Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch bitte kurz vor!
Épique: Wir sind Dirk (34) und Eva Johnston (30), wir beide haben Musical studiert und waren auch einige Jahre Darsteller. Wie wir zusammengefunden haben, erzählen wir Euch gerne in Kurzfassung.
“Ein Schotte und eine Holländerin lernen sich auf der Bühne in Stuttgart bei Mamma Mia kennen. Sie spielt die Hauptrolle Sophie, er ihren Liebhaber Sky. Was auf der Bühne sofort super Chemistry war, hat dann auch wenige Monate später hinter der Bühne gefunkt.”
Klischeehafter hätten wir uns wohl nicht kennenlernen können!
2017 sind wir dann von Amsterdam in die deutschen Alpen gezogen. Nach einem Monat veganer Ernährungsumstellung haben wir zum ersten Mal Raw Pâtisserie kreiert. Diese kleinen Geschmacksexplosionen fanden wir so episch, dass wir es mit allen teilen wollten. So kamen wir auf die Schnapsidee, uns selbständig zu machen und ein Food-Startup zu gründen.
Gesundes Naschen mit veganen Raw Cakes
Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?
Épique: Unsere süßen und veganen Kuchen lösen zum einen auf gesunde Weise den Heißhunger auf Süßes und zum anderen die Schuldgefühle nach einer ungesunden Zuckerbombe. Es gibt nur sehr wenige Süßigkeiten oder Backwaren, die man bei einer gesunden Ernährung genießen kann.
Unsere Lösung dafür sind unsere richtig leckeren, veganen, bio-zertifizierten Raw Cakes, die wir in unserer eigenen Manufaktur kreieren und produzieren. Die rohen Kuchen kann man guten Gewissens in Maßen genießen und ein Slice am Tag trägt sogar zu einer gesunden Ernährung bei. Wir nennen das Épique!
Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!
Épique: Jein bzw. nein – es gibt zwar Bio-Kuchen, aber unsere Raw Pâtisserie ist absolut einzigartig in Deutschland, somit haben wir hier totales Neuland betreten und da gibt es wirklich nichts, was man mit unseren Slices vergleichen kann.
„Raw Movement“ kein Alltagsbegriff in Deutschland
Munich Startup: Was waren bisher Eure drei größten Herausforderungen?
Épique: Für uns war eine der größten Herausforderungen, ein Produkt “X” auf dem deutschen Markt zu verkaufen, was es bisher noch nicht gab und vor allem kein Mensch kannte, dies hat anfangs sehr viel Erklärung und Geduld beansprucht.
Die Vermarktung war deshalb eine große Herausforderung für uns, denn anders als z.B. in Australien, ist in Deutschland “Raw Movement” kein Alltagsbegriff. Wenn es also Kuchen oder Nussschnitten sind, gehen die meisten Menschen davon aus, dass es gebacken ist, aber bei uns ist alles roh verarbeitet und deshalb haben wir uns für Raw Pâtisserie entschieden – und es klingt einfach schöner als z.B. Rohkostkuchen.
Wir hatten dann dieses tolle Produkt und wir wussten, dass Menschen es lieben werden – aber wie wir feststellen mussten, ist es in Deutschland nicht einfach, ein Startup zu gründen noch dazu ein Startup in der Lebensmittelbranche. Es hat ab der Gründung 2019 fast ein ganzes Jahr gedauert, bis wir mit dem ersten Verkauf starten konnten. Wir hatten auch eine Gründungsberatung, mit der wir alle Hürden meistern konnten.
Herausforderung Nummer drei war die Logistik, denn wir wollten unsere schön gestaltete Raw Pâtisserie gefroren deutschlandweit verschicken, damit unsere Kunden ganz lange Freude an den Slices haben. Unser Anspruch war, dies nachhaltig und gleichzeitig bezahlbar zu gestalten. Wir haben eine tolle nachhaltige Verpackung gefunden die aus recyceltem Altpapier besteht, versendet wird mit Trockeneis und die Sendung ist innerhalb 24h mit Go Express beim Kunden.
Produktentwicklung läuft bereits
Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?
Épique: Ende Dezember 2021 war der Startschuss für unseren deutschlandweiten Online Versand und für dieses Jahr ist auf jeden Fall geplant, dass wir unsere Raw Pâtisserie noch größer in Deutschland verbreiten wollen.
In fünf Jahren wollen wir, dass Épique eine deutschlandweit bekannte Marke für nachhaltige, gesunde und leckere Bio-Süßigkeiten ist. Gerne wollen wir auch andere Produkte zu unserer Raw Pâtisserie anbieten und sind hier bereits mit vielen neuen Ideen in der Produktentwicklung.
Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?
Épique: Wir sind beide in und um München aufgewachsen, haben längere Zeit dort gelebt und lieben es dort einfach. München ist für uns und unser Startup der ideale Standort, denn unser Produkt ist hier einzigartig und bisher wurden wir mit offenen Armen empfangen. Das Feedback, dass wir in unserem Store am Max-Weber-Platz erhalten, ist einfach grandios.
Munich Startup: Risiko oder Sicherheit?
Épique: Zwei Ausländer gründen kurz vor dem ersten Corona Lockdown ein Startup – ich würde sagen Risiko pur und das war es auch für uns, denn unsere eigentlichen Kunden mussten erstmal schließen und somit haben sich dann weitere Ideen entwickeln können.
Wir haben bisher immer die Risikokarte spielen müssen, denn in der aktuellen Zeit kann man sich als Startup auf keiner Sicherheit ausruhen.
