Munich Startup: Was macht Euer Startup? Welches Problem löst Ihr?
Ciao Coffee: Ciao Coffee hat einen nachhaltigeren, gesünderen und funktionaleren Kaffee entwickelt. Der Kaffee kommt ohne Kaffeebohnen aus und verwendet stattdessen hochwertiges europäisches Getreide. Ciao Coffee ist mit einem Eiskaffee gestartet und wird im Sommer 2025 einen schwarzen Instant Kaffee launchen. Ciao Coffee setzt auf eine Omnichannel-Strategie und vertreibt seine Produkte sowohl im Einzelhandel (Rewe, Edeka, Billa) als auch online.
Der weltweite Kaffeekonsum steht vor großen Herausforderungen:
- Regenwaldrodung: Der Kaffeeanbau trägt massiv zur Abholzung bei. Bereits 20 Prozent des brasilianischen Regenwalds sind zerstört – eine Fläche fünfmal so groß wie Deutschland.
- Wasserverbrauch: Für ein Kilogramm Kaffee werden rund 20.000 Liter Wasser benötigt. In vielen Anbauregionen führt dies zu Wasserknappheit und Umweltbelastungen.
- CO2-Bilanz: Während der Konsum vor allem in Europa und Nordamerika stattfindet, stammen die Bohnen aus Südamerika, Afrika oder Asien – mit entsprechend langen Transportwegen.
- Verlust der Anbauflächen durch den Klimawandel: Schon heute spüren wir die Auswirkungen von steigender Nachfrage und sinkenden Erträgen im Kaffeeanbau – der Preis für Kaffee explodiert.
Ciao Coffee löst diese Probleme durch eine nachhaltigere Alternative mit weniger Zucker, ohne Kaffeesäure und mit zusätzlichen Nährstoffen wie Vitamin B-Komplex und Eisen.
Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!
Ciao Coffee: Nein, Ciao Coffee ist Deutschlands erster und einziger Eiskaffee ohne Kaffeebohnen. Es gibt zwar koffeinfreie Alternativen oder Malzkaffee, aber keinen vergleichbaren Eiskaffee mit vollem Geschmack, der nachhaltiger und gesünder ist. Zudem bietet Ciao Coffee neben dem Koffein einen zusätzlichen Vitaminboost, der die Funktionalität des Koffeins unterstützt.
Gründer haben Startup-Erfahrung
Munich Startup: Was ist Eure Gründungsstory?
Ciao Coffee: Ciao Coffee wurde Anfang 2024 von ehemaligen Führungskräften von Yfood gegründet. Das Gründerteam hat langjährige Erfahrungen im Aufbau von Food-&-Beverage-Startups und der Skalierung dieser. Das Team ist sehr stark in der Branche vernetzt und deckt ein breites Spektrum an Expertise ab. Da das Gründerteam selbst aus großen Kaffeeliebhabern besteht und sie sich intensiv mit den Herausforderungen der Kaffeeindustrie befasst haben, hat es beschlossen, eine Alternative zum konventionellen Kaffee zu entwickeln.
Munich Startup: Was waren bisher Eure größten Herausforderungen?
Ciao Coffee: Dazu gehörten:
- Produktion & Skalierung: Einen Bohnen-freien Kaffee auf Basis von europäischen Zutaten zu entwickeln und trotzdem einen authentischen Geschmack zu erzielen, war technisch anspruchsvoll. Bei der Entwicklung musste von Beginn an auf eine Skalierbarkeit des Sourcings und Produktionsprozesses geachtet werden.
- Markteintritt & Listungen: Den Einzelhandel zu überzeugen, ein völlig neues Produkt aufzunehmen, war herausfordernd. Trotzdem ist Ciao bereits in über 250 Märkten vertreten.
- Finanzierung & Wachstum: Nach der Pre-Seed-Finanzierung 2024 plant ciao 2025 eine weitere Finanzierungsrunde, um die Expansion voranzutreiben.
Internationale Expansion & vielfältige Produktpalette
Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?
Ciao Coffee: In einem Jahr (2026):
- Etablierung bei den größten Einzelhandelsketten im DACH-Raum
- Weiterentwicklung des Produktportfolios (zum Beispiel Filterkaffee) und neue Geschmackssorten
- Marktführer für Beanless Coffee in Deutschland
- Aufbau Markenbekanntheit durch immer größer werdende Distribution, sowie durch Brand & Performance Marketing
In fünf Jahren (2030):
- Expansion in neue Vertriebskanäle (Gastronomie, B2B, OOH)
- Internationale Expansion in die größten europäischen Kaffeemärkte
- Angebot des kompletten Kaffeespektrums bis hin zur „Kaffeebohne“ (Kaffeebohnenextrudat), das in konventionellen Kaffeemaschinen verarbeitet werden kann
Munich Startup: Wie habt Ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?
Ciao Coffee: München ist für uns ein großartiger Standort. Das Feedback der Leute hier war von Anfang an super – sowohl von Kunden als auch aus der Startup-Szene. Die Stadt bietet ein starkes Netzwerk für Gründer, besonders im Food-Bereich, und der direkte Zugang zu großen Handelsketten wie Rewe und Edeka hat uns sehr geholfen.
Munich Startup: Outsourcen oder selber machen?
Ciao Coffee: Ciao Coffee setzt auf eine Mischstrategie:
- Produktentwicklung ist inhouse: Das Entwicklungsknow-how liegt intern – die Rezeptur ist geheim und die einzelnen Komponenten werden als Blackbox an die Lohnhersteller geliefert.
- Abfüllung & Logistik werden outgesourct, um Skaleneffekte zu nutzen und flexibel ohne größere und kapitalintensive Investments wachsen zu können.
- Marketing & Vertrieb wird intern gesteuert, aber aktuell mit externen Partnern umgesetzt. Langfristig werden Ressourcen verstärkt inhouse geholt.