Beatvest: Investieren leicht gemacht

Mit Beatvest haben die Gründerinnen Sophie Thurner und Julia Kruslin eine App geschaffen, die finanzielle Bildung einfach verfügbar, faktenbasiert und verständlich machen soll. Beatvest will damit die Startschwierigkeiten beim Investieren am Kapitalmarkt minimieren. Das Startup erhielt kürzlich eine Millionenfinanzierung. Gründerin Sophie Thurner verriet uns im Interview mehr zu ihrem Startup.

Munich Startup: Was macht Euer Startup? Welches Problem löst Ihr?

Sophie Thurner, Beatvest: Beatvest bietet seinen NutzerInnen eine anfängerfreundliche Investment-Umgebung, die in zwei Stufen gegliedert ist: Bildung und Investieren.

In der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, sich mit seinen Finanzen auseinanderzusetzen: Die belastende Inflationssituation im Alltag und die immer größer werdende Rentenlücke lasten auf den Schultern der jüngeren Generationen. Die Vision von Beatvest ist es, diesen jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich zu Kapitalmarktthemen weiterzubilden, faktenbasierte Entscheidungen zu treffen und langfristig Vermögen aufzubauen durch Investitionen am Kapitalmarkt. Somit wird finanzielle Bildung für eine breite Masse verfügbar gemacht und mit neuester Informationstechnologie auf die NutzerInnen zugeschnitten.

Beatvest-Gründerin Sophie Thurner im Interview

Wie investieren? Und in was?

Aber das gibt’s doch schon längst! 

Es gibt einerseits reine Trading-Plattformen wie Broker. Die bieten eine Lösung für NutzerInnen, die schon wissen, wo sie investieren wollen und wie Investieren funktioniert. Wir setzen noch eine Stufe früher an. Wir helfen NutzerInnen bei der Frage, in welche Art von Anlage soll ich eigentlich investieren und wie gehe ich dabei vor.  Für die große Mehrheit der Kapitalmarkt-AnfängerInnen stellt besonders die Transferleistung zwischen Erlerntem durch Bücher oder Videos und der tatsächlichen Ausführung der Investition das eigentliche Problem dar. Genau hier setzen wir mit Beatvest an.

Was ist Eure Gründungsstory? 

Wir haben uns während eines Surfurlaubs auf Fuerteventura kennengelernt. Denn wir teilen nicht nur die Passion für unser Startup, sondern auch für Wellen und Wasser. Während ich zum Zeitpunkt des Kennenlernens bereits über 15 Jahre am Kapitalmarkt aktiv war und durch meinen Job bei der britischen Finanzmarkt-Aufsicht ein alter Hase im Geschäft war, fing Tech-Startup-Expertin Julia erst an, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Wir unterhielten uns stundenlang über die Hürden, auf die Investment-AnfängerInnen treffen. Und wir diskutierten Lösungsansätze, wie wir den Kapitalmarkt für die breite Maße öffnen und ihn somit zu einem fairen und besseren Ort machen könnten.

Schnell begriffen wir beide: Hieraus kann etwas ganz Großes entstehen – ‚Finance meets Tech and goes Startup‘.

Beatvest: Kapitalmarkt fairer machen

Was waren bisher Eure größten Herausforderungen? 

Initial standen wir vor der Herausforderung, die optimale Balance zwischen “Lernen” und “Erlerntes anwenden” zu finden. Die Zusammenarbeit mit Finanzexperten, Branchen-Insidern und Bildungseinrichtungen wie Universitäten und Schulen brachte Licht ins Dunkel und half uns, diese Hürde zu bewältigen. Eine weitere wertvolle Unterstützung haben wir durch unser “Sounding Board” erfahren. Hierbei handelt es sich um eine Gruppe von 100 NutzerInnen, die uns während der App-Entwicklung tatkräftig mit Feedback versorgt hat und mit der wir zusammen das Produkt gebaut haben.

Wie laufen die Geschäfte?

Kurz vor Weihnachten durften wir uns über die Freischaltung unserer App im Apple-App-Store freuen. Seitdem haben sich mehrere tausend UserInnen unsere App heruntergeladen und befassen sich nun aktiv mit ihrer persönlichen finanziellen Situation. Ein Ergebnis, das uns sehr stolz und glücklich macht. Nichtsdestotrotz arbeiten wir immer auf Hochtouren, um die App zu verbessern und unseren NutzerInnen eine noch bessere Erfahrung zu ermöglichen. 

München sehr attraktiv

Wie habt Ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?

Wir empfinden München als Standort für unser junges Unternehmen als sehr attraktiv. Besonders die große Anzahl an erstklassigen Hochschulen sorgt für ein fantastisches Zusammenspiel von Unternehmertum, Forschung und Austausch. Wir haben beispielsweise schon mit der TU München an mehreren Projekten zusammengearbeitet. Dabei waren wir immer sehr beeindruckt von der Expertise und dem Drive der Studenten und den Universitätsangestellten. 

Hidden Champion oder Shooting Star?

Seit wir unsere Funding-Runde Ende Januar veröffentlicht haben, würde ich uns in die gesunde Mitte zwischen Hidden Champion und Shooting Star einordnen. Das somit erlangte Interesse der Öffentlichkeit hat uns viele neue UserInnen beschert. Wir sind beide auch viel und gerne auf LinkedIn unterwegs, damit unserer NutzerInnen auch ein ständiges Update haben, woran wir arbeiten und wer hinter dem Produkt Beatvest steckt.