Spatenstich für die Hyperloop-Teststrecke der Technischen Universität München (TUM) am 30.9.2022 auf dem TUM-Campus in Ottobrunn (v.l.): Raphaela Schiburr, Forschungsgruppe TUM Hyperloop, Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident, Gerhard Kramer, Geschäftsführender Vizepräsident für Forschung und Innovation der TUM, Gabriele Semino, Forschungsgruppe TUM Hyperloop.
© Andreas Heddergott / TUM

Baubeginn für TUM Hyperloop-Teststrecke

Knapp zwei Jahre nach dem Start des Hyperloop Forschungsprogramms läutet der Spatenstich für die Teststrecke die nächste Ära des Projekts ein. Auf 24 Metern Länge soll das Vorhaben vom Modellmaßstab auf Realgröße wachsen.

Das TUM Hyperloop Programm wurde 2020 aus einer Studierendeninitiative heraus gegründet. Seitdem arbeitet es daran, die Erfolgsserie der TUM-Studierenden bei der „SpaceX Hyperloop Pod Competition“ fortzuführen. Gabriele Semino, Projektleiter bei TUM Hyperloop, erklärt:

„TUM Hyperloop hat sich zum Ziel gesetzt, die Technologie zu entwickeln, um den nachhaltigen Hochgeschwindigkeitsverkehr Wirklichkeit werden zu lassen.“

Der nächste Schritt hierfür ist nun der Bau der Testrecke am TUM-Standort in Ottobrunn/Taufkirchen. Dort sollen drei Teilbereiche im Fokus stehen. Zum einen die Röhre selbst, die aus ultrahochfestem Beton bestehen wird. Hier soll vor allem die Abdichtung im realen Maßstab erforscht werden, da das Hyperloop-System auf einem annähernd luftleeren Raum basiert. Als zweiter großer Forschungsbereich wird die Kapsel dienen. Neben dem Magnetschwebesystem geht es hier vor allem um die Sicherheit der Passagiere im Vakuum der Röhre. Dritter und letzter Bereich ist das Betriebsleitsystem und damit die Steuerung von Röhre und Kapsel und das Antriebssystem in der Röhre.

„Wir integrieren alle Schlüsselsysteme in den Demonstrator, wodurch die technische Umsetzbarkeit des Hyperloop-Konzepts ganzheitlich untersucht werden kann. Dank der Realisierung in Echtgröße und der realitätsnahen Passagierkabine kann im letzten Schritt die Anlage zertifiziert werden und somit für den Passagierbetrieb genutzt werden“,

erläutert Semino weiter. Das TUM Hyperloop Testsegment gilt als das erste europäische Testfeld seiner Art.

Ministerpräsident Söder: „Aus Science-Fiction wird Realität“

Das TUM Hyperloop Programm ist seit 2020 Teil der Hightech Agenda Bayern und wird somit vom Freistaat Bayern mitfinanziert. Und als Teil des Departments für Aerospace and Geodesy der TUM kann es auf Kenntnisse und Ressourcen der Lehrstühle dort zurückgreifen.

Zum feierlichen Spatenstich erklärte Ministerpräsident Markus Söder:

„Aus Science-Fiction wird Realität. Der Hyperloop ist die Vision einer völlig neuen und emissionsfreien Art der Fortbewegung mit über 400 km/h. Wir bauen nun eine 24 Meter lange Teströhre für 3,5 Millionen Euro. Bayern lebt den Spirit von Hightech und Startups. In Ottobrunn entsteht die größte Fakultät für Luft- und Raumfahrt in Europa. Mit der Hightech Agenda investieren wir so viel wie kein anderes Bundesland: 3,5 Milliarden Euro mit 13.000 neuen Studienplätzen und 1000 Professuren. Technologie ist Zukunft.“

Wissenschaftsminister Markus Blume ergänzte:

„Spatenstich für die Mobilität der Zukunft! In Ottobrunn entsteht Europas erstes Hyperloop Testsegment in Passagiergröße. Die Vision: nachhaltige, ultraschnelle und sichere Fortbewegung. Die Umsetzung: Made in Bavaria. Junge Talente mit unglaublichem Innovationsgeist und Knowhow stellen unter Beweis: Leidenschaft für Technik und Zukunft gehört zur bayerischen Lebensart. Hier wird aus Science-Fiction Realität!“

Und Gerhard Kramer, Vizepräsident der TUM, sagt:

„Die Hightech Agenda Bayern zeigt sich am TUM Standort in Ottobrunn und Taufkirchen von seiner besten Seite. Die Begeisterung für Technik ist hier buchstäblich mit Händen zu greifen. Das TUM Hyperloop-Forschungsprogramm ist auf Teams von TUM Studierenden zurückzuführen, die sich bei internationalen Wettbewerben gegen die stärkste Konkurrenz durchsetzen konnten. Auf diese Leistung sind wir als Universität sehr stolz. Wir freuen uns, dass dieses Programm von der Bayerischen Staatsregierung großzügig unterstützt wird und mit dem Bau des Testsegments nun in die nächste Phase geht.“

Maximilian Feigl

Maximilian Feigl berichtet seit 2020 über das Münchner Startup Ökosystem. Dabei haben es dem studierten Politikwissenschaftler vor allem Deeptech-Themen angetan.

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