Foto: Fija Finance

Fija Finance: Brücke zwischen traditionellen Märkten und der DeFi-Welt

Das 2022 gegründete Startup Fija Finance bietet eine Software an, mit der Finanzinstitute und Unternehmen die Kryptobestände ihrer KundInnen anlegen und zinsähnliche Erträge erwirtschaften können. Dabei arbeitet das Produkt mit Dezentralen Finanzstrategien (DeFi). Die NutzerInnen erzielen Erträge, indem sie Kryptowährungen verleihen oder als Liquidität bereitstellen. Das Münchner Startup bietet sein Produkt als SaaS-Lösung an, die eine einfache Integration in bestehende Plattformen ermöglicht. Mehr dazu im Interview mit CEO und Mitbegründer von Fija Finance, Christoph Scholze.

Munich Startup: Was macht Euer Startup?

Christoph Scholze, CEO und Mitbegründer von Fija Finance: Trotz wachsender Krypto-Adoption liegt ein Großteil digitaler Vermögenswerte einfach brach – ungenutzt in Wallets. Dabei zeigen Studien: Über 80 Prozent der Krypto-HalterInnen möchten mit ihren Kryptos Zinsen verdienen. Der Zugang zu DeFi (Decentralized Finance), wo genau das möglich wäre, ist jedoch oft zu komplex, zu intransparent – oder schlicht nicht reguliert. Fija löst dieses Problem. Wir bieten regulierte, transparente und nahtlos integrierbare DeFiStrategien für Finanz- und Kryptoplattformen. Mit der Fija App – bereits live – können NutzerInnen compliant, einfach und transparent Zinsen auf ihre Kryptowährungen verdienen. Unser Angebot richtet sich dabei vor allem an Krypto-Plattformen und Finanzapps, die ihren KundInnen Zugang zu Zinsen auf Kryptowährungen bieten möchten. Finanzplattformen, KryptoBroker, Wallet-Anbieter und Neo-Broker können die Fija Produkte einfach in ihr bestehendes Angebot integrieren und ihren Kunden Zugang zu Krypto-Zinsen und DeFi mit dem Komfort ihrer bestehenden Finanzapp bieten.

Regulatorische Sicherheit & echte Blockchain-Lösungen

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Christoph Scholze: Nicht in dieser Kombination – und nicht auf diesem Qualitätsniveau. Viele Anbieter sind entweder nicht reguliert und intransparent (Black Box) – oder reguliert, aber ohne echten DeFi-Zugang. Fija verbindet beide Welten:

  • Regulatorische Sicherheit (Konform mit EU-Regulatorik wie MiCAR und MiFID)
  • Echte Blockchain-Lösungen: Kunden genießen die Vorteile der Blockchain wie 100 Prozent Transparenz und Kontrolle über das angelegte Vermögen. Die Komplexität in der technischen Durchführung übernimmt Fija.

Das Ergebnis: DeFi-Renditen direkt über die vertraute Exchange oder App – ohne ExtraWallets, ohne Interface-Hopping. Für Plattformen, die ihren NutzerInnen zukunftsfähige Zinsprodukte anbieten wollen, ist Fija die brückenbauende Lösung.

Munich Startup: Was ist Eure Gründungsstory?

Christoph Scholze: Wir haben Fija in 2022 gegründet. Ich war damals schon länger in einige Kryptowährungen investiert und habe mich mit DeFi beschäftigt. Ich fand die Möglichkeit eine Rendite auf meine Kryptowährungen in einem Dezentralen Finanzsystem zu verdienen toll. Allerdings habe ich relativ schnell festgestellt, dass ich mich sehr viel tiefer sowohl mit den einzelnen DeFi-Apps beschäftigen müsste, als auch technisch bei weitem nicht ausreichend Kenntnisse habe, um ernsthaft in DeFi investieren zu können. Also habe ich nach einer Lösung gesucht, die mir transparent und regulatorisch konform die Möglichkeit bietet, DeFi zu nutzen, und dabei die Auswahl und Prüfung der DeFi-Apps, das Monitoring und Risikomanagement übernimmt. Ich habe nichts gefunden – also haben wir es gebaut.

