Foto: Jambo

Jambo: Impact-Unternehmen für Kinderkleidung

Mit Jambo hat Julia Seiss, gelernte Hotelfachfrau und promovierte BWLerin, 2024 ein Impact-Unternehmen gegründet, das Generationen- und Kultur-übergreifenden Austausch schaffen will. Das Kindermode-Label produziert in München. Ziel ist es, neben qualitativ hochwertiger Kleidung eine inklusivere Gemeinschaft zu schaffen, die nicht nur sozialen, sondern auch wirtschaftlichen Impact hat. Wie das geht? Darüber spricht Julia Seiss, die Gründerin von Jambo, im Interview.

Munich Startup: Was macht Euer Startup? Welches Problem löst Jambo?

Julia Seiss, Gründerin und Geschäftsführerin von Jambo: Jambo ist eine nachhaltige Marke für handgefertigte Kinderkleidung. Wir bieten generationen- und kulturenübergreifende Arbeitsmöglichkeiten und tragen zur Lösung von Altersarmut und sozialer Isolation bei, indem wir SeniorInnen und Menschen mit Migrationshintergrund eine sinnvolle und bezahlte Beschäftigung bieten.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Julia Seiss: Natürlich gibt es nachhaltige Kindermode, aber bei Jambo kombinieren wir lokale Produktion mit sozialer Integration. Unsere Produkte sind nicht nur umweltfreundlich, sondern schaffen auch soziale Mehrwerte – und soziale Projekte kann es nie genug geben. Außerdem versuchen wir in allen Bereichen nachhaltig zu handeln: Wir verwenden Verpackungskartons wieder, liefern innerhalb Münchens mit der U-Bahn und verwenden ausschließlich Oeko-Tex zertifizierte Stoffe.

Jambo GRünderin Julia Seiss
Jambo-Gründerin Julia Seiss

Soziale Integration in anonymer Stadtgesellschaft mit Jambo

Munich Startup: Was ist Eure Gründungsstory?

Julia Seiss: Jambo entstand aus dem Wunsch, soziale Integration in Form eines kulturen- und generationenübergreifenden Austauschs in einer immer anonymer werdenden Gesellschaft zu schaffen und dabei dem hohen Kostendruck in Großstädten entgegenzuwirken. Durch unsere Leidenschaft zum Nähen haben wir eine hohe Affinität zu nachhaltiger und handgefertigter Mode. Und was ist schöner, als Dinge, die einem am Herzen liegen zu verbinden.

Munich Startup: Was waren bisher Eure größten Herausforderungen?

Julia Seiss: Die größte Herausforderung war es, handwerkliches Können und soziale Integration miteinander zu verbinden, während wir gleichzeitig nachhaltige Materialien und faire Produktionsbedingungen gewährleisten möchten.

Munich Startup: Wie laufen die Geschäfte?

Julia Seiss: Da Jambo noch ein junges Startup ist, fokussieren wir uns derzeit auf den Ausbau unserer Produktion und den Vertrieb unserer Kleidung über Onlineverkauf und lokale Kanäle. In einem Jahr wollen wir ein stabiles Vertriebsnetzwerk aufgebaut haben. In fünf Jahren planen wir, deutschlandweit bekannt zu sein. Schön wäre, wenn noch mehr Standorte dieses Projekts in Deutschlands entstehen würden.

München: Idealer Standort für Startups mit sozialem und nachhaltigem Fokus

Munich Startup: Wie habt Ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?

Julia Seiss: München ist ein idealer Standort für Startups mit sozialem und nachhaltigem Fokus. Dank Programmen wie dem Munich Impact Incubator erhalten wir wertvolle Unterstützung und Zugang zu einer großartigen Community. Außerdem legen die MünchnerInnen einen hohen Wert auf Nachhaltigkeit, was das Interesse an Jambo sehr beflügelt.

Munich Startup: Outsourcen oder selber machen?

Julia Seiss: Wir setzen auf lokale Produktion in München, um höchste Qualität und faire Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. All unsere Produkte werden in München gefertigt, wo wir zur Untermiete in einer Nähschule sind, die tagsüber nicht genutzt wird.

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Helen Duran

Als Redakteurin ist die Wirtschaftsgeografin Helen Duran seit 2015 für Euch in der hiesigen Gründerszene unterwegs. Sie ist neugierig auf Eure spannenden Startup-Geschichten!

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