Foto: Andreas Heddergott

TUM Ideaward: TU München zeichnet Gründungsideen aus

Die TU München, UnternehmerTUM und die Zeidler-Forschungs-Stiftung haben drei Gründerteams mit dem TUM Ideaward ausgezeichnet und Preisgelder in Höhe von 37.500 Euro vergeben.

Die Jury des TUM Ideaward hat die drei besten Gründungsideen aus allen Bewerbungen ausgewählt. Die PreisträgerInnen decken ein buntes Themenfeld ab.

TUM Ideaward: Preise für nachhaltigen Baustoff, einen Recycling-Reaktor und ein Pflaster gegen Blasenentzündung

Der erste Platz geht an Hopfon, deren Idee ein Baustoff aus Hopfen ist. Die Architekturstudentin Marlene Stechl und Thomas Rojas Sonderegger, Student im Bauingenieurwesen, entdeckten, dass sich die Faserpflanze hervorragend als Grundstoff für Akustikplatten, Dämmstoffe und Baupaneele eignet. Durch den Anbau in Deutschland könnten die Transportwege in der Materialproduktion verkürzt und damit weitere Treibhausgasemissionen eingespart werden. Da nur ein kleiner Teil der Hopfenernte für die Bierproduktion verwendet wird, könnten die Abfallprodukte genutzt werden, wodurch sich das Team neben dem ökologischen auch einen Kostenvorteil gegenüber der Konkurrenz verspricht. Das Ziel von Hopfon ist ein Produkt, das zum Ende seiner Lebensdauer wieder in seine Komponenten zerlegt werden kann und damit eine Kreislaufnutzung möglich macht. So will das Gründungsteam sowohl die Bauwirtschaft als auch die Landwirtschaft nachhaltiger machen.

Der zweite Platz geht an Wasteex. Der Chemiestudent Elias Hasel und Marc Xia, Doktorand am Lehrstuhl für Anlagen- und Prozesstechnik, entwickeln einen Pyrolysereaktor für den Einsatz in Regionen ohne Recyclinganlagen. Bei der Pyrolyse werden Stoffe in einem thermochemischen Verfahren bei großer Hitze gespalten. Aus Plastik kann so Öl zurückgewonnen werden. Bislang übliche Systeme sind auf industrialisierte Massenverfahren ausgelegt und die BetreiberInnen benötigen Fachkenntnis. Der Reaktor von Wasteex soll dagegen kompakt, modular aufzubauen und einfach bedienbar sein. Das Gründungsteam sieht nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch die Möglichkeit neuer Wertschöpfungsketten in einkommensschwachen Regionen – vom Sammeln, Sortieren und Zerkleinern des Plastiks über die Pyrolyse bis zur Nutzung des Öls für Kraftstoffe.

Pavoo belegt den dritten Platz des TUM Ideaward. Cordula Loock, Studentin der Pharmazeutischen Bioprozesstechnik, und Christian Loock, Absolvent der Luft- und Raumfahrttechnik, haben ein Pflaster entwickelt, das den Harnwegsausgang von Frauen beim Geschlechtsverkehr abdeckt und so Blasenentzündungen durch das Eindringen von Keimen verhindern soll.