Startups im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) stehen vor besonderen Herausforderungen, wenn sie ihr Geschäft über internationale Grenzen hinweg betreiben. Von nationalen Datenschutzbestimmungen bis hin zur kulturellen Akzeptanz der künstlichen Intelligenz gilt es viele Hürden zu überwinden. Daher ist es wichtig, die Internationalisierung frühzeitig zu planen, sich über potenzielle Märkte zu informieren, früh Kontakte zu knüpfen und langfristige Partnerschaften in jedem neuen Land zu schließen. Junge Unternehmen, die sich hierbei besonders hervortun, wurden nun mit den AI Beyond Borders Awards von German Entrepreneurship ausgezeichnet.
Die Auszeichnung wird von nun an jährlich vom AI Competence Center vergeben, einer Initiative, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz finanziert und von German Entrepreneurship betrieben wird. In der ersten Runde konnten sich drei Startups durchsetzen: Ianus Simulation, Signatrix und Hemato – letzteres kommt aus München.
Der bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, meinte bei der Preisübergabe:
„Intelligente Lösungen für den stationären Handel, die Kunststoff-, Pharma- und Lebensmittelindustrie oder den Diagnoseprozess bei Blutkrebs: Die drei heute ausgezeichneten Startups sind mit ihren innovativen Ideen Paradebeispiele für das riesige Potenzial von künstlicher Intelligenz für unsere Gesellschaft – allen Beteiligten meinen herzlichen Glückwunsch!“
Das sind die Gewinner-Startups
1. Platz: Ianus Simulation
Das Dortmunder Startup bietet Kunden aus der Kunststoff-, Pharma- und Lebensmittelindustrie Strömungssimulationen zur Vermeidung von Konstruktionsfehlern und zur Optimierung bestehender Prozesse im laufenden Betrieb. Der sogenannte Strömungsraum bietet darüber hinaus ein cloudbasiertes Simulationsframework, das moderne KI-Assistenzsysteme auf Basis von Deep Machine Learning und neuronalen Netzen einsetzt. Das System ermöglicht die Auslegung, Analyse und Optimierung von Produkten und Prozessen im virtuellen Raum und spart dadurch sowohl Energie als auch Ressourcen.
2. Platz: Signatrix
Das Startup mit Sitz in Berlin hat sich auf die Optimierung im Einzelhandel spezialisiert. Dazu nutzt Signatrix datenschutzkonform Sicherheitskameras und künstliche Intelligenz, um auszuwerten, was genau in einem Geschäft vor sich geht – in Echtzeit und ohne zusätzlichen Arbeitsaufwand. Das ermöglicht nicht nur eine Optimierung von Arbeitsprozessen, sondern auch Diebstahls- und Betrugsprävention.
3. Platz: Hemato
Das Life Sciences Startup aus München entwickelt eine Analyse-Software für die vollautomatisierte und KI-gestützte Durchflusszytometrie von Blutproben zur schnellen hämatologischen Diagnostik. Dadurch wird eine individuelle Behandlung für jedeN PatientIn möglich.
„Potential zur erfolgreichen Internationalisierung“
Die drei besten Startups erhalten Geldpreise in Höhe von insgesamt 50.000 Euro. Außerdem erhalten die Gewinner-Startups ein umfangreiches Paket von Vorteilen, das die Sichtbarkeit in den KI-Ökosystemen und in der globalen Investorengemeinschaft steigert. Matthias Notz, Geschäftsführer von German Entrepreneurship und Managing Director von German Accelerator, ist sich sicher:
„Das Einzigartige an den AI Beyond Borders Awards ist der Fokus auf das Potenzial der Startups zur erfolgreichen Internationalisierung. Die drei Finalisten bekommen daher auch bis zu sechs Monate lang fachliche Unterstützung bei ihrer Expansion nach Singapur, Südostasien oder Nordamerika durch die vor Ort bestens vernetzten Mentoren und Experten des AI Competence Centers.“
Darüber hinaus profitieren die Preisträger von einer einjährigen Mitgliedschaft im KI Park Deutschland und erhalten Compute Credits im Wert von jeweils bis zu 150.000 Euro. Zu den Partnern der neuen Auszeichnung gehören AI + Munich, AI.Hamburg, Berlin Partner, Intel Ignite, Startup Network Europe und Transatlantic AI eXchange, der Veranstalter des European AI Summit.