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Flixbus-Gutachten spricht sich für Fernbusse im Deutschlandticket aus

Flixbus will Teil des "Deutschlandtickets", also der bundesweit gültigen Fahrkarte für voraussichtlich 49 Euro im Monat, werden. Eine von Flixbus in Auftrag gegebene Studie untersucht die Effekte einer Integration von Fernbussen ins Angebot und kommt zu einem positiven Ergebnis.

Ab 1. Mai können Fahrgäste für 49 Euro im Monat das Deutschlandticket im monatlich kündbaren Abo erwerben. Mit der Fahrkarte kann der öffentliche Nahverkehr in ganz Deutschland genutzt werden: Busse, Regionalbahnen, U-Bahnen und vieles mehr. Ausgeschlossen sind derzeit Fernzüge und Fernbusse. Flix, die Muttergesellschaft von Flixbus und Flixtrain, möchte dies ändern und hat das Forschungsinstitut IGES beauftragt, zu untersuchen, welche Effekte die Einbindung von Fernbussen ins Deutschlandticket hätte. Insbesondere wurden die Wirtschaftlichkeit, die Angebotsstruktur, mögliche Umwelteffekte sowie soziale Aspekte in den Blick genommen. 

Deutschlandticket: Studie empfiehlt Pilotphase mit Fernbussen

Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass die Integration von Fernbussen die Attraktivität des Deutschlandtickets insbesondere bei jüngeren und weniger gut verdienenden Personen steigern würde. So würde die Möglichkeit, Fernbusse zu nutzen, 27 Prozent derjenigen mit einem Einkommen von 1.000 bis 2.000 Euro, die eigentlich kein Interesse am Deutschlandticket haben, von einem Kauf überzeugen. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 47 Prozent.

Die Maßnahme würde außerdem eine direkte Angebotsausweitung im Regionalverkehr bedeuten, die sowohl bestehende Schienenverbindungen verstärkt als auch bisher nicht an den Schienenverkehr angebundene Regionen verbindet.

Die Studie hat auf Basis unterschiedlicher Szenarien die Wirtschaftlichkeit der Integration von Fernbussen berechnet und kommt bei acht von neun Modellannahmen auf Mehreinnahmen durch die Maßnahme. Im mittleren Szenario fließen zusätzlich 174 Millionen Euro an den Staat. Auch die Menge des eingesparten CO2 variiert stark ausgehend von den jeweiligen Annahmen. Im mittleren Szenario werden 67.000 Tonnen CO2 im Jahr weniger ausgestoßen.

Die StudienautorInnen ziehen das Fazit, dass eine Integration von Fernbussen „sowohl für Fernbusbetreiber als auch für den Geldgeber des Deutschlandtickets (…) in fast allen berechneten Szenarien ein Zugewinn sein kann“. So könnte die Zielvorgabe des Bundesverkehrsministers von 15-20 Millionen verkauften Deutschlandtickets in 2023 erreicht werden. Um die Datenbasis zu verbessern, empfiehlt die Studie die Umsetzung einer Pilotphase mit anschließender Evaluation.