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Lilium: 200 Millionen von Investoren-Konsortium

Rettung in letzter Minute: Das insolvente Flugtaxi-Unternehmen Lilium kratzt dank eines extra gegründeten Investoren-Konsortiums kurz vor Weihnachten die Kurve. Letzte Hürden müssen allerdings noch genommen werden.

Insolvenzmeldung im Herbst, Rettung an Weihnachten: Das Jahr endete für Lilium doch noch mit einem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Denn der Münchner Flugtaxihersteller, der im Oktober 2024 die Insolvenzanträge für seine beiden wichtigsten Tochtergesellschaften Lilium GmbH und die Lilium eAircraft GmbH nach gescheiterte Bemühungen um Staatshilfen einreichen musste, konnte gegen Ende des gleichen Jahres die Unterzeichnung eines Kaufvertrags mit der Mobile Uplift Corporation bekanntgeben. Mobile Uplift beabsichtigt, mehr als 200 Millionen Euro in das insolvente Unternehmen zu investieren und es so bis zum Markteintritt zu finanzieren. Auch die 750 Mitarbeitenden, denen bereits gekündigt wurde, sollen wieder ins Unternehmen zurückgeholt werden.

Gläubigerausschüsse müssen dem Kauf noch zustimmen

Hinter dem Investoren-Konsortium stehen laut Süddeutscher Zeitung ein Fonds der amerikanischen Risikokapitalgesellschaft Fifth Wall sowie ein europäischer Finanzinvestor als größte Investoren, mit deutlich weniger Invest sollen sich der Batteriehersteller Customcells und weitere Gläubiger und Altaktionäre von Lilium an Mobile Uplift beteiligen. Außerdem sollen auch Earlybird und General Capital, die den Aufbau von Mobile Uplift organisiert haben, Anteile erhalten. Der chinesische Tech-Konzern Tencent, der bereits in Lilium investiert war, beteiligt sich dagegen nicht an der Weiterfinanzierung des Münchner Unternehmens.

Der Abschluss der Transaktion wird derzeit für Januar 2025 erwartet und steht unter dem Vorbehalt der Erfüllung bestimmter üblicher aufschiebender Bedingungen, wie es in der Pressemitteilung von Lilium heißt. Auch die Gläubigerausschüsse müssen dem Kauf der beiden Tochtergesellschaften durch Mobile Uplift noch zustimmen. Nach dem Closing wollen die Parteien die geplante Restrukturierung der Tochtergesellschaften umsetzen, die es den Tochtergesellschaften ermöglichen soll, ihr Eigenverwaltungsverfahren zu beenden.

„Wichtiger Durchbruch“

„Wir freuen uns sehr, die Unterzeichnung einer Investitionsvereinbarung mit einem sehr erfahrenen Investorenkonsortium bekannt geben zu können, was einen wichtigen Durchbruch darstellt“,

sagt Klaus Roewe, CEO von Lilium.

„Der Abschluss der Transaktion Anfang Januar wird es uns ermöglichen, unser Geschäft neu zu starten.“

Erstflug ursprünglich für Anfang 2025 geplant

Lilium wurde 2015 aus der Technischen Universität München heraus gegründet und entwickelt ein sogenanntes eVTOL-Flugzeug, das vollelektrisch senkrecht startet und landet. 2021 ging das Startup über die Fusion mit einer ‚Special Purpose Acquisition Company‘ (SPAC) an die US-Technologiebörse Nasdaq.

Nach dem geplanten Erstflug seines Jets Anfang 2025 rechnete das Unternehmen mit Vorabzahlungen und neuen Investitionen. Diese sollten die Unternehmensfinanzierung bis 2026 sichern. Zu diesem Zeitpunkt würde das Unternehmen mit der Auslieferung seiner aktuellen Auftragspipeline beginnen. Dazu gehören laut Lilium Festbestellungen, Reservierungen, Optionen und Absichtserklärungen über insgesamt mehr als 780 Jets von internationalen KundInnen. Im Oktober 2024 beantrage der Flugtaxihersteller Insolvenz für seine beiden wichtigsten Tochtergesellschaften.

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