Munich Startup: Wenn Du die wichtigsten Elemente nennen müsstest, die das CDTM so erfolgreich machen – welche wären das?
Samuel Valenzuela, CDTM: Wichtiger erscheint mir die Frage: Wie unterstützt das CDTM seine Studierenden und Alumni dabei, erfolgreich zu sein? Schlussendlich ist es ihr Engagement, welches das CDTM ausmacht. Die Antwort darauf ist jeweils sehr individuell, doch einige Faktoren spielen zweifellos eine zentrale Rolle: die starke Community mit einem hilfsbereiten Netzwerk, inspirierende Einblicke, die neue Perspektiven eröffnen, ein vielseitiges Skillset, das über das hinausgeht, was man sonst an der Universität lernt, und Gleichgesinnte, die bereit sind, Neues gemeinsam auszuprobieren.
Interdisziplinarität als Fundament für Innovation
Munich Startup: Ihr bringt Studierende aus unterschiedlichen Fachrichtungen zusammen. Welche Herausforderungen und Vorteile ergeben sich aus dieser interdisziplinären Zusammenarbeit? Und wie gelingt die produktive Übersetzung in innovative Lösungen?
Samuel Valenzuela: Jeder Studienhintergrund lehrt die Studierenden, auf eine bestimmte Weise zu denken und die Welt zu erkunden. Eine Gruppe von Studierenden mit unterschiedlichem Hintergrund ist daher in der Lage, eine viel ganzheitlichere Sicht auf die Welt zu haben. Sie erkennt das Silowissen eines jeden an, aber auch die Synergien und Überschneidungen zwischen den einzelnen Fachgebieten. Die zentrale Herausforderung besteht darin, dass jeder lernen muss, bis zu einem gewissen Grad die Sprache des anderen zu sprechen, um Ideen effektiv auszutauschen. Außerdem können die meisten komplexen Probleme nicht gelöst werden, indem man sie in Silos betrachtet, sondern sie erfordern unterschiedliches Fachwissen, um angegangen zu werden. Dies ist der Kern der Problemlösung beim CDTM. Wir achten stets darauf, Menschen mit einzigartigen und sich ergänzenden Fähigkeiten zusammenzubringen.
Die Sache hat allerdings einen Haken: Man muss sicherstellen, dass die Leute effektiv kommunizieren können. Ein wichtiger Teil unseres Studienprogramms besteht darin, unseren Studierenden beizubringen, wie sie effektiv mit ihren Kollegen zusammenarbeiten können. Darüber hinaus bemühen wir uns nicht nur um Interdisziplinarität, sondern auch um alle anderen Formen der Vielfalt. CDTM schätzt einzigartige Perspektiven und begrüßt alle Arten von Hintergründen und Identitäten.
Munich Startup: Das CDTM ist für seine starke und aktive Community bekannt. Welche Maßnahmen tragen dazu bei, dass Alumni, Studierende und Partner langfristig mit dem Institut verbunden bleiben?
Samuel Valenzuela: Viele Alumni beschreiben ihre Zeit am CDTM als sehr prägend. Durch die intensive gemeinsame Zeit sind in der Vergangenheit oft enge Freundschaften entstanden. Das liegt meiner Meinung nach auch am Cohort-Prinzip, das bei uns Anwendung findet: Pro Semester nimmt das CDTM ca. 25 Studierende in einem Cohort bzw. einer sogenannten ‘Class’ auf. Dadurch bleibt die Anzahl der Studierenden überschaubar, und es entsteht häufig eine enge Bindung innerhalb des eigenen Cohorts. Diese enge Verbindung zu den Menschen, die das CDTM ausmachen, sorgt dafür, dass sich viele Alumni dem Programm auch nach ihrem Austritt weiterhin stark verbunden fühlen. Oft bleibt diese Verbundenheit – ebenso wie das Wissen um die besonderen Qualitäten des CDTM – bestehen, wenn ehemalige Studierende in Entscheidungspositionen in Unternehmen oder der Wissenschaft tätig sind.
Munich Startup: Die Studierenden gestalten das CDTM aktiv mit. Welche Vorteile bringt dieser Bottom-up-Ansatz mit sich, und welche Herausforderungen gibt es dabei?
Samuel Valenzuela: Die Einbindung der Studierenden ist ein wesentlicher Teil ihrer Bildungsreise. Sie fühlen sich gehört und befähigt, ihre Ideen umzusetzen, und werden von der Community unterstützt. Dieses Sammelsurium an Ideen und deren Ergebnissen macht das Center zu dem bunten Ort, der es heute ist. Natürlich helfen einige Leitplanken dabei, die Ideen auszurichten, und Fehler werden sicherlich gemacht. Aber das gehört zur Erfahrung dazu.
Stetige Iteration gehört auch am CDTM dazu
Munich Startup: Welche Maßnahmen ergreift Ihr, um auch künftig Unternehmertum und Innovationsgeist zu fördern?
Samuel Valenzuela: Alles, was wir am CDTM machen, wird konstant iteriert, neu gedacht und ist an dem orientiert, was unsere Community an uns heranträgt. Die Flexibilität, die wir in unseren Angeboten haben – sowohl in unserem Curriculum als auch darüber hinaus – ist ein wichtiger Faktor. Wir ermöglichen es uns, dem Interesse der Studierenden und Alumni nachgehen zu können und somit möglichst nah am Zahn der Zeit zu sein. Vieles von dem sehen wir auch als Experimente: Wir probieren ständig Neues aus und bauen kleine Testballons.
Das Interview ist der zweite Teil einer Artikel-Reihe zum CDTM. Lese hier den ersten Teil.