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Women in Tech: Ruth Schöllhammer von Smartaxxess

Das Münchner Startup Smartaxxes bietet GründerInnen mit seiner Plattform Planungssicherheit, indem es eine Prognose über die Erfolgswahrscheinlichkeit des Geschäftskonzepts erstellt und Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten sowie weiteren Partnern verschafft. Gründerin Ruth Schöllhammer und ihre Mitgründer Kai Flehmig-Pichlmaier und Mark Tom Pösken vereinfachen damit das Unternehmensmanagement durch eine digitale Akte, die nahtlos mit den Geschäftspartnern vernetzt ist – alles zentral verfügbar, mit nur einem Login. Wir haben mit Ruth Schöllhammer zu ihrer Motivation, ihrem Karriereweg und Tipps für andere GründerInnen gesprochen.

Munich Startup: Was für einen bisherigen Karriereweg hast Du?

Ruth Schöllhammer: Ich habe ursprünglich Literaturwissenschaft studiert. Nach einer erfolgreichen Karriere als Führungskraft in einem Konzern war ich anschließend als Beraterin tätig. Als meine Kinder aus dem Haus waren, entschied ich mich dafür, Unternehmerin zu werden. Ich wollte selbst gründen, Verantwortung übernehmen und etwas schaffen, das sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich nachhaltig ist. Dabei war es mir wichtig, täglich dazuzulernen und Freude an meiner Arbeit zu haben.

Munich Startup: Was hat Dich zur Gründung motiviert?

Ruth Schöllhammer: Meine Motivation zur Gründung entsprang meiner langjährigen Erfahrung als Führungskraft in einem Konzern und meiner Zeit als Beraterin. Als meine Kinder aus dem Haus waren, war für mich der richtige Zeitpunkt, meine unternehmerische Vision zu realisieren. Ich wollte gestalten, Verantwortung übernehmen und etwas Nachhaltiges und Sinnvolles für die Gesellschaft und die Wirtschaft schaffen. Dabei war es mir wichtig, kontinuierlich dazuzulernen und Freude an meiner Arbeit zu haben.

Starkes Team und Netzwerk

Munich Startup: Was hättest du gerne vor Deiner ersten Gründung gewusst?

Ruth Schöllhammer: Rückblickend bin ich dankbar für das starke Team und Netzwerk, das mich von Anfang an begleitete. Und eigentlich bin ich ganz froh, dass ich nicht so genau gewusst habe, was auf mich zukam.

Munich Startup: Wie ist Dein Unternehmen bislang finanziert?

Ruth Schöllhammer: Unser Unternehmen wurde bislang zu 100% privat finanziert, hauptsächlich durch Family & Friends. Diese Entscheidung hat es uns ermöglicht, unsere Unabhängigkeit zu wahren und unsere Stärken voll auszuschöpfen.

„Die besten Ideen entstehen für mich im Austausch“

Munich Startup: Wann und wo bekommst Du die besten Ideen?

Ruth Schöllhammer: Die besten Ideen entstehen für mich im regen Austausch mit unseren Kunden, anderen Gründern, jungen Unternehmen sowie Beratern und verschiedenen Partnern. Die Vielfalt der Perspektiven und Ansätze führt regelmäßig zu innovativen Ideen und Lösungen.

Munich Startup: Was sind Deine 3 liebsten Arbeitstools?

Ruth Schöllhammer: Meine bevorzugtes Arbeitstool sind nach wie vor Papier und Bleistift für schnelle Skizzen und Notizen. Intern nutzen wir hauptsächlich Microsoft und Monday für unsere Projekte und Organisation.

Munich Startup: Dein Top-Tipp zum Thema “Pitchen”?

Ruth Schöllhammer: Mein Top-Tipp zum Thema „Pitchen“ lautet: Stell‘ den potenziellen Investoren klar dar, warum sich eine Investition in Dein Unternehmen lohnt und welche Vorteile sie daraus ziehen können. Veranschauliche, wie Du das Investment gewinnbringend einsetzen wirst. Und mache klar, wo die Risiken sind. Investoren schätzen Transparenz und mögen keine Überraschungen.

Ruth Schöllhammer: „Es ist an der Zeit, sich von alten Paradigmen zu lösen“

Munich Startup: Erscheint es Dir gerade als eine gute Zeit, um zu gründen? Warum?

Ruth Schöllhammer: Die Gesellschaft und die Wirtschaft suchen dringend nach neuen Lösungen und innovativen Ansätzen. Es ist an der Zeit, sich von alten Paradigmen zu lösen und an der Zukunftsfähigkeit zu arbeiten. Die Welt verändert sich schnell und sie verändert sich grundlegend. Worauf also warten?

Munich Startup: Auf welche Technologie oder Branche würdest Du bei Deiner nächsten Gründung setzen?

Ruth Schöllhammer: Bei meiner nächsten Gründung würde ich mich erneut für den Mittelstand entscheiden. Ich würde auch wieder auf Themen setzen, die GründerInnen und jungen Unternehmen helfen, erfolgreich zu sein.

Munich Startup: Was könnte aus Deiner Sicht am Gründungsstandort München noch verbessert werden?

Ruth Schöllhammer: Da fällt mir die Bürokratie ein und die Geschwindigkeit von Verwaltungsentscheidungen bezüglich Förderanträgen, Zulassungen von ausländischen Mitarbeitern und ähnlichen Prozessen. Darüber hinaus sind die Immobilienkosten nach wie vor eine Herausforderung für Gründer und Unternehmen.

Munich Startup: Welchen Gründer oder welche Gründerin würdest Du gerne einmal persönlich treffen? Und was würdest Du sie oder ihn fragen?

Ruth Schöllhammer: Ich würde gerne Ingo Endemann, den Gründer von MyHammer, persönlich treffen. Mich interessiert sein Weg zur erfolgreichen Plattformökonomie und welche Erfolgsfaktoren er definiert hat. Außerdem würde ich gerne erfahren, welche Ratschläge er heute angehenden GründerInnen geben würde.

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Als Redakteurin ist die Wirtschaftsgeografin Helen Duran seit 2015 für Euch in der hiesigen Gründerszene unterwegs. Sie ist neugierig auf Eure spannenden Startup-Geschichten!

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