Weltverändernde Visionen – Nachgefragt bei… der Social Entrepreneurship Akademie

Die Social Entrepreneurship Akademie (SEA) wurde 2010 als Netzwerk-Organisation der Entrepreneurship Center der vier Münchner Hochschulen gegründet und hat seitdem Hunderte von Menschen dabei begleitet, ihre eigene sozialunternehmerische Idee zu entwickeln oder weiterzuentwickeln.

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Kristina Notz

Sozialunternehmer unterstützt die Social Entrepreneurship Akademie ganz gezielt durch Coaching, damit sie ihre individuellen Baustellen zum Beispiel bei der Geschäftsmodell- oder Organisationsentwicklung, bei Finanzierungs- oder Wachstumsfragen lösen können. Startups wie nearbees oder Initiativen wie ‚bunt kickt gut‘ förderte die Social Entrepreneurship Akademie ebenfalls. Gemeinsam mit Partnern gibt es außerdem Programme wie die Global Entrepreneurship Summer School mit der SAP Foundation oder den neuen Accelerator F>>Lane mit dem Vodafone Institute und Impact Hub Berlin.

Kristina Notz, Teamsprecherin und Leiterin Netzwerk von der Social Entrepreneurship Akademie, hat sich Zeit genommen, unsere Fragen zu beantworten.

Die Social Entrepreneurship Akademie bietet Education for Societal Change

Stellt Euch bitte kurz vor.

Wir von der Social Entrepreneurship Akademie bieten unter dem Leitspruch „Education for Societal Change“ unterschiedliche Qualifizierungsprogramme für motivierte, junge Menschen an, die etwas bewegen möchten. Das reicht vom zweitägigen Einsteigerworkshop ZGI:kompakt über eine internationale Global Entrepreneurship Summer School bis hin zum studien- und berufsbegleitenden Jahresprogramm. Gerade sind wieder knapp 30 hochmotivierte Menschen im 6. Jahrgang des Zertifikatsprogramms „Gesellschaftliche Innovationen“ ins Thema gestartet.

Wir qualifizieren alle, die eine Idee entwickeln möchten, ein Social Startup gründen wollen oder auch schon gegründet haben. Wer nicht nach München kann, dem möchten wir unseren Online-Kurs „Enabling Entrepreneurs to Shape A Better World“ ans Herz legen.

Agieren wie ein Startup

Wir agieren auch selbst wie ein Startup, denn wir finanzieren uns zu 100% selbst. Derzeit besteht unser Team aus sieben Personen, viele haben vorher selbst gegründet. Als Netzwerk-Organisation der großen Münchner Hochschulen haben wir unsere Arbeitsplätze direkt dort, aber auf die Stadt verteilt: im LMU Entrepreneurship Center, im Strascheg Center for Entrepreneurship und bei der UnternehmerTUM.

Worauf legt Ihr bei der Zusammenarbeit mit Startups den Fokus?

Von den Themen her sind wir offen und begleiten Startups meist zwischen 3 und 9 Monate lang. Uns ist wichtig, dass sie ein Team sind und die Wirkung ihres Tuns klar im Fokus haben. Darüber hinaus sollten sie nicht vergessen, dass sie auch nachhaltig finanziell tragfähig sein müssen, um ihre Wirkung langfristig ausbauen zu können.

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In Workshops lernen junge Menschen, was Sozialunternehmertum ausmacht.

Visionen, die die Welt verändern können

Um erfolgreich zu sein, muss ein Startup…

… eine große Vision haben, die das Potenzial hat, die Welt zu verändern und dazu Leute, die motiviert sind, diese umsetzen zu wollen.

Warum braucht ein gutes Startup überhaupt ein Gründerzentrum im Rücken?

Wichtig ist natürlich das Netzwerk, zu dem ein Gründerzentrum Zugang verschafft. Egal, ob Kontakte zu Investoren, inspirierenden Persönlichkeiten oder anderen Startups, die Social Entrepreneurship Akademie bietet den Gründern ein vielfältiges Netzwerk, regional, national und international.

Aber auch peer-learning und der Austausch mit anderen Startups in einem dynamischen Arbeitsumfeld stellt einen großen Mehrwert dar. Nicht zuletzt bietet die Infrastruktur, die das Gründerzentrum bereitstellt, GründerInnen eine gute Basis für ihre Arbeit.

Was ist der größte Fehler, den ein Startup machen kann?

Nicht über seine Idee reden wollen (insbesondere beim Netzwerken).

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Integration und Migration ist aktuell ein großes Thema, wie hier beim Opentransfer Camp zum Thema Refugees © Andi Weiland – OpenTransfer (CC-BY-NC)

Der Trend des Jahres ist …

… unter neugegründeten Social Startups wenig überraschend das Thema Integration und Migration.

Welche Eigenschaften macht die Münchner Startup Szene so besonders?

Das Entrepreneurship-Ökosystem in München ist sehr vielfältig ausgeprägt. Hier gibt es einfach alles, was man als GründerIn an Unterstützung sucht: Inkubatoren, Bildungsangebote, Räume, Financiers, am Thema Gründen interessierte Großunternehmen und Banken, potentielle Mitarbeiter, Experten für alle nur denkbaren Bereiche, wichtige Konferenzen, Events und und und…

Last but not least: Auf wen gehen Startups zu, wenn sie mit Euch ins Gespräch kommen wollen?

  • Netzwerk: Kristina Notz
  • Gründungsberatung: Anne Doerner

Bildnachweis: Foto zum Opentransfer Camp: Andi Weiland OpenTransfer (CC-BY-NC). Weitere Fotos Bildnachweis: Social Entrepreneurship Akademie