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Globale Krisen setzen Digitalbranche unter Druck

Die Gemengelage aus explodierenden Energiepreisen, Inflation, dem russischen Krieg gegen die Ukraine und instabilen globalen Lieferketten belastet auch die Digitalbranche in Deutschland. Das Konjunkturbarometer des Digitalverbands Bitkom und des Ifo-Instituts entwickelt sich jedoch verhalten positiv.

Im Juni 2022 beurteilten die ITK-Unternehmen ihre Geschäftslage insgesamt als sehr gut. Der Bitkom-Ifo-Digitalindex, der das Geschäftsklima abbildet und sich aus der aktuellen Lage und den künftigen Erwartungen berechnet, stieg um 2,3 auf 22,8 Punkte – das entspricht dem Niveau von vor der Corona-Pandemie. Zugleich bleiben die Geschäftserwartungen in der Digitalbranche für die kommenden sechs Monate eingetrübt: Der entsprechende Wert liegt nur knapp im positiven Bereich bei 2,9 Punkten. Im Januar, also kurz vor dem russischen Überfall auf die Ukraine, betrug der entsprechende Wert noch 19,0 Punkte.

Umsatzplus in der Digitalbranche erwartet

Die ITK-Branche steht trotz der angespannten Weltlage robust da: Für 2022 erwartet Bitkom für die Unternehmen der IT, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik ein Umsatzplus von 4,3 Prozent auf 189,4 Milliarden Euro. Ende des Jahres sollen demnach 1,3 Millionen Menschen in der Digitalbranche beschäftigt sein, gut 30.000 mehr als im Vorjahr.

„Die aktuelle Weltlage stürzt von einer Krise zur nächsten, und die entsprechenden Unsicherheiten verstärken sich gegenseitig. Die Corona-Lockdowns in China lassen die Lieferketten immer wieder reißen, der russische Angriffskrieg hat die Energiepreise explodieren lassen und die Inflation setzt Unternehmen und Haushalte gleichermaßen unter Druck“,

sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.

„Trotz der zunehmenden Unsicherheiten bleibt die Aufgabe bestehen, Wirtschaft und Verwaltung schnell und umfassend zu digitalisieren. Viele Unternehmen haben erkannt, wie herausragend wichtig eine resiliente IT in diesen Zeiten ist. War es in den ersten Jahren der Pandemie der Consumer-Bereich, wird das Branchenwachstum jetzt von Unternehmensinvestitionen getragen.“