Foto: Johannes Plenio - Unsplash

Jedes dritte deutsche Startup ist grün

Mit dem Green Startup Monitor untersucht der Bundesverband Deutsche Startups bereits zum vierten Mal nachhaltige Startups in Deutschland. Deren Anteil ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen.

Der Green Startup Monitor kommt zum Ergebnis, dass im vergangenen Jahr 29 Prozent aller deutschen Startups als Green Startups eingestuft werden können. Zwei Jahre zuvor waren dies nur 21 Prozent. Die Untersuchung legt relativ strenge Kriterien an Startups an, damit diese als ‚grün‘ gelten: 43 Prozent aller untersuchten Startups beschreiben sich selbst als grün. Mit je rund zwei Dritteln weisen die Energiebranche und die Landwirtschaft den höchsten Anteil grüner Startups auf. In der Textilwirtschaft werden 61 Prozent der Jungunternehmen als nachhaltig eingestuft. David Hanf, stellvertretender Vorsitzender des Startup-Verbands, sagt:

“Der Green Startup Monitor 2022 zeigt deutlich, dass sich Startups mit positiver ökologischer Wirkung in Deutschland auf hohem Niveau etabliert haben. Das ist eine gute Nachricht im Kontext der notwendigen Transformation hin zu einem klimaneutralen Wirtschaftssystem, denn es kommt jetzt auf Geschwindigkeit und konsequente Umsetzung an. Dafür benötigen Startups eine zielgruppengerechte Förderung insbesondere von Wachstumsunternehmen, die das Potential in sich tragen Märkte im Sinne einer generationsgerechten Zukunft nachhaltig zu verändern.”

37 Prozent der befragten grünen Startups schätzen sich selbst als sehr innovativ ein, 34 Prozent als innovativ und 24 Prozent als eher innovativ. Diese Werte liegen deutlich über denen aller Startups, die sich nur zu 28 Prozent als sehr innovativ, zu 37 Prozent als innovativ und zu 28 Prozent als eher innovativ betrachten. Der Anteil weiblicher Gründerinnen liegt mit 21 Prozent deutlich über dem Frauenanteil unter allen Startup-Gründerinnen von 16 Prozent.

Grüne Startups kommen schwerer an Venture Capital

Grüne Startups sehen sich im Großen und Ganzen mit denselben Herausforderungen konfrontiert wie ihre übrigen Kollegen: Das größte Hindernis stellen Vertrieb und Kundengewinnung dar, gefolgt von Produktentwicklung und der Kapitalbeschaffung. Die Aufrechterhaltung der Liquidität ist im Gegensatz zu anderen Startups jedoch ein größeres Problem als die Gewinnung passenden Personals. Das Ergebnis wirkt auf Anhieb plausibel: Es lässt sich vermuten, dass grüne Startups potenziellen Mitarbeitern ein stärkeres Sinn-Angebot machen können als herkömmliche Startups.

Beim Blick auf die Finanzierungsquellen grüner Startups fällt auf, dass diese häufiger auf eigene Ersparnisse (78 Prozent gegenüber 73 Prozent), staatliche Fördermittel (48 Prozent gegenüber 42 Prozent), Bankdarlehen (20 Prozent gegenüber 15 Prozent) sowie Inkubatoren und Acceleratoren (17 Prozent gegenüber 10 Prozent) zurückgreifen. Seltener haben grüne Startups jedoch Zugriff auf Business Angels (27 Prozent gegenüber 33 Prozent) und Venture Capital (18 Prozent gegenüber 22 Prozent).