Die Peeku-Gründerinnen Nicole Gruber und Anabel Romero (v.l.)
Foto: Peeku

Peeku: Erotischer Content von Frauen für Frauen

Auf der digitalen Plattform Peeku können Frauen erotische Literatur und Storys veröffentlichen. Die Gründerinnen Nicole Gruber und Anabel Romero stellen ihr Sextech-Startup vor.

Munich Startup: Was macht Euer Startup? Welches Problem löst Ihr?

Peeku: Peeku ist eine digitale Plattform für usergenerierte erotische Literatur – von Frauen, für Frauen. Wir bieten damit eine Alternative zum bestehenden erotischen Content im Internet, der meist von und für den Mann produziert ist. Frauen werden nachweislich weniger durch visuelle oder auditive Reize erregt als Männer und bringen sich, vor allem wenn es um sexuelle Erregung geht, lieber mit ihrer eigenen Fantasie in Stimmung. Durch usergenerierten Content bieten wir außerdem einen authentischen Blick auf die weibliche Lust und brechen mit veralteten Rollenklischees und Stereotypen.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Peeku: Erotische Literatur ist sehr beliebt! Bestehende Plattformen befinden sich aber meist in der „Schmuddelecken“ – sie sind mit obszönen Werbeanzeigen überladen, die veröffentlichten Stories beinhalten teilweise illegale Themen oder die angemeldeten User verhalten sich unangebracht und geben einem als Leser ein unangenehmes Gefühl. Kein Ort, an dem man sich wohlfühlt und seine Sexualität erkunden möchte. Mit Peeku kreieren wir einen Raum, in dem sich Frauen sicher fühlen und ihre Fantasien erforschen und ausleben können. Wir bieten eine ästhetische und moderne Umgebung, die die weibliche Lust in den Fokus stellt – ganz ohne Schmuddelimage.

Munich Startup: Was ist Eure Gründungsstory?

Peeku: Wir waren schon lange vor der Gründung von Peeku Freundinnen. In unserer Freundschaft war Sexualität und Lust immer ein Thema, über das wir uns ganz offen und ohne Scham austauschen konnten. Dabei ist uns immer wieder ein Problem aufgefallen: Die weibliche Lust wird schon viel zu lange aus der Sicht des Mannes erzählt. Für uns war klar, das müssen wir ändern! Wir wollen die Geschichte der weiblichen Lust neu schreiben – aus der Sicht von uns Frauen.

Peeku: „Jede Frau sollte das Recht haben, die eigene Sexualität selbstbestimmt und ohne Angst auszuleben“

Munich Startup: Was waren bisher Eure größten Herausforderungen?

Peeku: Wir sind beide Quereinsteigerinnen, sind ursprünglich Architektinnen. Da wir keinen klassischen betriebswirtschaftlichen Hintergrund haben, lernen wir aktuell viel Neues. Diese Herausforderung sehen wir aber gleichzeitig als große Stärke. Wir bringen uns viele Themen selbst bei und gehen auch mal unkonventionelle Wege. Das Wichtigste ist immer auf das eigene Bauchgefühl zu hören, damit haben wir bisher nur positive Erfahrungen gemacht.

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

Peeku: 2023 haben wir sehr viel vor! Wir möchten unser Online-Angebot weiter ausbauen und planen einige Kooperationen mit tollen Unternehmen. Aktuell ist Peeku zu 100 Prozent gebootstrappt, im Frühjahr werden wir mit den ersten Finanzierungsrunden starten. Unser Ziel ist es, uns von Anfang an international auszurichten, da die weibliche Lust definitiv ein global relevantes Thema ist. Jede Frau sollte das Recht haben, die eigene Sexualität selbstbestimmt und ohne Angst auszuleben.

Munich Startup: Wie habt Ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?

Peeku: München ist unserer Meinung nach ein guter Standort, um zu Gründen. Es gibt tolle Programme und Organisationen, die einen wirklich weiterbringen und uns immer den richtigen Ansprechpartner für etwaige Themen zur Seite stellen. Was wir uns wünschen, ist, dass speziell die Female-Founder-Szene in München noch stärker wächst und viele tolle Frauen, mit denen man sich austauschen kann, hinzukommen.

Munich Startup: Risiko oder Sicherheit?

Peeku: Wenn man alles auf eine Karte setzt und sein eigenes Unternehmen gründet, gibt es darauf nur eine Antwort: Mut zum Risiko!