Die Noah-Konferenz – wie ein Klassentreffen

Die Noah-Konferenz sei wie ein Klassentreffen für Investoren, erzählt ein Münchner Business Angel. Die zweitägige invite-only Konferenz in Berlin bringt VCs, erfolgreiche Startups und solche, die sich noch beweisen müssen, zusammen. Nicht umsonst heißt das diesjährige Motto der Konferenz „Connecting European Champions and Challengers“.

Seit 2015 hatte die Noah-Konferenz in Berlin Zeit, sich zum Klassentreffen der rund 700 VCs zu etablieren. Die Nasen, die einen guten Startup-Spürsinn beweisen, treffen sich entsprechend jedes Jahr Anfang Juni in Berlin, um sich über ihre neusten Deals auszutauschen. Und um zu besprechen, in welchen vielversprechenden „Challenger“ es sich wohl lohnt, künftig zu investieren.

Für die teilnehmenden Jung-Startups wiederum gibt es die Möglichkeit, sich in der Pitch Area zu präsentieren. Hier dominiert zwar etwas aufdringlich der Sponsor mit seinem Branding. Die präsentierenden Startups machen jedoch einen überzeugenden Job. Zum Thema „Hardware“ pitchen als einziges die Münchner Blickfeld und ProGlove. Der Rest der Startups ist bunt gemischt. Für AI-Fans ist genauso was geboten wie für Healthcare-Enthusiasten oder Mobility-Interessenten.

Man muss nur wissen, in welche Richtung es gehen soll

Apropos Mobility. Auf der großen Bühne geben sich diejenigen, die sich schon weiter etabliert haben, die Klinke in die Hand. Am ersten Vormittag dominiert das Thema Mobilität: Nach dem Block zu „Travel & Tourism“ folgt ein spannender Fireside Chat mit Uber, bei dem es kurz auch mal politisch wird. Daran anschließend liegt der Fokus eher auf „Transportation“: Flixbus spricht über seine Internationalisierung, movinga erklärt, wie einzigartig seine digitale Plattform-Lösung ist und wohin die Reise des Jungunternehmens demnächst gehen soll (beispielsweise nach Skandinavien), blablaCar erklärt die Besonderheiten des russischen Markts. Und Chantal Amberd, General Manager bei blablaPro meint “There is no ‚one fits all’“ , wenn es um Markteintrittstrategien geht.

Volocopter.
(Fast) bereit zum Abheben – Volocopter.

Ein Highlight der Konferenz ist sicher der Volocopter, der vor der Tür steht. Besucher dürfen einsteigen und testen, wie sich die Fortbewegung der Zukunft anfühlen könnte. Losfliegen geht leider noch nicht, auch wenn Florian Reuter, CEO von Volocopter meint:

„Next time you are in a traffic jam, look at the sky.”

Denn die 2. Generation des Volocopters ist bereits zugelassen.

“It’s closer than you think”,

so der CEO.

Noah 2018
Schönes Wetter hilft beim Networking

Voraussichtlich lohnt sich der Blick in den Himmel aber doch erstmal in Dubai. Denn dort ist die Regierung im Bereich autonomes Fliegen, Lufttaxis und Co. doch offener als Deutschland. Wenngleich ein 5-Jähriger den Volocopter fliegen könnte, so einfach sei die Technik zu handhaben. Man müsse nur wissen, in welche Richtung man fliegen wolle… Hoch hinaus in diesem Fall?! Wobei als Münchner Lokalpatriot vielleicht auch Lilium ein heißer  Kandidat für das nächste große (Luft-)Taxi ist.

Ein kurzes Fazit zum ersten Tag: Die Noah-Konferenz erreicht ihr Ziel, unterschiedlichste Akteure der Verticals auf eine Bühne zu bringen, so dass der Besucher einen guten Einblick in unterschiedlichste Unternehmen erhält — sei das nun ein Corporate-VC aus dem Bereich Mobility oder das Transportation-Startup. Man kennt auf der großen Bühne eigentlich fast alle Namen und weiß, was die Unternehmen so treiben. Es ist trotzdem schön, alle nacheinander zu sehen und sich anzuhören, was bei jedem als nächstes ansteht.

Ein bisschen macht es auch den Anschein, dass viele gar nicht wegen der Pitches oder der Vorträge da sind — denn bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein ist der Networking-Bereich draußen rund um das Tempodrom wesentlich voller als der gesamte Innenbereich der Konferenz.

Lust auf mehr? Hier gehts zu Teil 2.