Munich Startup: Was macht Evhcle? Welches Problem löst Ihr?
Richard Kemmerzehl, Gründer und Geschäftsführer Evhcle: Wir betreiben öffentliches Lastenradsharing und entwickeln integrierte Mobilitätslösungen, die E-Lastenräder, Fahrräder, E-Bikes und E-Autos vereinen. Unsere maßgeschneiderten Umsetzungskonzepte richten sich an Wohnquartiere, Unternehmen und Kommunen. Wir kompensieren Stellplätze durch Sharingbausteine, reduzieren CO2-Emissionen und Flächenverbrauch und sorgen für praktischen und flexiblen Fahrspaß!
Angebotslücken in der Infrastruktur schließen
Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!
Richard Kemmerzehl: Viele Sharing-Angebote beschränken sich auf einen Fahrzeugtyp und sind nicht flächendeckend verfügbar. Wir setzen auf umfassende Mobilitätskonzepte mit denen Bauträger kosteneffizient planen und bauen können. Und wir kombinieren Lastenradsharing mit Car- und Bikesharing, kümmern uns um den Betrieb und schließen Angebotslücken in der bestehenden Infrastruktur.

Munich Startup: Was ist Eure Gründungsstory?
Richard Kemmerzehl: „Be the change you want to see in the world…“. Aus Frust über die schleppende Umsetzung der Verkehrswende entstand die Idee, unsere Erfahrung in Forschung, Beratung und Produktmanagement in praktische Mobilitätslösungen umzusetzen – und so mit Evhcle echte Veränderung zu bewirken.
Munich Startup: Was waren bisher Eure größten Herausforderungen?
Richard Kemmerzehl: Unsere ersten KundInnen davon zu überzeugen, dass wir die Integration unterschiedlicher Fahrzeugtypen in maßgeschneiderte Sharing-Systeme beherrschen. Mit unserem ersten Konzept, das seit drei Jahren erfolgreich läuft, konnten wir zeigen, dass es funktioniert. Und vielleicht die Erfüllung der Datenschutzbestimmungen bei unserem größten Projekt, auf dem Campus der Bundeswehruniversität.
Evhcle-Gründer sagt: „München ist ideal für Mobilitätsinnovationen“
Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?
Richard Kemmerzehl: In einem Jahr möchten wir unser Lastenradsharing flächendeckend in München und Umgebung etabliert haben und ein unverzichtbarer Partner für Bauträger sein. Konkretes Ziel sind 150 Lastenräder, die für unsere NutzerInnen auf den Straßen und in Wohnquartieren stehen. In fünf Jahren wollen wir mit demselben Qualitätsanspruch in ganz Deutschland vertreten sein.
Munich Startup: Wie habt Ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?
Richard Kemmerzehl: München ist ideal für Mobilitätsinnovationen, da die Notwendigkeit der Verkehrswende hier besonders spürbar ist. Wir profitieren von einer starken Unternehmerszene und freuen uns auf Netzwerke wie MCube und die Internationale Bauausstellung.
„Mutig voranschreiten und nachhaltig überzeugen“
Munich Startup: Risiko oder Sicherheit?
Richard Kemmerzehl: Beides! Die Verkehrswende erfordert den Mut, Neues zu wagen und Risiken einzugehen – sei es durch innovative Mobilitätskonzepte oder den Aufbau neuer Infrastrukturen. Gleichzeitig setzen wir bei der Umsetzung unserer Konzepte auf Sicherheit: Unsere Lösungen sind durchdacht, erprobt und auf verlässlichen Betrieb ausgelegt. Nur so können wir mutig voranschreiten und trotzdem nachhaltig überzeugen.