Das Team von Koralo.
Foto: Koralo

Koralo: Fisch-Alternative aus Algen

Neu in den Reihen von Xpreneurs: Koralo. Das Foodtech-Startup hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine vegane Fisch-Alternative auf den Markt zu bringen. Welchen Ansatz das junge Unternehmen verfolgt und was die GründerInnen antreibt, erfahren wir im Interview.

Munich Startup: Was macht Euer Startup? Welches Problem löst Ihr?

Koralo: Die Fischereiindustrie kann aufgrund von Überfischung und der Zerstörung von Ökosystemen nicht mit der Nachfrage Schritt halten. Außerdem gibt es aus Konsumenten-Sicht wachsende gesundheitliche Bedenken im Hinblick auf Mikroplastik, Schwermetalle und Antibiotika im Fisch.

Unsere Produktion ahmt die Natur mit traditioneller Gärung (wie bei Bier) nach, die Mikroalgen als Nahrung verwendet. Das Ergebnis ist ein super natürliches, geschmackvolles und nahrhaftes weißes Fischfilet, das sogar Fischliebhabern eine bessere Alternative für sich selbst, aber auch für den Planeten bietet.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Koralo: Es gibt zwar Fisch-Alternativen auf dem Markt, aber nur verzehrfertige oder zerkleinerte/gebackene Produkte mit 10 bis 25 Zutaten auf der Zutatenliste, denen es im Vergleich zu echtem Fisch an Geschmack, Textur und/oder Nährwert mangelt

Aus Algen mach Fisch

Munich Startup: Was ist Eure Gründungsstory?

Koralo: Es begann alles mit einem Strandspaziergang, bei dem Sina die Algen am Strand sah und Guido fragte, ob er nicht irgendwie daraus ein leckeres Lebensmittel machen könnte. Die Idee entfachte sich bei Guido: „Eine vegane Fisch-Alternative!“. Mit der technologischen Hilfe von den beiden Wissenschaftlerinnen Karen und Harshitha entstand Koralo mit der gemeinsamen Vision, mit Hilfe von Innovation die Lebensmittelindustrie zu revolutionieren, um einen positiven Impact auf die Ozeane und auf Menschen zu haben.

Munich Startup: Was waren bisher Eure größten Herausforderungen?

Koralo: Die größte Herausforderung war bis jetzt, mit unserer innovativen Technologie, welche auf traditionelle Fermentation (wie Bier & Jogurt) basiert, genau die sensorischen Merkmale von Geschmack bis Textur von Fisch nachzuahmen.

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

Koralo: In einem Jahr wollen wir unser Produkt in deutschen Supermärkten haben. Außerdem sollen Verbraucher unser Produkt in Restaurants finden können. In fünf Jahren wollen wir in ganz Europa zu finden sein und den ersten Markteintritt in den USA und Asien machen.

Unsere Ziele basieren aber alle auf unseren Kernwerten, nicht nur dem Planeten, sondern auch den Menschen was echt Gutes zu tun. Wir reden nicht nur über Nachhaltigkeit und Innovation, sondern stehen auch wirklich in allem was wir tun, dahinter.

Unterstützung durch TUM Venture Labs

Munich Startup: Wie habt Ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?

Koralo: Wir haben so viel Unterstützung durch München erlebt, von den TUM Venture Labs bis zu allen Münchner Inkubatoren- und Acceleratoren-Programmen, bei denen wir die große Freude und Ehre hatten, teilnehmen zu können.

Munich Startup: Schneller Exit oder langer Atem?

Koralo: Diese Frage beantwortet sich von selbst, wenn man die Motivation sieht, welche das Team von Koralo antreibt: Durch Innovation einen positiven Impact auf Menschen und den Planeten zu haben. Eine nachhaltige Firma muss also genau das sein: Nachhaltig, langzeitig da sein.