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innosabi: Innovation, die schmeckt

Rot, weiß und grün kennen wir seit Kindertagen. Aber blau? Und Wassermelone- und Grapefruit statt Apfel und Zitrone? Diese neuen Gummibärchen sind das Ergebnis eines Innovationsprozesses mit tausenden Menschen, gesteuert vom Münchner Startup innosabi.

Gummibaerchen_ausschnittSchneller ans Ziel in vernetzten Zeiten

Die Namen der Kunden von innosabi kennt man. Es sind  Großunternehmen wie Kärcher, Postbank, 3M, Liebherr oder Continental. Diese Firmen haben erkannt: Die Innovationszyklen verkürzen sich, die Produktentwicklung muss schneller gehen. Sie selbst müssen die Art und Weise, ihre Produkte zu entwickeln, an die   Digitalisierung anpassen – und in ihren Prozessen agiler, vernetzter, offener werden.

Innovationskraft des Schwarms

Die vier innosabi-Gründer lernten sich während ihrer Studienzeit in München kennen. Sie sahen die Angst der großen Unternehmen vor der Digitalisierung und die Chancen agiler Crowdinnovation. So gründeten Jan Fischer, Moritz S. Wurfbaum, Catharina van Delden und Hans-Peter Heid im Jahr 2010 innosabi.

Die Crowdsourced Innovation Software bringt engagierte Menschen an virtuellen Orten zusammen, wo sie ihre Ideen diskutieren – und aus der Kollaboration entsteht die Innovation. Die dann konkret in Produkte oder Dienstleistungen, die sich am Markt orientieren, umgesetzt wird. Wie die Goldbären Fan Edition mit neuem Geschmack und in anderen Farben. Oder ein wirklich nutzerorientiertes Online-Banking, bei dem neue Funktionen gemeinsam mit den Kunden entwickelt wurden.

 

Das Postbank Ideenlabor basiert auf der innosabi crowd Software und ermöglicht es, dass neue Produkte oder Dienstleistungen der Bank in enger Zusammenarbeit mit den Kunden und deren Bedürfnissen entwickelt werden.
Das Postbank Ideenlabor basiert auf der innosabi crowd Software und ermöglicht es, dass neue Produkte oder Dienstleistungen der Bank in enger Zusammenarbeit mit den Kunden und deren Bedürfnissen entwickelt werden.

Big Data for innovation – der Weg in die Zukunft

„Ich möchte, dass unsere Plattform in großen Unternehmen das digitale Zuhause für Innovationsprojekte ist.“

innosabi_Catharina_van_Delden

So sieht in fünf Jahren das Szenario aus, wenn es nach Catharina  van Delden, CEO von innosabi,  ginge. Dafür müssen die Algorithmen noch intelligenter werden und die unterschiedlichen Innovationsprozesse und -programme der Firmen noch stärker vernetzt, sowie idealerweise die  Community Netzwerke der bestehenden Kunden miteinander verbunden sein. Und dann sollen Big Data Algorithmen darüber laufen.   Genau da steckt Musik drin, meint die innosabi Geschäftsführerin.

Großer Wille, gutes Team

Und wie kamen die Gründer dort hin, wo sie jetzt sind? Catharina  sagt:

“ Einer unserer wichtigsten Erfolgsfaktoren ist die Mischung im Team.  Das hat unsere Firma möglich gemacht.“

Das Verbindende des Gründerteams  ist:  Alle hatten einen großen Gründungswillen. Und alle sind Alumni der TU München. Gleichwohl kommt jeder aus einem anderen Bereich – Maschinenbau, Finanzen,  Elektrotechnik, Marketing, alles ist dabei – und auch von der Persönlichkeit sind die vier Unternehmer sehr unterschiedlich. Der eine mehr Netzwerker, der andere analytisch stark, der nächste im Vertrieb ein As.

Der größte Fehler

Einer der größten Fehler, die ein Gründer machen könne: Die Idee geheim halten. Die innosabi-Gründer haben von Anfang an darüber geredet, was sie vorhaben und wo sie hin wollen. „Dadurch haben wir viele Menschen gewonnen, uns zu helfen – aus einer intrinsischen Motivation heraus. Unser Beirat ist hochkarätig besetzt. Das sind alles Menschen, die uns unterstützen wollen, die kriegen keinen Cent dafür,“ so Catharina.

Ja, alle Gründerinnosabi_Gründerteam haben zwar in München studiert und ihre Wurzeln teilweise in der bayerischen Landeshauptstadt. Aber ihr Netzwerk stand nicht von Anfang an. Der Aufbau guter Kontakte war ein schrittweiser Prozess, den die vier Gründer durch gezielte Auswahl geeigneter Konferenzen und nach der Devise „Wir dürfen nicht zusammen gesehen werden! Jeder muss einzeln ausschwärmen und mit möglichst vielen Leuten sprechen!“ bestritten. Ihr Mentor der ersten Stunde, Alexander Lang, Geschäftsführer der IMAN Solutions GmbH, unterstützte sie dabei, ebenso wie die anderen Beiräte Barbara Wittmann, Dr. Stefan Ried und Dr. Markus Pfeiffer. Und Catharina vertritt seit einigen Jahren die Interessen von Startups im Bitkom als Präsidiumsmitglied. Das war sicher der größte Schritt hinsichtlich der Erweiterung ihres Netzwerks, vor allem auf Vorstandsebene in den großen Konzernen.

Münchens Meister im Bootstrapping

Außerdem haben die Gründer sich weitere Unterstützer gesucht – unter anderem über Manage & More, den MBA in Innovation & Business Creation, ein Exist-Stipendium und die Startup Unit der IHK. Dem innosabi-Team hat es in München an  nichts gefehlt. Schließlich muss man sich als Gründer aufs Geschäft fokussieren – und dazu gäbe es keine bessere Stadt als München, wenn man im B2B Bereich unterwegs ist.

Mangelt es an nichts? Auf die Frage nach dem Finanziellen sagt Catharina, die bis vor kurzem noch in ihrer Studentenbude wohnte:

„Wir sind die größten Meister des Bootstrappings, die München je gesehen hat. Und wir haben viele Schleifen gedreht, bis wir da waren, wo wir heute sind.  Zwei von uns sind Entwickler. So konnten wir viel selber ausprobieren, ohne auf die Nase zu fallen und gleich Hunderttausende zu verbrennen.“

Bisher ist die Firma mit zwei strategischen Angel-Investoren gewachsen, ohne weiteres Fremdkapital. Vor einer externen Finanzierung  wollten die Gründer erst ihre Kunden, das Vertriebskonzept, ihr Produkt und den Markt aus eigener Kraft richtig verstehen und einen „Beweis, dass das Konzept funktioniert“, wie Catharina sagt.

innosabi vor dem nächsten Wachstumsschritt

Nun ist innosabi an diesem Punkt angekommen –  „Wir haben phänomenale Case Studies, wir haben ein sehr gutes Produkt, wir haben zufriedene Kunden,“ so Catharina – und konzentriert sich jetzt voll und ganz auf die Skalierung des Geschäfts und das internationale Wachstum. Dabei werde vor allem auf Partner gesetzt, die das Produkt ebenfalls verstehen und keine Scheu vor dem B2B Geschäft mit längeren Produktzyklen haben.

Munich Startup ist gespannt und wünscht innosabi viel Erfolg auf dem weiteren Weg.

Übrigens sucht innosabi passionierte neue Mitarbeiter –– Entwickler natürlich und aktuell auch einen Werkstudenten im Marketing.