Corona-Selbsttests sind seit einiger Zeit fester Bestandteil des Alltags vieler Menschen. Auch blinde und sehbeinträchtigte Menschen können die Tests selbstständig durchführen, sind beim Ablesen des Ergebnisses jedoch oft auf die Hilfe anderer angewiesen. Seit Anfang des Jahres haben MitarbeiterInnen des Innovationlabs im IT-Referat deshalb an einem Konzept für die automatisierte Erkennung von Corona-Selbsttests für blinde und sehbeinträchtigte Menschen gearbeitet. Mittels künstlicher Intelligenz soll eine Software Fotos von Corona-Schnelltests auswerten und das korrekte Ergebnis ermitteln. Mit diesem Konzept hat das Team jetzt den „TUM.ai Makeathon AI4SocialGood“ gewonnen.
Der Makeathon wurde von der die Technischen Universität München ausgerichtet. Mehr als 250 Studierende hatten in Teams 48 Stunden Zeit, um Lösungen für eine der Challenges zu entwickeln, eine Live-Demoversion zu programmieren und das Ergebnis der Jury zu präsentieren. Die Aufgabenstellungen waren von neun Unternehmen und NGOs zum Themengebiet „Künstliche Intelligenz für das Gemeinwohl“ eingereicht worden.
Covision „hat das Potential, das Leben der rund 100.000 sehbehinderten und blinden Menschen in Bayern wieder ein bisschen besser zu machen“
Das Team aus dem IT-Referat hatte Beschäftigte der Stadt aufgerufen, Fotos von ihren Schnelltests einzuschicken, um die künstliche Auswertungs-Intelligenz mit Daten zu füttern. Auf Initiative der IT-Referat-MitarbeiterInnen wurde beim Makeathon nun die auf künstlicher Intelligenz basierte App-Lösung Covision entworfen. Das Konzept überzeugte die Jury und das Team Covision wurde Gesamtgewinner. Der Prototyp ist bereits online verfügbar, wann genau das Gewinnerkonzept umgesetzt wird, ist aktuell noch offen.
Steffen Erzgraber, Landesgeschäftsführer des bayerischen Blindenverbandes, sagt:
„Die Covid-Test-Erkennung hat das Potential, das Leben der rund 100.000 sehbehinderten und blinden Menschen in Bayern wieder ein bisschen besser zu machen und ihre Situation gerade während der Pandemie zu erleichtern. Ich bin sehr neugierig auf die weitere Entwicklung der Covision-App!“