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„Wissen wird nach wie vor katastrophal gespeichert“ — 7 Fragen an… Blitzminds!

Das Ruffinihaus am Rindermarkt kann sich aktuell als kreativer Hotspot der Stadt bezeichnen: Über 50 Räume und Büros stehen dort der Kreativ- und Startup-Szene Münchens noch bis Ende des Jahres zur Verfügung. Eines der Startups, die dort vorübergehend eine „Heimat“ gefunden haben: Blitzminds.

1. Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch bitte kurz vor!

Wir sind Blitzminds und bauen Wissensmanagementtools. Im Rahmen eines Stipendiums der UnternehmerTUM haben wir Gründer uns im Jahr 2015 kennengelernt und ein Jahr später gegründet. Wir, das sind:
Sebastian Erhardt, 26, Wirtschaftsinformatik, Alexander von Peinen, 25, Physik und BWL und Cornelius Filbry, 26, Technik- und Managementorientierte BWL.

Basierend auf modernster Graphdatenbanktechnologie entwickeln wir Wissensmanagementsoftware für Unternehmen, die Ineffizienzen abbauen wollen. Derzeit haben wir unser erstes Produkt auf den Markt gebracht: InsideUX – eine DesignThinking Datenbank für die Produktentwicklung. InsideUX ermöglicht uns, die wertvollen Erkenntnisse zu Nutzererlebnissen an Produkten zu speichern und anderen Produktentwicklern zugänglich zu machen um Produkte näher an den Kundenbedürfnissen zu entwickeln.

2. Aber das gibt’s doch schon längst!

Nein, gibt es nicht! Tatsächlich wird Wissen nach wie vor katastrophal hemdsärmelig gespeichert und in Organisationen im besten Fall per Netzlaufwerk verbreitet. Unsere Graphdatenbank ermöglicht eine viel höhere Komplexität in der Datenstruktur abzubilden, was auch der Realität der Nutzer entspricht. Zudem unterstützen wir den Nutzer durch maximalen Fokus auf Usability, um der natürlichen Komplexität seiner Organisation Herr zu werden.

Trivial, aber entscheidend

3. Was sind die drei Hauptzutaten für Euer Erfolgsrezept?

  • Wir haben verstanden, unter welchen Umständen Mitarbeiter Daten teilen. Das klingt trivial, ist aber tatsächlich ein bisher ungelöstes Problem. Wir haben über neun Monate Zeit für Forschung, Prototypenbau und Nutzertests in unsere Erkenntnisse gesteckt. Erst danach haben wir unser Produkt entwickelt.
  • Die Graphdatenbank ermöglicht die Anwendung künstlicher Intelligenz. Wir können dem Nutzer Ergebnisse seiner Kollegen vorstellen, während er in der Datenbank arbeitet, ohne dass er selbst suchen muss.
  • Wir bringen mit unserem Tool Mehrwert für den Mitarbeiter in seinen Arbeitsalltag. Dadurch, dass wir die fünf Kernbedürfnisse (Ergebnisse unserer Forschung) stetig ansprechen, schaffen wir es, die Menschen in unser Tool zu holen und die Daten wie nebenbei zu gewinnen.

Fokus auf der Kundenakquise

4. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Wir haben einen Auftrag von unserem größten Unterstützer Bosch Sicherheitstechnik bekommen, den wir derzeit bearbeiten. Davon kommen wir noch bis ins kommende Jahr gut über die Runden. Jedoch entscheidet sich für uns in den nächsten sechs Monaten, ob wir dauerhaft überlebensfähig sind. Dementsprechend liegt unser Fokus neben der weiteren Produktentwicklung voll auf der Kundenakquise. Wir sind optimistisch, dass wir in den nächsten Monaten weitere Kunden gewinnen können, nachdem wir bereits bei Bosch Sicherheitstechnik nachweisen konnten, dass wir große Organisationen beliefern können.

5. Was bedeutet München für Euch?

München mit seinen großen Universitäten, als explodierende Stadt mit unendlich vielen interessanten, umtriebigen Menschen und Projekten ist für uns ein toller Standort. Natürlich ist die Konkurrenz um die besten Leute groß, aber das motiviert uns auch. Zudem sind wir in der Gründerszene bereits gut vernetzt und halten weiter Kontakt zu Einrichtungen wie der UnternehmerTUM und anderen, die Startups wie uns fördern und unterstützen. Unser persönlicher Bezug ist bei fast allen gering, da wir zum Studium hergezogen sind. Allerdings bedeutet das ja auch, dass wir uns bewusst für München entschieden haben und nach wie vor leben und arbeiten wir gerne hier.

6. Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Die Statistik müsste uns besseres lehren, aber wir glauben an unser Produkt, unsere Fähigkeiten und die Marktlücke. Warum sollten wir es also nicht schaffen, uns auf dem Markt zu etablieren? Für die Epic Fail Night ist es zu spät, wir sind bereits gut unterwegs. Jetzt geht es darum, unser MVP weiterzuentwickeln und weitere Kunden zu finden. Dazu brauchen wir schlaue Köpfe der Informatik und suchen genauso Unterstützung auf der wirtschaftlichen Seite und in der Kundenakquise.

„Das erste Büro motiviert uns“

7. Was erwartet Ihr Euch von Eurer Zeit im Ruffinihaus? Was gefällt Euch dort besonders gut?

Das Ruffinihaus gibt unserem Startup nochmal zusätzlichen Spirit. Das erste Büro bringt uns beim Arbeiten enger zusammen und motiviert uns, weiter Gas zu geben. Besonders gut gefällt uns die Lage mitten in der Stadt. So freuen wir uns insbesondere, dass wir mittlerweile Kunden zu uns einladen können. Während draußen München pulsiert, feilen wir im Ruffinihaus weiter an der Zukunft des digitalen Wissensmanagements.