Tim, Lieven, Kati ging es ähnlich. Mit Hintergründen in DeFi, Regulierung, Produkt und Tech hatten wir das perfekte Setup, um eine Lösung zu bauen, die sowohl rechtlich Bestand hat als auch technologisch überzeugt. Unsere Vision: “We want to enable everybody to earn on their crypto.”

Munich Startup: Was waren bisher Eure größten Herausforderungen?

Christoph Scholze: Ganz klar: der Balanceakt zwischen regulatorischer Präzision und technologischer Innovation. Da wir die ersten waren und sind, die einen regulatorisch konformen Weg zu DeFi anbieten, mussten wir viel Aufklärungsarbeit leisten und stehen immer wieder Widerständen gegenüber, die zwar typisch für neue Technologien sind, die Ressourcen eines Startups allerdings schnell übersteigen.

Wir sind überzeugt: DeFi sollte nicht nur zugänglich, sondern compliant-by-design sein. Deswegen war es für uns immer klar, diesen Weg zu gehen. Damit haben wir uns einen echten Wettbewerbsvorteil erarbeitet, denn wir haben nicht nur ein technisch hoch innovatives Produkt gebaut, sondern sind auch regulatorisch einzigartig aufgestellt:

  • EU-konformer Basisprospekt
  • Virtual Asset Service Provider (VASO) Lizenz und MiCAR compliant
  • On-Chain Infrastruktur, hoch skalierbar, um DeFi Strategien zu entwickeln
  • 100 Prozent transparente DeFi Strategien, komplett durch Smart Contracts umgesetzt
  • Ein Business Modell und regulatorisches Setup, das für jeden Kunden und Partner funktioniert
  • Ein Produkt, das technisch skalierbar, einfach integrierbar und nutzbar für die Massen ist

Dass wir dabei bereits führende institutionelle Partner überzeugen konnten, zeigt: Fija ist mehr als nur ein Konzept – wir liefern.

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

Christoph Scholze: In zwölf Monaten wollen wir:

  • gezeigt haben, dass Fija die Crypto Earn Lösung für Krypto Börsen und Broker in Europa und weltweit ist
  • dabei wird Fija als Krypto Earn Lösung bei verschiedenen führenden Krypto Börsen integriert sein
  • und Fija wird seine Lösungen sowohl unter eine MiCAR Lizenz als auch MiFID konform über Security Token anbieten

In fünf Jahren wird Fija der führende Anbieter für Krypto-Earn-Produkte sein, sowohl im B2B2C-Bereich in der Zusammenarbeit mit Krypto Börsen und Brokern, als auch im institutionellen Bereich über den eigenen Asset Manager.

Frankreich als Standort eigentlich attraktiver für Fintech-Startups

Munich Startup: Wie habt Ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?

Christoph Scholze: München punktet mit seiner einzigartigen Mischung aus Tech-, Finance- und Legal-Expertise. Die Nähe zu institutionellen Playern, Kanzleien und einer wachsenden Web3-Community macht die Stadt zu einem starken Standort – besonders für Projekte, die Regulierung und Innovation kombinieren.

Im Zentrum Europas ist München perfekt gelegen um unsere Lösungen nach Europa und in die Welt zu bringen. In der Retrospektive muss man allerdings überlegen, ob Deutschland der beste Standort für ein Startup, insbesondere im Krypto/Fintech-Bereich ist. Andere Länder, wie beispielsweise Frankreich tun hier deutlich mehr, um Innovationen zu ermöglichen und Startups in der Gründungs- und Aufbauphase zu unterstützen.

Munich Startup: Schneller Exit oder langer Atem?

Christoph Scholze: Ganz klar: langer Atem. Wir bauen keine kurzfristige Trendlösung – sondern die technologische und regulatorische Infrastruktur für die nächste Generation des Finanzmarktes. Fija soll die Brücke zwischen traditionellen Märkten und der DeFi-Welt sein. Dafür braucht es Vertrauen, Substanz – und starke Partner, die mit uns diese Brücke nicht nur überqueren, sondern mitgestalten wollen.

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