen Validierung unserer Ideen mit ein.
  • Christian Stähler, 53: als Bildungsexperte unterstützt er uns bei der Entwicklung immersiver Lern- und Trainingsmodelle.

„Mittels immersiver Technologien motivieren wir neue Fachkräfte für einen Beruf im Gesundheitswesen“

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

StellDirVor: Wie wir inzwischen alle wissen, fehlt es im Gesundheitswesen massiv an Fachpersonal. Hinzu kommt, dass das deutsche Gesundheitswesen im weltweiten Vergleich in puncto Digitalisierung in diesem Bereich auf dem vorletzten Platz liegt. Zeit also, aktiv zu werden!

Wir packen das Grundproblem an, machen Informationen leicht und von überall zugänglich und Wissen erlebbar. Mittels immersiver Technologien (VR, AR, XR) motivieren wir neue Fachkräfte für einen Beruf im Gesundheitswesen, verbessern Aus-, Fort- und Weiterbildung (mit XR), erweitern Simulationstrainings (mit VR) und entlasten im Praxisalltag (mit smarten AR-Anwendungen).

Wie das z.B. für die Pflege aussehen kann, haben wir in diesem Video erklärt:

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Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

StellDirVor: Na klar, es gibt bereits einzelne digitale und virtuelle Lösungen und Konzepte in dem Bereich. Allerdings hat uns daran vor allem gefehlt, dass…

  • vorhandene Lösungen nicht auf den Menschen ausgerichtet sind. Technologie oft am Nutzer vorbei entwickelt und dann „Top-to-Bottom“ eingeführt wird, was meist zu Ablehnung führt – und damit ist schließlich keinem geholfen.
  • Zudem gibt es zwar viele Einzellösungen, aber keine ganzheitlich gedachten Ansätze. Das ändern wir, indem wir mit einem systemischen Ansatz arbeiten und zudem auf eine begleitende Beratung setzen.
  • Zuletzt darf man nicht vergessen, dass die digitale Kompetenz im Gesundheitswesen noch aktiv gefördert werden muss, um die Akzeptanz für digitale Technologien zu erhöhen. Wir bieten daher z.B. auch entsprechend Workshops und Schulungen an (um Extended Reality einfach mal kennen zu lernen, auszuprobieren und sich dann auch wirklich etwas darunter vorstellen zu können).

StellDirVor und die Digitalisierung im Gesundheitswesen

Munich Startup: Was waren bisher Eure drei größten Herausforderungen?

StellDirVor: Wie schon erwähnt, steckt das Thema „Digitalisierung“ im Gesundheitswesen leider noch in den Kinderschuhen. Wir haben also viel Aufklärung und Informationsarbeit leisten müssen, was nicht immer unanstrengend war. Gleichzeitig haben wir so die Möglichkeit, eine gesunde Digitalisierung und Zukunft aktiv mitzugestalten.  

Kann zwar keineR mehr hören, aber Corona hat uns natürlich auch stark beeinflusst. Zum einen waren die Möglichkeiten für das Ausprobieren und Testen von Virtual-Reality-Anwendungen gerade bei unseren Zielkunden im Gesundheitswesen stark eingeschränkt. Andererseits haben viele Organisationen die Notwendigkeit (und gleichzeitig den akuten Mangel) digitaler und virtueller Anwendungen erkannt. Es waren vor allem schnelle Lösungen gefragt: so wurde z.B. die AR-gestützte App GiriMed zur Einarbeitung von (Aushilfs-)Personal in Impfzentren eingesetzt.

Im Bereich der Finanzierung und Realisierung von digitalen Lösungen sind Organisationen im Gesundheitswesen häufig abhängig von Förderungen und Trägern, z.B. den Kommunen, und können nicht eigenständig entscheiden. Das heißt für uns, auch wenn der Kunde bereits begeistert ist und einen Mehrwert für das Unternehmen sieht, müssen wir noch weitere Entscheider abholen und für uns gewinnen.  

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

StellDirVor: Nachdem XR-Lösungen im DACH-Markt immer stärker nachgefragt werden, möchten wir im kommenden Jahr unser Team erweitern (kontaktiert uns gern), um die steigende Anzahl an Projekten umzusetzen. Zudem werden weitere Trainingsinhalte (z.B. für Standardlerninhalte und SOPs) entwickelt, die wir dann breit verfügbar machen möchten, um den Zugang zu immersiven Technologien zu erleichtern.

In fünf Jahren gehören virtuelle Simulationen, immersives Lernen und AR-Unterstützung zum Alltag im Gesundheitswesen und sind fester Bestandteil von Blended-Learning-Konzepten. Das möchten wir auch aktiv vorantreiben mit der Entwicklung einer eigenen immersiven Lernplattform für das Gesundheitswesen.

Sitz im Munich Urban Colab

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

StellDirVor: Als Münchner Kindl sind wir da vielleicht ein bisschen voreingenommen – aber gerade im Bereich Gesundheitswesen war der Standort München für uns bisher die richtige Wahl. Neben Unis, Kliniken und zahlreichen Organisationen und Kooperationspartnern, ist hier in den letzten Jahren ein wirklich tolles Startup-Ecosystem entstanden. Durch unsere Zusammenarbeit mit dem Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München sitzen wir beispielsweise im neuen Munich Urban Colab und schätzen den Austausch und die Möglichkeiten solcher Innovationsorte.

Munich Startup: Isar oder Englischer Garten?

StellDirVor: Die Mehrheit des StellDirVor-Teams lässt den Abend (im Sommer) gern mit einem Bier und Sprung ins kühle Nass an der Isar ausklingen.