Die drei Gründer von Mingagreens
Foto: Mingagreens

Mingagreens bringt Microgreens auf die Teller

Mit Microgreens – also Kräuter- und Gemüsekeimlingen – wollen die drei Gründer Gernot Kleinberger, Florian Göttl und Thomas Heller-Regenbogen eine geballte Ladung an Vitalstoffen auf die Teller ihrer KundInnen bringen. Wie sie auf die Idee gekommen sind, Mingagreens zu gründen, und welche Herausforderungen sie bereits meistern mussten, davon berichten sie uns im Interview.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch bitte kurz vor!

Mingagreens: Wir sind drei Freunde, die seit einigen Jahren zusammen Tennis spielen und somit ausschließlich privaten Leidenschaften gefolgt sind. Die Pandemie hat uns dann nur noch online zusammengebracht und so entstand schnell die Idee ein gemeinsames Projekt zu starten.

Wir sind alle 3 Familienväter und so kamen wir schnell auf die Themen Gesundheit, Genuss und schließlich Microgreens. Gerne wären wir auch mit Aquaponik im Bereich Urban / Vertical Farming gestartet, aber die Situation in München mit freien Flächen hat uns dann zu kleineren Dimensionen im Anbau gebracht.

Schnell ging es mit den ersten Microgreens los und wir konnten im ersten Jahr gleich mehrere Bio-Supermärkte von uns und unserem Produkt überzeugen. Und genau das macht Mingagreens aus! Nicht nur ein hochwertiges, Bio-zertifiziertes Produkt, sondern auch ein hoch diverses Team mit unterschiedlichen Stärken.

Gernot ist unser wichtigster Mann für die Microgreens. Als promovierter Bio-Technologe bringt er sehr viel Erfahrung und das Gespür auf Details mit, um unsere Produkte einzigartig zu machen. Florian ist derjenige mit dem größten Netzwerk als ehemaliger Physiotherapeut des FC Bayern München und heute leitender Physiotherapeut des Olympiastützpunktes. In seiner eigenen Praxis entstehen mit seinen Patienten immer wieder neue Ideen für Mingagreens und erfolgreiche Partnerschaften. Er ist darüber hinaus unser Devils Advocat und hinterfragt Gernot und Thomas in den richtigen Momenten, wenn es um die Beschaffung und das Thema Business Development geht. Und zu guter Letzt, Thomas, der Unternehmensberater, der Mingagreens in seinen Strukturen, Prozessen und Visionen unterstützt.

„Wir lösen ein Genuss-Problem“

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

Mingagreens: Wir lösen heute ein Genuss-Problem. Für die meisten unserer Kunden ist das Produkt Microgreens noch völlig unbekannt und wir füllen mit unserem Dasein diese Lücke in der Genuss-Welt. Darüber hinaus gelingt es uns, in München und Umgebung lokale Produkte anzubieten und diese nicht aus dem näheren bis fernen Ausland zu beschaffen.

Zukünftig möchten wir andere Microfarmer in Deutschland gewinnen, diese genussvollen Produkte in ihren Regionen anzubauen und zu vertreiben, um Logistikketten zu reduzieren und nachhaltig zu handeln. Hierzu entwickeln wir gerade ein entsprechendes Baukastensystem, um auch die Infrastruktur lokal zu beziehen.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Mingagreens: Aber natürlich, und zwar seit dem es Gemüse gibt. Nur war die Achtsamkeit für unsere Lebensmittel in den vergangenen Jahren nie so hoch, wie aktuell.

Munich Startup: Was waren bisher Eure drei größten Herausforderungen?

Mingagreens:

A) Kundengewinnung in der Gastronomie während der Pandemie – unmöglich!
B) Manuelle Prozesse bei wachsendem Absatz – uns war das Produkt wichtig und nicht die Automatisierung.
C) Uns auch beruflich kennenzulernen und zu verstehen, wie wir am besten zusammen auch neben dem Tenniscourt funktionieren.

Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Bio-Supermärkten

Munich Startup: Wie laufen die Geschäfte?

Mingagreens: Unsere Geschäfte laufen seit der Gründung im Februar 2021 sehr zufriedenstellend. Eigentlich ist der richtig Absatz erst mit der Zusammenarbeit der regionalen Bio-Supermärkte in Fahrt gekommen, da die Gastronomie brach lag. Heute schaffen wir einen monatlichen Umsatz von 15.000 Euro und sehen das mögliche Wachstumspotenzial mit Microgreens sowie weiteren Lebensmittelprodukten und Dienstleistungen.

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

Mingagreens: München ist wahrscheinlich neben Berlin der wichtigste Startup-Standort Deutschlands. Es gibt extrem viele Firmen und Startups mit denen man schnell in den Austausch kommen kann und gemeinsame Chancen nutzen kann. Wir sind sehr glücklich hier unser Business gestartet zu haben.

Munich Startup: Risiko oder Sicherheit?

Mingagreens: Beides, aber in welchem Unternehmen gibt es das nicht!? Wir sind uns den potenziellen Risiken bewusst, aber wir sind hoch motiviert, diesen zu begegnen und Risiken keine Chance zu geben.